Auf "Stones" spezialisiert: Essener Band "Flashback" feiert 25-Jähriges
Irgendwann fällt es einem auf, wenn man sich längere Zeit mit Thomas Hanster über seine Band "Flashback" unterhält... Tatsächlich sieht er auch ein bisschen so aus wie Mick Jagger. Als Lead-Sänger einer Rolling Stones Tribute-Band vielleicht sogar kein Wunder, denn zusammen mit seinen Band-Kollegen steht er nun schon 25 Jahre auf der Bühne und intoniert die Songs der englischen Kultgruppe.
Im Jahre 1962 gründeten sich die legendären Rolling Stones, seit 1989 ist die englische Rockband in der Rock'n Roll Hall of Fame. 1993 begann in Essen die Karriere der Band "Flashback", die sich zu Anfang noch "Non Professional" nannte und als Oldie-Band auftrat. "Schließlich haben wir uns dann aber ganz auf die Stones spezialisiert", erinnert sich Hanster, der sich mit damals 40 Jahren als Spätstarter auf dem Bandsektor sieht und sich niemals hätte träumen lassen, dass er heute - mit mittlereile 65 Jahren - zwar noch nicht in der Hall of Fame, aber immer noch vor begeistertem Publikum auf der Bühne steht.
Geprobt wurde zu Gründungszeiten zunächst im Keller und natürlich gab es dabei den obligatorischen Ärger mit den Nachbarn. Doch mit dem Erfolg wuchs auch der Wunsch nach Professionalität und so gibt es mittlerweile einen "ordentlichen" Proberaum in Essen-Kettwig, wo man sich einmal in der Woche trifft und den Songs den letzten Schliff gibt. Vor allem, wenn Auftritte anstehen: Als nächstes am 27. Oktober im "Pitt" in Bocholt.
Auch der Blick zurück lohnt sich, um zu beschreiben, dass Flashback sich mit Gigs, die niemals unter vier Stunden stattfinden, einen stabilen Platz unter den Stones-Fans erspielt hat. 1998 im Kaiserpark traten die Bandmitglieder quasi als "Vorgruppe" für den damals verspäteten Außenminister Joschka Fischer auf. 2008 in Heilbronn war sogar das Fernsehen dabei. Als "Heimspiele" kann man nach all den Jahren die Konzerte in der "Röhre" in Moers oder dem "Schwarzen Adler" in Rheinberg bezeichnen.
"Wir bleiben schon wir selbst"
"Natürlich hatten wir zwischendurch auch mal richtige Krisen, wenn Bandmitglieder ausgeschieden sind", erinnert sich Thomas Hanster, der schon als Kind gerne gesungen und sich das Gitarre spielen selbst beigebracht hat. Aber irgendwie ging es dann immer weiter.
"Wir versuchen nicht, die Stones zu imitieren - wir bleiben schon wir selbst", ist Thomas Hanster wichtig. Vielleicht erklärt das den Flashback-Erfolg über all die Jahre. "Und wir haben immer Wert darauf gelegt, dass die Bandmitglieder auch zueinander passen!"
Den Stones persönlich begegnet sind die Flashbacker bisher noch nicht - und auch nicht bereit, dafür mehrere Hundert Euro hinzublättern. Die investieren sie lieber in gute Musik. Auch benefizmäßig engagieren sie sich: ob beim Konzert nach dem schweren Pfingststurm Ela in der Gruga, deren Parkleiter Hanster übrigens seit mittlerweile 35 Jahren ist, oder für SOS-Kinderdörfer und die Flüchtlings- und Obdachlosenhilfe.
Generell gilt: "Die Reaktionen des Publikums sind für uns der Motor zur unermüdlichen Weiterentwicklung - und solange das Publikum uns sehen will, machen wir auch weiter", versichert Hanster.
Kleine Rückschläge spielen da keine Rolle: "Als der Schlagzeuger während eines Konzertes plötzlich einen Krampf bekam und auszufallen drohte, war gleich unser Saxophonist zur Stelle, der ist nämlich Arzt", lacht Hanster und plötzlich ist da wieder Mick Jagger, der den Parkleiter zum Rock'n'Roller macht.
Autor:Petra de Lanck aus Essen-Süd |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.