Premiere: "Geisterritter" im Aalto Theater
Festival der starken Bilder

Aljoscha Lennert (Jon Whitcroft) und Anke Krabbe (Ella Littlejohn) stürzen sich auf der Bühne des Aalto Theaters in ein geheimnisvolles Geister-Abenteuer. | Foto: Matthias Jung
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  • Aljoscha Lennert (Jon Whitcroft) und Anke Krabbe (Ella Littlejohn) stürzen sich auf der Bühne des Aalto Theaters in ein geheimnisvolles Geister-Abenteuer.
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Mit der Familienoper "Geisterritter" startet das Aalto Musiktheater in die Vorweihnachtszeit. Pünktlich am Totensonntag ging es bei der Premiere um die Geister von Salisbury und einen alten Familienfluch, der Jon Whitcroft in den dunklen Gemäuern des altehrwürdigen Internats verfolgt.

Die kreativen Köpfe des Aalto Musiktheaters haben eine neue Mission: Große Opernpremieren speziell für Familien. Mit „Geisterritter“ nach dem Buch von Cornelia Funke gelangt erstmals ein ein Roman der Bestsellerautorin auf die Opernbühne. Die opulente Inszenierung von Erik Petersen ist eine Kooperation des Aalto Musiktheaters, des Theater Bonn, der Deutschen Oper am Rhein und des Theater Dortmund im Rahmen von „Junge Opern Rhein-Ruhr“.
Die Handlung: Kaum hat ihn seine Mutter auf das alte Internat Salisbury abgeschoben, wird Jon Whitcroft plötzlich von finsteren Gestalten verfolgt: Die Geister von Salisbury, allen voran der grausame Lord Stourton, haben es auf Jons Leben abgesehen. Dumm nur, dass niemand außer Jon selbst die bedrohlichen Erscheinungen sehen kann und ihn alle für verrückt erklären - alle, außer seiner Klassenkameradin Ella. Gemeinsam beschließen sie, dem unheilvollen Familienfluch ein für alle Mal ein Ende zu setzen.
Die jungen und etwas älteren Besucherinnen und Besucher - empfohlen wird das Stück ab zwölf Jahren - dürfen sich auf ziemlich geniale Bühnenbilder freuen, die von Momme Hinrichs und Torge Møller mit einem kreativen Mix aus rasant wechselnden Orten sowie stimmigen und temporeichen Video-Projektionen geschaffen werden. Sehenswert auch die phantasievollen Kostüme von Kristopher Kempf.
Mit viel Spielfreude ist das große Ensemble - unterstützt durch den Opernchor des Aalto Theaters und die Statisterie des Aalto Theaters - am Werk. Die Essener Philharmoniker spielen unter der musikalischen Leitung von Wolfram-Maria Märtig.
Die Musik von James Reynolds ist etwas gewöhnungsbedürftig - der US-amerikanische Komponist hat sich vorwiegend der Neuen Musik verschrieben. Die angestrebten Klänge sind zwar stimmig gespenstisch, aber auf Dauer doch etwas nervig, auch wenn einige Einflüsse von mittelalterlicher Gregorianik bis hin zum Hiphop etwas versöhnlich stimmen.
Gelungen: Allen Sängerinnen und Sängern gelingt es wunderbar, ihren Rollen eine ganz besondere und unverkennbare Note zu geben. Etwas blass und mit wenig Helden-Potential sind allein leider die beiden Hauptrollen: Aljoscha Lennert (Jon Whitcroft) und Anke Krabbe (Ella Littlejohn).
Ein Besuch kann dennoch - nicht zuletzt aufgrund des familienfreundlichen Preises von 12 Euro für Kinder und Jugendliche sowie 16 Euro für Erwachsene - empfohlen werden. Denn allein das Festival der starken Bilder lohnt sich und ist ein einmaliges Erlebnis, das Lust auf weitere Familienopern am Aalto Musiktheater macht.
Die nächsten Vorstellungen: 10., 11., 12., 27. Dezember; 7. Januar; 25. Februar (Familienvorstellungen) sowie 11., 12. Dezember (Schulvorstellungen)
Die nächste Premiere: "Fausto", Opera semiseria in vier Akten von Louise Bertin, am 27. Januar

Aljoscha Lennert (Jon Whitcroft) und Anke Krabbe (Ella Littlejohn) stürzen sich auf der Bühne des Aalto Theaters in ein geheimnisvolles Geister-Abenteuer. | Foto: Matthias Jung
"Geisterritter" ist die neue Familienoper von James Reynolds nach dem gleichnamigen Roman von Cornelia Funke, die aktuell am Aalto Theater gespielt wird. Foto: Ensemble, Opernchor und Statisterie. | Foto: Matthias Jung
Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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