Ehrenamtliche "Mobile Retter" werden in Essen mittels Smartphone-App alarmiert
Wenn jede Minute zählt

In der Notfallrettung zählt jede Minute. Ob Verkehrsunfall oder Herz-Kreislauf-Stillstand, der Essener Rettungsdienst ist spätestens acht Minuten nach Notruf an der Einsatzstelle, um Menschenleben zu retten.

Mobile Retter, die sich in fußläufiger Nähe (500 Meter) zur Einsatzstelle befinden, können zwei, drei oder vier Minuten früher vor Ort sein und mit lebensrettenden Sofortmaßnahmen beginnen. Die Mobilen Retter haben sich entschieden, künftig in bestimmten Situationen Erste Hilfe zu leisten, um noch vor Eintreffen von Notarzt und Notfallsanitätern mit einer Herz-Lungen-Wiederbelebung zu beginnen. "Jede Minute, die das Gehirn früher mit Sauerstoff versorgt wird, bringen dem Patienten eine um zehn Prozent bessere Chance, ohne bleibende Schäden zu überleben", sagte der Leiter der Essener Feuerwehr, Thomas Lembeck, bei der Einführung des Systems.
Um am System teilnehmen zu können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Ein Smartphone mit installierter Mobile-Retter-App und aktivierter Ortungsfunktion ist die Grundvoraussetzung aus technischer Sicht. Weitere Bedingung ist eine rettungsdienstliche Qualifikation. Wichtig: Der Erste-Hilfe-Kurs, der vor Jahren beim Erlangen des Führerscheins absolviert wurde, ist nicht ausreichend. Die Mindestforderung ist der sogenannte Rettungshelfer, der eine entsprechend umfassende Ausbildung absolviert hat. In Essen werden aktuell Feuerwehrleute, im Rettungsdienst ausgebildete und erfahrene Helfer der Hilfsorganisationen, des THW und der DLRG zugelassen. Natürlich auch Ärzte, Krankenpfleger und weitere Personen, die ähnliche Voraussetzungen mitbringen. In einem Training wird der zukünftige Mobile Retter in das System eingewiesen und in Sachen Herz-Lungen-Wiederbelegung geschult. Abschließend wird die Qualifikation überprüft. Erst dann erfolgt die Freischaltung und der ehrenamtlich tätige Mobile Retter wird im Ernstfall zusätzlich und zeitgleich mit Rettungswagen und Notarzt alarmiert. Über die APP werden die für den Einsatz notwendigen Daten übermittelt und der Mobile Retter zur Einsatzstelle geleitet. Dort beginnt er mit der Reanimation und wird kurz darauf vom eintreffenden Rettungsdienst abgelöst. Ganz wichtig ist uns, dass die Mobilen Retter nach einem Einsatz keinesfalls alleine gelassen werden. Um das Erlebte zu verarbeiten, bedarf es manchmal professioneller Hilfe, die rund um die Uhr über einen telefonischen Erstkontakt sichergestellt ist. Schließlich sollen alle unsere Retter so gesund aus einem Einsatz herauskommen, wie sie ihn begonnen haben.
Weitere Informationen unter www.mobile-retter.de.

Autor:

Lokalkompass Essen-Süd aus Essen-Süd

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