Integrationsarbeit im Lockdown
Was kann man für die aktive Integration der Bevölkerung mit Migrationsgeschichte heute anbieten?
DR. DMITRI PITERSKI
Integrationsrat Essen
Seniorenbeirat Essen
Jüdische Kultus-Gemeinde Essen
Integrationsbrücken e.V.: Integration von Senioren mit Migrationsgeschichte während der Pandemiezeit in Essen
SOZIALE KONTAKTE VON SENIOREN MIT MIGRATIONSGESCHICHTE SIND NOTWENDIG
Die Statistik zeigt, dass rd. 30 % der Bevölkerung der Ruhrmetropole Essen Menschen im Alter 60+ sind. Wichtig sei, dass ältere Menschen so lange wie möglich am öffentlichen Leben teilnehmen könnten und a priori nicht als hilfsbedürftig und ständig von Hilfe und Pflege anderer Mitmenschen abhängig präsentiert werden. Umso mehr als die Personen über 60 mindestens tatsächlich bis zu fast 67 Jahren arbeiten müssen. Ein großer Teil der Senioren engagiert sich außerdem als Freiwillige ehrenamtlich in fast allen Tätigkeitsbereichen, auch in der Pflege und im Sport.
All dies ist für ältere Migranten, die keinen ausreichenden Zugang zu sozialer Infrastruktur und Angeboten haben, besonders wichtig. Das trifft ebenso die Mitglieder der JÜDISCHEN KULTUS-GEMEINDE (JKG) ESSEN zu und entspricht der Aufgabe des alljährlichen jüdischen Aktionstags für gute Taten.
DER MITZWA-TAG, DER JÜDISCHE TAG DER GUTEN TATEN, FINDET IN DEUTSCHLAND IMMER AM ZWEITEN NOVEMBERSONNTAG STATT
Wie sollen Treffen und Arbeiten in Gruppen in der Pandemiezeit organisiert werden? Was kann man sonst noch für die weitere aktive Integration der erwachsenen und älteren Bevölkerung mit Migrationsgeschichte anbieten?
Letztes Mal nahmen sich die Mitglieder des "INTEGRATIONSBRÜCKEN" E. V. gemeinsam mit den anderen Mitglieder des JKG ESSEN vor, den jüdischen Friedhof im Stadtteil Essen-Steele/Huttrop zu pflegen und in Ordnung zu bringen. In der Pandemiezeit musste man einen anderen Weg in der Vorbereitung des Mitzwa-Tages auszusuchen, obwohl der Mitzwa-Tag öfter wiederholt werden könnte umso mehr als „eine gute Tat zur Nächste führt!“
Oft wird gefragt, ob es auch positive Seiten gibt, dass sich das Leben der Senioren für die nächsten Monate und Jahre verändert hat. Vielleicht haben die Menschen eine Gelegenheit, zu Hause zu sein, mehr zu lesen, über etwas nachzudenken, sogar Gedichte zu schreiben und Zeitschriften herauszugeben.
INTEGRATIONSBLATT „NEUE ZEITEN / ESSEN AUF RUSSISCH“
Der "INTEGRATIONSBRÜCKEN" E. V. gibt seit Oktober 2020 ein eigenes deutsch-russisches Integrationsblatt „NEUE ZEITEN / ESSEN AUF RUSSISCH“ heraus, das in PDF-Format per Mail kostenfrei verteilt wird. Manche Mitglieder der JKG ESSEN nehmen im Rahmen dieser Veröffentlichung gerne aktiv teil, sie gehören zum Redaktionsteam und haben während des bundesweiten Deutschen Mitzwa-Tages am 21. November 2021 ebenso von Zuhause aus gearbeitet.
Die nächste Ausgabe von diesem Integrationsblatt darunter mit einer Gedichtsammlung in der Gedichte von Hobbydichter*innen, die aus Russland, Kasachstan und anderen Republiken der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland kamen, in Russisch und Deutsch aufgenommen werden, folgt im November/Dezember 2021. Im Weiteren nehmen auch Mitglieder des Jüdischen Sozialkulturellen Zentrums Yahad Haverim Bochum daran teil. Damit wird geholfen, die Integrationsarbeit weiter zu beschleunigen sowie die Computerkompetenz von Teilnehmer*innen zu erlernen / zu verbessern.
Dabei wird das ganze Layout mit eigenen Kräften vorbereitet und herausgegeben. Alle Interessierten davon auch die Senioren mit Migrationsgeschichte sind herzlich eingeladen, sich daran zu beteiligen, um ihr Leben in diesem Land spannender zu machen und mit neuen Impulsen zu erfüllen.
KONTAKT: DmitriPiterski@web.de
Autor:Dmitri Dr. Piterski aus Essen-Steele |
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