FIDENA: Mehr als Kasperle-Theater

Bei "Alice D" in Bochum kann sich der Besucher auf seine ganz eigene Reise durch das Hasenloch freuen... | Foto: FIDENA
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  • Bei "Alice D" in Bochum kann sich der Besucher auf seine ganz eigene Reise durch das Hasenloch freuen...
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FIDENA, das „Figurentheater der Nationen“, expandiert dieses Jahr nach Essen. Das in Bochum seit 54 Jahren etablierte Festival wird mit Vorstellungen in der Lichtburg und Schloß Borbeck frischen Wind in die Essener Kulturlandschaft bringen.

Stolz sind Michael Townsend, Kulturdezernent Bochum, und Andreas Bomheuer, Kulturdezernent Essen, auf die Kooperation ihrer Städte für das FIDENA-Festival. Auch Annette Dabs, künstlerische Leiterin von FIDENA, strahlt über beide Ohren: „Wir freuen uns, möglicherweise ein neues Publikum für das FIDENA begeistern zu können.“ Dr. Bernd Mengede, Institutsleiter des Kulturzentrums Schloß Borbeck, und Marianne Menze, Geschäftsführerin der Lichtburg, ist die Begeisterung für diesen Neugewinn in der Essener Kulturszene anzumerken.

Dabei war die „gezielte Regionalisierung“ des Festivals zuerst bei den Bochumer Bürgern auf Kritik gestoßen. Groß war die Angst, das Festival würde in die Nachbarstadt Essen abwandern. „Die FIDENA war, ist, und bleibt ein Bochumer Gewächs,“ beschwichtigt Dabs. „Wir wollen lediglich das 2010 angedachte Konzept der Kulturregion weiterführen,“ pflichtet Townsend bei, „Ich finde es toll, dass das Festival dieses Jahr auf so breiten Schultern getragen wird: Ich freue mich auf die Saison 2012!“.

Als Zeichen der Kooperation wird auch die Premiere in diesem Jahr am 10. Mai in Essen stattfinden. „Die Lichtburg ist ein wundervoller Ort, um Theater zu machen.,“ schwärmt Dabs, „Wir werden einen roten Teppich ausrollen, über den dann unsere Stars laufen werden: das sind bei uns natürlich die Puppen. So werden auch jene, die kein Ticket für die Vorstellung haben, etwas zu sehen bekommen.“ Das Premierenstück „While We Were Holding It Together“ von Ivana Müller soll den Ton des gesamten Festivals 2012 vorgeben.

Es ist keine Premiere im eigentlichen Sinn, denn das Stück ist bereits eine international gefeierte Performance. Eintausend Zuschauer erhofft sich Menze für den Festival-Auftakt in ihrem Haus. Viele wird überraschen, dass in Müllers Stück gar keine Puppen vorkommen. Geht das, Puppentheater ohne Puppen? „Die Puppe bleibt weiterhin der Ausgangspunkt und Inspiration für die teilnehmenden Künstler,“ erklärt Dabs. „Doch uns geht es vielmehr um die Emotionen, die die Puppe, ein lebloses Stück Holz, im Zuschauer auslösen kann durch das Leben, das der Künstler ihr einhaucht.“ Und das können Schauspieler ja bekanntlich auch.

Auf Schloss Borbeck lässt am 11. und 13. Mai der weltweit renomierte Marionettenspieler (und -hersteller) Frank Soehnle die Puppen tanzen; und bietet ein Highlight für (Kultur-)Genießer: Das „Gourmet-Paket“ beinhaltet einen Shuttle-Dienst vom Bochumer Schauspielhaus aus zum Schloss, auf der Fahrt gibt es eine historische Einführung. Vor Ort genießt man eine Führung durch den Park, bei der Überraschungsperformances für Unterhaltung sorgen. Für Besucher aus Essen entfällt die Shuttle-fahrt auf Wunsch.
Der eigentliche Aufführungsteil beginnt mit der Vorstellung des „figuren theater tübingen“. „Hôtel de Rive“ handelt vom Thema Zeit und vereint Bildende und Darstellende Kunst mit Literatur. Untermalt wird das Ganze von zwei Jazz-Musikern auf Posaune und Althorn. Danach geht es für ein Drei-Gänge-Menü in den Gewölbekeller des Schlosses.

FIDENA, das bedeutet experimentelles Theater jenseits der herkömmlichen Schubladen. Wer sich traut, sich darauf einzulassen, wird in eine Welt voll Humor, Magie und Philosophie entführt werden.

Mehr Informationen rund um FIDENA und das Festival auf www.fidena.de und unter 02 34 / 47 72 0.

Autor:

Deborrah Triantafyllidis aus Gelsenkirchen

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