Aalto: „Macbeth“ eröffnet neue Spielzeit
Ein Hoch auf den Opernchor

Der Opernchor und Massimo Cavalletti (Macbeth) auf der Bühne des Aalto Musiktheaters. | Foto: Alvise Predieri
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  • Der Opernchor und Massimo Cavalletti (Macbeth) auf der Bühne des Aalto Musiktheaters.
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Mit Giuseppe Verdis Lieblingsoper „Macbeth“ wurde die neue Spielzeit im Aalto Musiktheater unter der Intendanz von Dr. Merle Fahrholz eröffnet. Der Abend zwischen Hexen und Machtgier überraschte dabei mit einigen charmanten Neuerungen.

Die neue Intendantin freut sich, Andrea Sanguineti am Pult der Essener Philharmoniker zu begrüßen, diesmal gibt er als neuer Generalmusikdirektor seinen Einstand. Dem Essener Publikum ist der quirlige Dirigent mit bestem Ruf in der Szene kein Unbekannter. Und bereits einen Tag zuvor konnten Sanguineti und die Essener Philharmoniker mit einer gefeierten Kostprobe beim Stadtfest "Wir sind im Garten" im Alfried-Krupp-Saal überzeugen.
Reichlich Applaus gab's auch bei der "Macbeth"-Premiere für das Orchester und seinen neuen Chef. Und auch der Opernchor präsentierte sich - bei vollem Körpereinsatz - von seiner besten Seite und sorgte für Begeisterung des Publikums.
Die Verdi-Oper in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln nach dem Klassiker von William Shakespeare gelangte übrigens schon im Jahr 2013 auf die Aalto-Bühne - ebenfalls zur Spielzeit-Eröffnung, allerdings begann damals Hein Mulders damit seine Intendanz am Aalto Musiktheater und Tomáš Netopil gab seinen Einstand als neuer Generalmusikdirektor. Zehn Jahre später schließt sich der Kreis.
„Macbeth“ ist eine der wenigen Opern, die keine Liebeshandlung hat, sondern in der sich alles um das - auch heute noch aktuelle - Thema Machtgier dreht. Die Handlung spielt im Schottland des 11. Jahrhunderts, beginnt mit der Prophezeiung der Hexen und endet mit dem Tod Macbeths.
"Dazwischen fließt reichlich Blut und die Schattenseiten der menschlichen Seelenabgründe tun sich für rund drei Stunden auf", schrieb ich damals über die Inszenierung. Dies gilt auch diesmal. Nur, dass die junge Regisseurin Emily Hehl heute ohne eimerweise Bühnenblut auskommt und es ihr dennoch gelingt, eine spannende Inszenierung - einer zugegeben zeitweise etwas zähen Handlung - auf die Bühne zu bringen. Ziemlich genial: Gespielt wird die musikalische Fassung von 1865 inklusive Ballettmusik. Und da ist die Kooperation mit dem Aalto Ballett Essen angesagt, so dass der Tanz eine spannende Facette des Abends bildet.
Das Publikum schreitet zuvor über den roten Teppich ins Aalto Theater, wird mit einem Getränk begrüßt und eine Fanfare ertönt zum Einlass in den Saal, dessen Türen schon weit offen stehen. Auch diese Details stimmen auf einen gelungenen Opern-Abend ein.
Frank Philipp Schlößmann (Bühne, Kostüme) und Emma Hoffmann (Kostüme) setzen bei ihrer Ausstattung auf Klarheit und Licht. Dieser Ansatz gelingt und kann überzeugen.
Als Gastsolist gibt Massimo Cavaletti sein Rollendebüt als Macbeth. Neue Ensemblemitglieder sind Astrik Khanamiryan als Lady Macbeth und Sebastian Pilgrim als Banco. Über besonderen Applaus darf sich hingegen Alejandro del Angel als Macduff freuen.
Weitere Vorstellungen: 16., 20., 29. September; 21., 27. Oktober; 5., 12., 16. November; 14. Dezember 2023
Die nächste Premiere: „My Fair Lady“ am 30. September 2023

Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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