Altes Rathaus Rellinghausen "lebt" wieder - GSE hat Gebäude zur Tagespflege umgebaut
Hermann-Josef Lenze wohnt gleich um die Ecke und freut sich als Vorstandsmitglied der Bürgerschaft Rellinghausen-Stadtwald gleich doppelt über die Fertigstellung des Alten Rathauses. Wo heute die Tagesklinik Angehörige entlastet und Senioren betreut, befand sich einst das Standesamt, in dem Lenze 1968 geheiratet hat: "Dort nahm das Schicksal seinen Lauf", flachst er und freut sich, dass das historische Gebäude erhalten werden konnte.
"Wir haben hier ein Schmuckstück - und genau das brauchten wir auch an der Frankenstraße", ist sich Johannes Stoll nicht nur als Bürgerschaftsvorsitzender sicher. "Es bestanden auch Pläne, die zunächst ganz anders aussahen. Wir sind sehr froh, dass es nicht so gekommen ist."
1876/77 wurde das Alte Rathaus erbaut. Es beherbergte einst den Bürgermeister des Stadtteils, später dann diverse Ämter. Schließlich stand es ein ganzes Jahrzehnt lang leer. GSE-Geschäftsführer Heribert Piel erinnert sich an die erste Begehung: Drinnen sah es nicht eben einladend aus - der Putz bröckelte und gescheckte Nagekäfer hatten es sich im Holzboden gemütlich gemacht. Auch Fassade und Dach waren dringend sanierungsbedürftig."
Nagekäfer und nasse Fassade
Rund zwei Jahre hat es nochmals gedauert, bis alles fertig war. Insgesamt 1,7 Millionen Euro hat die GSE investiert. Jetzt sieht alles hell und freundlich aus. Ein Wintergarten lässt zusätzlich Licht herein, ein Aufzug mit Glasfront sorgt für eine bessere Mobilität innerhalb des Gebäudes.
Essens OB Thomas Kufen freut sich über neues Leben im Stadtteil und verweist darauf, wie wichtig Denkmalschutz ist: "Es wurde nicht einfach nur durchsaniert, sondern mit Liebe zum Detail gearbeitet."
20 Tagespflegeplätze in zwei Gruppen stehen nun zur Verfügung und sollen pflegenden Angehörigen etwas Zeit für sich ermöglichen. Eine Betreuung kann zum Teil auch über die Pflegekassen erfolgen.
20 Tagespflegeplätze in zwei Gruppen
Durch den Verkauf von Stücken der Plane, die das Rathaus in der Umbauzeit umhüllte, können sich die beiden Kindergärten im Stadtteil, St. Lambertus und Himmelszelt, über eine Scheck von jeweils 150 Euro freuen. Dies soll symbolisch auch die Bereitschaft für eine gute Nachbarschaft signalisieren. Sozialdezernent Peter Renzel, Künstlerin Ilse Straeter, OB Thomas Kufen, Tagespflege-Leiterin Liliana Chiapka und GSE-Geschäftsführer Heribert Piel freuen sich über den geglückten Umbau des historischen Rathauses.
Autor:Petra de Lanck aus Essen-Süd |
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