Happy End nach 12 Tagen: Tierschutz-Mischling durch Suchhund gerettet
Tierschutzhündin „Loulou“ gefunden und vor dem Tod gerettet

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27. Juli, Lüdinghausen: Durch den Einsatz eines Tiersuchhundes konnte die mit ihrer Schleppleine in der Uferböschung der Stever festhängende Tierschutzhündin „Loulou“ gefunden und so vor dem Tod gerettet werden.

Bereits am 15.07.2019 war die scheue Hündin Loulou mit der Schleppleine am Geschirr durch einen Unglücksfall aus dem Haus entwischt. Sieben Tage lang wurde die Hündin immer wieder gesehen, sieben Tage lang hatten Tierschützer und Pflegefrauchen Angela versucht, das ängstliche Tier mit einer Lebendfalle und anderen geeigneten Maßnahmen zu sichern, doch der Erfolg blieb aus. Das Tier blieb immer in sicherer Entfernung und machte es dem Team nicht leicht. Plötzlich blieben auch die Sichtmeldungen aus.

Ein Fachmann der Tiersuche gab dem vermittelnden Verein den entscheidenden Tipp: der Verein Suchhundeinsatz e.V. sollte helfen.
Schnell war der Kontakt mit den Pettrailern aus Essen hergestellt. Aufgrund der hohen Temperaturen, ausbleibender Sichtungen über mehrere Tage und der Gefahr des Festhängens mit der Schleppleine bestand zweifelsohne Gefahr für Leib und Leben des Tieres und das Team entschied, unverzüglich in den Einsatz zu fahren.
„Es gehen immer mindestens zwei Personen in den Einsatz.“ erklärt Mandy van den Borg, die Vereinsvorsitzende. „Das ist notwendig, damit sich das Such-Team auf die Arbeit konzentrieren kann. Der „Suchhelfer“ hält dem Team den Rücken frei, sichert Straßen ab und steht beratend bei der Suche zur Seite.“

Am letzten Sichtungspunkt nahm die speziell für die Tiersuche ausgebildete 10-jährige Australian-Shepherd-Hündin Feline anhand einer Mullbinde, die zuvor in der Transportbox des Mischlings lag, deren Geruch auf.
Kurz musste sich die erfahrene Einsatzhündin im schwierigen Startgebiet auf der Südwiese orientieren, lief dann aber direkt zum Uferbereich der Stever. Hier signalisierte sie bereits deutlich, dass der Geruch intensiv war, schloss aber erstmal alle anderen Wege aus.
Als Feline dann in das dicht gewachsene Ufergestrüpp sprintete und Hundeführerin Mandy keine Chance hatte, ihrer Suchhündin an der Leine zu folgen, entschied das Einsatzteam, Feline ohne Leine suchen zu lassen.
Nach erneutem Suchkommando verschwand der Einsatzhund in Sekundenschnelle im dichten Gestrüpp und kehrte kurz darauf mit einer Anzeige zurück, dass sie Loulou gefunden hatte.
Große Aufregung packte alle Beteiligten - aber beim Versuch, Loulou inmitten der Pflanzen aufzuspüren, passierte das Unglück: ein Tritt in ein Erdwespennest legte das Suchteam sprichwörtlich lahm. Mit einem Krankenhausaufenthalt von Suchhelferin Nadine und einem Tierarztbesuch von Feline war der Einsatz vorerst beendet.
Auch die hinzugerufene Feuerwehr konnte den Hund nicht ausfindig machen.
Aufgrund der Einsatzerfahrung des Teams blieb nur eine Lösung: es musste vom Wasser aus einen Weg zu Loulou geben.
Michael, der Ehemann von Suchhundeführerin Mandy und langjährige Unterstützer des Vereins, machte sich mit Wathose und Pullover im Gepäck auf den Weg von Essen nach Lüdinghausen, um zu helfen. Schnell hatte er den Uferbereich erreicht, den Feline als Fundort markiert hatte. Bereits am Uferrand entdeckte er Kratzspuren und Pfotenabdrücke eines Hundes und konnte Loulou kurz danach, völlig von Pflanzen eingeschlossen und mit der Leine bis zur Bewegungsunfähigkeit festhängend, finden. Nachdem er sich sicher sein konnte, dass der Zustand der Hündin nicht lebensbedrohlich war, befreite er sie vorsichtig aus ihrer misslichen Lage und brachte sie zum Auto.
Pflegefrauchen Angela konnte noch gar nicht richtig fassen, dass Loulou nun in Sicherheit war. Es brauchte einige Minuten, bis die Anspannung abfiel und die Tränen der Freude flossen.

Retterin „Feline“ freute sich riesig über die Hündin und über die Leckerchen aus der Tube als Belohnung für ihren erfolgreichen Sucheinsatz. Suchhelferin Nadine wurde am Folgetag aus dem Krankenhaus entlassen und erholt sich noch von der Wespenattacke.

Hunde sehen die Welt mit ihrer Nase, sie weist ihnen den Weg. Sie verfügt über 220Mio Riechzellen. Hunde können damit großartige Leistungen erbringen, sie können z.B. stereo riechen. Außerdem sind sie in der Lage eine Vielzahl von Gerüchen abzuspeichern.
Die Nasenspezialisten, so genannte Pettrailer können Leben retten.
Der Verein aus Essen hat sich auf die Suche nach entlaufenen Haustieren spezialisiert und ist mit seinen Suchhunden ein- bis zweimal pro Woche ehrenamtlich im Einsatz. Für die Suche benötigen die Hunde einen Referenzgeruch des zu suchenden Tieres. Das kann beispielsweise das Schlafkörbchen oder ein Kamm/Bürste mit Haaren sein.
Bis ein Hund Einsatzreife erlangt, benötigt es viele Jahre intensiven Trainings und echte Teamarbeit zwischen Hund und Mensch.

Bei jedem Fall wird genau überlegt, ob die Suche nach dem Tier durch einen Suchhund sinnvoll ist. Denn oft werden durch gut gemeinte, aber unbedachte Such- und Einfangaktionen die Tiere weggetrieben und unnötig in Gefahr gebracht.
Der Verein Suchhundeinsatz e.V. wurde Anfang 2015 in Essen gegründet. Ziel des Vereins ist es, mit speziell ausgebildeten Suchhunden entlaufene Haustiere zu finden und zu den Besitzern zurück zu bringen. Zu diesem Zweck bildet der Verein auch Nachwuchs-Teams aus.
Zudem ist die Unterstützung des Tierschutzes den Mitgliedern ein besonderes Anliegen.
Die Trailer können seit Beginn ihrer Tätigkeit im Jahr 2013 auf eine Vielzahl von erfolgreichen Einsätzen zurückblicken. Die Arbeit der Tiersucher ist ehrenamtlich.
Weitere Informationen finden Sie auf www.suchhundeinsatz.de und auf facebook.com/suchhundeinsatz.

Autor:

Mandy van den Borg aus Essen-Steele

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