Die Welt bunter machen - Wenn Illustratorin Doro Ostgathe zur Feder greift

Künstler werden von der Muse geküsst - Doro Ostgathe hat gleich zwei davon: Manni und Friedel. Die beiden Vierbeiner bereichern nicht nur das Leben der Rüttenscheider Illustratorin, sondern beflügeln sie auch in ihrer Kunst.

Warum viele Worte machen, fragt sich Doro Ostgathe und greift zum Stift oder zu Feder und Tinte - "alles noch in guter alter Handarbeit" ist ihr wichtig. In wenigen Augenblicken enstehen so Tiere und Figuren, die sich in bunten Szenarien auf Zeichenblöcken oder Alu-Dibond-Drucken tummeln. Im Grunde sind es nur ein paar Striche, die aber ganze Emotionen rüberbringen können.
"Im Prinzip zeichne ich Strichmännchen", erklärt Doro Ostgathe. "Weniger ist mehr" ist dabei eindeutig der Leitspruch, der sie begleitet. "Neulich habe ich zum ersten Mal einen Workshop angeboten und es hat jeder der Teilnehmer etwas zu Papier bringen können", freut sie sich. Ob ein Foto als Zeichenvorlage dient oder aber das Original vor einem sitzt ... die Frage ist, was gilt als charakteristisch: die Augenbrauen, die Nase, eine besondere Kinnpartie. Genau dies wird herausgearbeitet und vom ganzen Rest - vereinfacht ausgedrückt - möglichst viel weggelassen.
Seit wann sind Stifte und Papier Doros ständiger Begleiter? "Ich habe schon immer gerne gezeichnet", erinnert sie sich, "als Kind habe ich dazu Märchenplatten gehört - heute sind es Hörspiele. Das ist fast schon meditativ für mich!"
Ihr Studium mit dem Abschluss Diplom-Designerin absolvierte sie an der Folkwang Hochschule in Essen-Werden, der heutigen Folkwang-Uni. Seither arbeitet sie selbstständig in den Bereichen Illustration, Konzeption und Werbung.
Die Feder ist und bleibt ihr liebstes Werkinstrument. Neben die von ihr entworfenen "Charakterköpfe" setzt sie gerne noch ein Gedicht oder andere typographische Elemente. Kästner steht grad hoch im Kurs. Der Hintergrund kann auch ein Foto sein. Strand oder Wiese - hier ist alles möglich.

Collagen und Charakterköpfe

So entstehen fröhliche Collagen, die von ihrem Alter Ego "Dora Hosegott" auch vermarktet werden. "Gerne zeichne ich Auftragsbilder" - quasi mit Kind, Kegel oder auch Hund. Wie aufs Stichwort nehmen Manni und Friedel zusammengerollt auf ihrem Schoß Platz. "Dora Hosegott wird aus meinem Namen, wenn man ihn einmal kräftig durchschüttelt", erläutert sie. Desweiteren illustriert und arbeitet Doro Ostgathe für Agenturen und auch für die Stadtwerke Essen. Maskottchen Karlchen und Drache Dramunkulus stammen aus ihrer Feder.
Kennt Dora Hosegott kreative Krisen? Sie schüttelt den Kopf. Nein! Als Federzeichnung ohne Vorzeichnen entsteht ein Portrait in knapp zehn Minuten: "Ich bin selbst oft erstaunt, welcher Mensch dort hervorkriecht", lacht sie. Coloriert wird die Welt dann bunt. Gute Laune bestellt man bei ihren Werken gleich mit. "Ich bin ein sonniges Gemüt", bekräftigt sie, "mir geht es gut, ich habe zwei lustige Hunde und bin gesund - da kann ich doch positive Gedanken weitergeben!"
Zusammen mit ihrem Lebenspartner hofft sie derzeit auf das Nebengebäude der Käthe-Kollwitz-Schule. Während Dietmar Schweinsberg von der "Bude 3000" träumt, würde sich Doro Ostgathe gern in der oberen Etage ein Atelier einrichten und dort arbeiten und weitere Illustrations-Workshops anbieten.
Der nächste ist am Samstag, 3. März, 10 bis 12 Uhr, allerdings noch im Atelier Buglart an der Frankenstraße 56 geplant. Infos unter www.doro-ostgathe.de.