Altenessener Kalender 2018: Wissen, wo man herkommt
"2018 - das Ende eines Zeitalters" - der Altenessener Kalender für das kommende Jahr beschäftigt sich thematisch mit dem Ende des Bergbaus. Die letzten Zechen werden geschlossen, eine Ära geht zu Ende. "Ein Einschnitt, der auch Altenessen betrifft", betont Christoph Wilmer vom Altenessener Lesebuchkreis, der den Kalender gestaltet hat. Auf dem Titel zu sehen: der alte Hansen-Schacht an der Heßlerstraße.
Die zehn Mitstreiter im Lesebuchkreis Altenessen treffen sich im vierzehntägigen Turnus in der ehemaligen Bahnhofschule an der Altenessener Straße 196.
Seit ihrer Gründung Mitte der 80er Jahre beschäftigen sie sich mit der Historie ihres Stadtteils und sammeln historische Fotos und Dokumente, die sie im Archiv aufbewahren.
In Skandinavien entstand in den 1970-er Jahren die Tradition "Grabe-wo-du-stehst" zur Erforschung der eigenen Geschichte.
"Grabe, wo du stehst"
Diese Geschichtswerkstatt-Bewegung, die der schwedische Autor Sven Lindqvist in Bewegung brachte, und die damals in Essen auf Initiative des Essener Kulturamtes umgesetzt wurde, inspiriert den Lesebuchkreis noch heute, dort zu forschen, wo die Mitglieder ihre Wurzeln haben: im eigenen Stadtteil.
Über 30 Kalender erschienen
Schon über 30 Kalender sind seither erschienen und zeigen nicht nur Fotos aus Altenessen, sondern liefern auch Sachtexte und persönliche Geschichten gleich mit dazu.
Das aktuelle Exemplar zeigt neben den Spuren des Bergbaus aber auch die Glockenweihe in St. Hedwig vor 60 und die Einführung der elektrischen Straßenbahn vor 125 Jahren. Das Bild einer Schaffnerin mit einem sogenannten Galoppwechsler ist sicher eines der besonderen Fotos dieses Kalenders.
Aber auch die Fotos aus dem Familienalbum von Harald Junior - der kurioser Weise mit fast 90 Jahren der Senior des Altenessener Lesebuchkreises ist - mit dazu passenden Geschichten, laden zum Lesen und Schauen ein.
Ferner im Kalender zu finden: eine Quittung des Kaufhauses Ruben aus dem Jahre 1923 über Milliardensummen für Nähmaterial, der Knappenbrief des damaligen Berglehrlings Felix Doczekala und zwei Ansichten von Möbel (Hubert) Hensel an der Johanniskirchstraße einst und heute.
"Zirka im März/ April beginnen wir dann wiederum mit der Sichtung des Materials für den nächsten Kalender", erklärt Christoph Wilmer. Bei dieser Gelegenheit treten dann viele "alte Schätzchen" des Archivs zutage.
Schön, in Erinnerungen zu kramen
Ursula Kosfeld, ebenfalls Mitglied im Lesebuchkreis und lange Zeit Bezirksvorsteherin im Bezirk V, bringt es in ihrem Text über die alte Ziegelei an der Schonnefeldstraße auf den Punkt: "Man muss nach vorne gehen um zu sehen, aber man sollte die Vergangenheit nicht vergessen. Es ist so schön, in Erinnerungen zu kramen."
Erhältlich ist der Kalender bei Lotto Toto Holzky an der Altenessener Straße 226, bei Hallmann im Allee-Center und Tabakwaren Mundt an der Altenesssener Straße 432.
Autor:Petra de Lanck aus Essen-Süd |
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