Ab Mitte 2020 übernimmt die Krupp-Stiftung für eineinhalb Jahre - dann die Stadt
Eintritt frei: Bei der Folkwang-Sammlung bleibt das so

Menschen für einen Besuch im Museum Folkwang begeistern. Das macht das Projekt "Gemeinsam Kunst machen", das im Januar gestartet ist. Dazu trägt aber auch das Angebot des kostenlosen Eintritts bei. Das bleibt nun bis auf weiteres bestehen.  | Foto: Tanja Lamers
  • Menschen für einen Besuch im Museum Folkwang begeistern. Das macht das Projekt "Gemeinsam Kunst machen", das im Januar gestartet ist. Dazu trägt aber auch das Angebot des kostenlosen Eintritts bei. Das bleibt nun bis auf weiteres bestehen.
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Der freie Eintritt in die Sammlung des Museum Folkwang bleibt bestehen. Ermöglicht wird dies durch die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und die Stadt Essen. Die Krupp-Stiftung verlängert ihr im Juni 2015 initiiertes Engagement bis zum Jahresende 2021 mit weiteren 300.000 Euro. Danach übernimmt die Stadt Essen die Finanzierung. Damit ist das Haus im Herzen des Ruhrgebiets das erste große deutsche Kunstmuseum mit einem solchen dauerhaften und nachhaltigen Angebot.

Auf einer Pressekonferenz in der Villa Hügel in Essen gaben der Oberbürgermeister der Stadt Essen, Thomas Kufen, die Kuratoriumsvorsitzende der Krupp-Stiftung, Ursula Gather, sowie der Direktor des Museum Folkwang, Peter Gorschlüter, die Sicherung des freien Eintritts in die Sammlung bekannt. Das Museum Folkwang bietet seit Sommer 2015 als einziges großes deutsches Kunstmuseum den freien Eintritt in die Sammlung an. Gestartet war die Initiative im Jahr 2015 zunächst mit einem freien Samstag im Monat, der von Essener Unternehmen gefördert wurde. Noch im gleichen Jahr entwickelte sie sich durch die großzügige Förderung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung zu einem einmaligen Vorzeigeprojekt. Die Stiftung ermöglichte den freien Eintritt in die Sammlung an allen Tagen für alle  Besucher mit 1 Million Euro für zunächst fünf Jahre bis Mitte 2020.

Weitere eineinhalb Jahre gesichert

Ab Mitte 2020 übernimmt die Krupp-Stiftung die Finanzierung des Projekts um weitere 1,5 Jahre bis Ende 2021; ab 2022 – im Jahr des 100-jährigen Jubiläums des Museum Folkwang in Essen – sichert die Stadt die Weiterführung des freien Eintritts.
Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen: „Das Museum Folkwang ist nicht nur eines der renommiertesten Kunstmuseen Deutschlands – es ist auch ein internationales Aushängeschild. Zum ersten wegen der spektakulären Architektur von David Chipperfield, zum zweiten wegen der herausragenden Sammlungen aller Kunstgattungen, und zu guter Letzt sicher auch wegen des freien Eintritts in die ständige Sammlung. An dieser Stelle danke ich der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung nochmals für ihre großzügige Förderung. Der freie Eintritt hat nicht nur die Besucherzahlen signifikant ansteigen lassen. Die Gäste kommen auch häufiger – das spricht für die emotionale Bindung an das Museum. Darauf dürfen wir stolz sein und es zeigt, die Folkwang-Idee ‚Kunst für alle!‘ wird in Essen gelebt.“

Kunst wird für alle Menschen zugänglich

Prof. Ursula Gather, Kuratoriumsvorsitzende der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung: „Für die Krupp-Stiftung war die Förderung des freien Eintritts im Museum Folkwang in 2015 ein Pionierprojekt – eine Art Experiment, das sich als erfolgreich erwiesen hat: Die Kunst ist für alle zugänglich, mehr Menschen besuchen das Museum und es wird zu einem lebendigen Begeg-nungsort. Wir freuen uns sehr, dass dieses Engagement der Stiftung den Bürgerinnen und Bürgern der Region zugutekommt, gleichzeitig aber auch überregionale Ausstrahlung hat. Dass diese Initia-tive nun von der Stadt Essen dauerhaft fortgeführt wird, ist ein gutes Signal für die Region und ein Projekt mit Modellcharakter dazu.“

Finanzierungsmodell mit Stadt und Stiftung

Peter Gorschlüter, Direktor des Museum Folkwang: „Wir freuen uns, dass wir uns mit der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und der Stadt Essen auf ein Finanzierungsmodell einigen konnten, und der freie Eintritt in die Sammlung gesichert ist. Die positiven Erfahrungen der letzten viereinhalb Jahre und die große Dankbarkeit unserer Besucherinnen und Besucher zeigen, wie wichtig der erleichterte Zugang ist. Das Museum als Ort der Begegnung und des Austauschs für
alle war schon die Vision unseres Gründungsdirektors Karl Ernst Osthaus. Die Auseinandersetzung mit Kunst im Museum ist nun weiterhin allen Menschen jederzeit möglich. Ein tolles Geschenk an die Bürger der Stadt und weit darüber hinaus!“

Studien belegen: Ansatz ist goldrichtig

Zwei Studien, die das Museum Folkwang durchführen ließ, bestätigen den nachhaltigen Erfolg des freien Eintritts in Bezug auf den niederschwelligen Zugang, die Gewinnung jüngerer Zielgruppen, die Bindung des Publikums und eine positivere Einstellung zur Kunst. Insgesamt hat der freie Ein-tritt zu einem dauerhaften Anstieg der Besucherzahlen in der Sammlung geführt: Der Besucherzuwachs betrug im Jahr 2019 im Vergleich zum letzten Jahr vor Einführung des freien Eintritts plus 216 Prozent. Bei Kindern und Jugendlichen konnte im Vergleich zum Jahr 2014 sogar eine Steigerung von bis zu 500 Prozent verzeichnet werden. Für 16 Prozent aller Besucher war der freie Eintritt ausschlaggebend; für 43 Prozent der Besucher ist der freie Eintritt wichtig für die Entscheidung, ins Museum zu gehen. In der Gruppe der 16- bis 34-Jährigen gaben 45 Prozent an, dass der freie Eintritt ausschlaggebend für den Museumsbesuch ist. Gleiches gaben 52 Prozent der Besucher aus Essen an. Mehr als jeder zweite Befragte fühlt sich durch den freien Eintritt stärker mit dem Museum verbunden.

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Lokalkompass Essen-Süd aus Essen-Süd

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