Ev. Gemeinde Essen-Rellinghausen: "Tischgepräche" als alternative Gottesdienstform
"Angesichts der gesellschaftlichen Lage brauchen wir Beispiele dafür, wie Menschen in ihrem persönlichen Leben Zukunft gestalten, besonders im Blick auf unser Kinder, Jugendliche und in der Herausforderung, Flüchtlingen eine Perspektive zu geben“ so Pfarrer Andreas Volke. So ist dann auch das Thema "Zukunft" Dreh- und Angelpunkt für das nächste "Tischgespräch", das am 26. März um 19.30 Uhr in der Evangelischen Kirche an der Oberstraße stattfindet.
Vor fünf Jahren wurde in der Rellinghauser Gemeinde die alternative Gottesdienstform ins Leben gerufen hat. "Tischgespräch" bedeutet nicht Information, sondern auch Aktion. Jeder kann mit anderen diskutieren. Im alternativen Gottesdienst am Sonntagabend soll diesmal möglichst ermutigend und wenig depressiv über Zukunft gesprochen werden, wünscht sich Volke. "Wir wollen herausstellen, dass es sich lohnt!"
Besucher und Fachleute begegnen sich im Gespräch. Mit dabei ist eine Mitarbeiterin eines kommunalen Jugendamtes, ein früherer Lehrer, der alleinreisende Jugendliche aus Afghanistan betreut, sowie eine Türkin, die von ihrer deutsch-türkischen Familie berichten wird. Zwei Anwärter auf das Lehramt werden ihre Ziele für den Beruf in der Schule einbringen und Flüchtlinge aus dem Emil-Frick-Heim ihre Eindrücke schildern.
Verständigung auf Augenhöhe
„Uns geht es darum, sich in der Kirche in einer zeitgemäßen Form auf Augenhöhe zu verständigen und etwas mitzunehmen, was Mut macht, so Pfarrer Volke. Die besondere Atmosphäre im Kirchengebäude soll dabei helfen, "geschützt und ehrlich zu sprechen", erläutert der Pfarrer, "und sich auch vor Gott zu äußern."
Im Rahmen einer offenen Liturgie liegt auf dem großen Tisch in der Mitte eine 300 Jahre alte Bibel der Gemeinde. Bänke werden drumherum gruppiert.
Die Reihe "Tischgespräch" entstand in Nachfolge des Formates "Zeitzeichen", das von 1995 bis 2010 an der Oberstraße beliebt war. "Wir haben damals etwas gesucht, das sich stärker auf das Gespräch konzentriert", erinnert sich Andreas Volke. Beim Tischgespräch gibt es einen Moderator, der die einzelnen Beiträge zusammenführt und das Gespräch lenkt. Ein Team aus der Gemeinde bereitet die einzelnen Themen vor.
Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung am 26.3. von den Jazzmusikern Robert A. Maier am Piano und Philipp Laimun am Saxophon. "Musik schafft auch Freiraum zum Nachdenken", fügt Volke hinzu.
Im Anschluss besteht die Möglichkeit, auf ein Glas Wein in der Kirche zu bleiben und sich weiter auszutauschen.
Autor:Petra de Lanck aus Essen-Süd |
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