Glosse
Die Schere mit den roten Griffen

Als ich ca. anno 1977 begann, mich um den Garten zu kümmern, hatte ich keine Ahnung, wollte aber alles richtig machen. Und das Beste von allem. Also kaufte ich mir eine sauteure englische Gießkanne (Metall, dunkelgrün) und eine sauteure schweizer Gartenschere (rote Griffe, die Kenner unter Ihnen wissen jetzt Bescheid).

Beides war seinen Preis wert, denn ich benutze die Teile nach wie vor. Die Schere sehe ich auch in praktisch jeder Gartensendung in der Hand jedes Profigärtners. Deshalb täte es mir in der Seele weh, sie zu ersetzen. Aber weil ich in Bezug auf Werkzeugpflege schlampig bin, ließen ihre Funktionen nach. Egal, eine Herstellerfirma, die auf sich hält, bietet auch nach Jahrzehnten Ersatzteile. Ich habe diverse erworben, meine Gartenschere auseinandergebaut und erneuert zusammengesetzt.

Und nun? Funktioniert sie schlechter als vorher. Ich glaube nicht, dass die Materialqualität nachgelassen hat. Eher sind meine nicht vorhandenen Bastlerfähigkeiten das Problem.
Vielleicht sollte ich mal in ein Repair-Café gehen. Sehen wir uns dort? Sie erkennen mich gleich an den roten Griffen.

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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