Kulturrucksack-Projekt NRW: Kids im Storp9 drehen eigenen Stummfilm
Die Südostviertel-Story
„Anfangs hatten die Kinder Scheu, sich vor der Kamera darzustellen. Nach einigen Einstellungen ist das aber verflogen“, berichtet Kunstpädagoge Martin Domagala über seine Truppe. Von Schüchternheit ist jetzt weit und breit keine Spur mehr zu sehen: Ganz locker und mit sichtlich viel Spaß spielen die zwölf Mädchen und Jungen beim „Kulturrucksack-Projekt“ im Storp9 die einzelnen Szenen für ihre eigene Story.
Zur Einstimmung zeigte der Kunstpädagoge Filmmaterial aus vergangenen Zeiten. Für die Kids aus dem digitalen Zeitalter eine ganz neue Erfahrung. Ohne zu sprechen und auch noch in Schwarz-Weiß jagten sich damals Dick und Doof über die Dörfer und auch über den tolpatschigen Charlie Chaplin ließ es sich immer herzhaft lachen. Für die Teilnehmer der Projektwoche drehte sich alles um die „Südostviertel Story“, die sie mit eigenen Ideen füllten. Herauskommen soll eine spannende Geschichte über eine „In“-Clique, welche es immer wieder auf die Streber der Schule abgesehen hat. Diese sind darüber natürlich überhaupt nicht begeistert. Der große Showdown ist für eine Halloween-Party geplant, wo es in einer Schlüsselsituation zu einem Rollentausch der beiden konträren Lager kommt.
Achtung, Spoilerarlarm! – An dieser Stelle wird nicht mehr verraten. Der Film wird nach Fertigstellung über das Storp9 zu sehen sein.
Projektort Storp9
Seit vier Jahren nimmt das Storp9 regelmäßig am Projekt „Kulturrucksack NRW“ teil. Jährlich werden mehrere kostenlose Projekte für Kinder im Alter von zehn bis 14 Jahren angeboten. In diesen Herbstferien standen neben dem Stummfilm-Projekt auch das „Bewegungstheater“ und das Fotoprojekt „Lieblingsorte“ auf dem Programm.
Ausgerüstet mit Smartphones und Einwegkameras ging es beim Fotoprojekt auf Entdeckungstour der persönlichen Lieblingsorte, um dort zu knipsen. Für besonderen Nervenkitzel sorgten die Einwegkameras. „Man kann nie wissen, ob die Fotos gut geworden sind oder nicht. Da waren alle sehr gespannt“, berichtet Domagala. Die altertümliche Art zu fotografieren ist bei den Kids gut angekommen. „Einige haben jetzt sogar eine Einwegkamera auf ihrem Wunschzettel.“
Die Wahl der Einwegkameras war kein Zufall: „Wir haben uns viele Gedanken gemacht, die Kinder auch mal weg von den Handys zu kriegen. Sie zwar sinnvoll einzubinden aber auch Alternativen zu zeigen, damit sie diese erleben können“, so Josephine Bialas, Leiterin im Storp9. Die Bilder gibt es zu Schluss als Fotobuch oder Collage für jeden zum Mitnehmen.
Das Storp9: Haus für Bildung und Kultur und Bürgerbegegnungszentrum im Essener Südostviertel. Vielfältiges und buntes Programm in den Bereichen Kultur, Begegnung und Bildungsförderung für alle Altersgruppen.
www.storp9.de
Autor:Claudia Kornicki aus Essen-Borbeck |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.