Am kommenden Sonntag ist der 1. Advent
Aufgestöbert: Das Fest mit den vielen Adventsbräuchen
Kirchenjahr und Weihnachtsfestkreis beginnen mit der Adventszeit, den letzten vier Sonntagen vor Weihnachten. Sie hat als Vorbereitungszeit auf das Fest der Geburt des Herrn vielfältige Volksbräuche meist weltlichen Ursprungs hervorgebracht, die altgermanischer und christlicher Vorstellungswelt entstammen.
Barbara - und Nikolaustag gehören ebenso dazu wie die Klöpfelsnächte, - die letzten drei Donnerstage vor Weihnachten, auch die Nächte von Weihnachten bis Dreikönig, während welcher nach einer durch Österreich, Schwaben und Bayern verbreiteten Sitte die Burschen und Kinder als “Anklopfer” von Haus zu Haus herumziehen, Glückwünsche hersagen, ihre Späße machen und von der Hausfrau eine Gabe (ein Küchl oder Krapfen) erbitten - , das Quempas-Singen, - In früheren Jahrhunderten war eine Fülle von Weihnachtsliedern und Chorälen im Volk lebendig. Eines der schönsten davon war das “Quem pastores Laudavere”, zu deutsch “Den Hirten lobeten sehre”, das nach den lateinischen Anfangssilben kurzerhand “Quempas” genannt wurde, Thomastag, - 21.12.-Wintersonnenwende, - der Tag der längsten Dunkelheit -, Krippen- und Hirtenspiele, das Adventssingen und nicht zuletzt der Adventskranz und der Adventskalender.
Heute wird die Adventszeit, abgesehen von der kirchlichen Symbolik, ein eher dramaturgischer Effekt zugesprochen, in der die Vorfreude auf das Weihnachtsfest gleichsam am Heiligen Abend kulminiert.
Im Bereich der Familie versammelt man sich um den Adventskranz, eine gleichsam junge Errungenschaft der an Brauchtümern wahrlich nicht armen Weihnachtszeit, und der sich, um das Jahr 1860 erstmals belegt, in den 20er Jahren in den Wohnstuben ausbreitete.
Gerade weil durch die uns selbst auferlegte Perfektion und den mühsam gewordenen Umfang der Geschenk-Verpflichtungen die Ruhe der Adventszeit immer weiter zerstört wird, hat ihre ursprüngliche Botschaft nachdrücklichen Sinn: in Ruhe, ja sogar mit etwas beschaulicher Andacht Körper und Seele bereitmachen für ein Fest, das uns hinführen könnte zu den segensreichen Ursprüngen menschlichen Lebens und Miteinanderlebens.
Ich wünsche allen eine schöne Adventszeit.
Autor:Ursula Hickmann aus Essen-Süd |
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