Negative Bilanz
Polizei Essen veröffentlicht Verkehrsunfallstatistik 2019 - So viele Tote wie seit 5 Jahren nicht mehr
Die Verkehrsunfallstatistik für 2019 bescheinigt der Stadt Essen eine negative Entwicklung: Insgesamt gab es mehr Unfälle und Verletzte im Vergleich zu 2018. Die Anzahl der Verkehrstoten ist mit sieben Menschen so hoch wie seit fünf Jahren nicht mehr.
"Personen, die bei einem Unfall Schäden davon tragen, haben oft noch jahrelang daran zu knabbern", ist sich Polizeidirektor Wolfgang Packmohr sicher. Im Vergleich zur Nachbarstadt Mülheim schneidet Essen in dieser Hinsicht schlechter ab: 2019 gab es zwar weniger Schwer-, dafür aber mehr Leichtverletzte im Straßenverkehr. Bedenklich: Es gibt dabei einen Anstieg bei der Anzahl der verunglückten Kindern, Fahrradfahrern und Fußgängern. Insgesamt ist die Anzahl der Verkehrsunfälle in Essen um 3,12 Prozent gestiegen. Zum Vergleich: In Mülheim war es lediglich ein Anstieg von 0,76 Prozent. Laut Packmohr liegt das aber auch an der Zunahme der Bagatellunfälle und der wachsenden Anzahl an PKW's und LKW's, die auf den Straßen zugelassen worden sind. 2202 Verletzte gab es im vergangenen Jahr auf Essens Straßen zu beklagen.
7 Verkehrstote im vergangenen Jahr
Die Anzahl der Verkehrstoten liegt bei sieben - so viele wie seit fünf Jahren nicht mehr. 2018 waren es noch drei weniger. Auch hier schneidet die Stadt im Vergleich zu Mülheim, die lediglich auf einen Verkehrstoten kommt, schlechter ab. Eine Erklärung hat Packmohr dafür jedoch nicht: "Der Grund ist schwer zu klären, wir haben nur die Zahlen. Wir versuchen das aber gezielter zu untersuchten."
Zusätzlichen Ärger verursacht seit letzten Jahr auch die Einführung der E-Scooter, die jetzt erstmalig in der Statistik der Polizei auftauchen. Mit ihnen gab es sechs Unfälle mit Verletzten und ganze 69 Personen wurden betrunken oder nach Drogenkonsum aus dem Verkehr gezogen.
Mehr Schutz für Fußgänger
Eine Idee, wie man viele Unfälle vermeiden könnte, hat der Polizeidirektor parat: "Es wäre schön, wenn wir überall vernünftige Begrenzungen hätten. Also in der Stadt zum Beispiel 30 km/h, auf den Landstraßen 80 km/h und auf der Autobahn 130 km/h. Die Vorteile, die man hat, wenn man mit einer Affengeschwindigkeit durch die Gegend rast sind minimal. Aber das Risiko ist dafür umso größer", begründet Packmohr.
Doch nicht nur das Thema Geschwindigkeitsbegrenzung liegt dem Polizeidirektor am Herzen. Packmohr plädiert außerdem für mehr Schutz und Sicherheit für Fußgänger: "Wir dürfen nicht vergessen: Irgendwann sind wir alle Fußgänger. Den letzten Weg gehen wir immer zu Fuß. Das ist unsere Grundmobilität. Es kann nicht sein, dass wir ihnen durch E-Scootern oder Fahrrädern, die auf dem Gehweg fahren, den Platz wegnehmen. Ein Fußweg muss ein Fußweg bleiben", argumentiert der Polizeidirektor.
Autor:Charmaine Fischer aus Essen |
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