So klingt der Frühling: Konzert im Krayer VKJ-Kinderhaus vom Live Music Now e.V.
Montag, 15 Uhr, im VKJ-Familienzentrum Kinderhaus SimSalaGrim, Grimbergstraße 30. Eine Gruppe des VKJ-Kinderhaus der Kleinen Füße aus Freisenbruch ist im Anmarsch, genauso wie Musikerin Eva-Maria Mitter. Die Folkwang-Studentin trägt eine schwere Last ins Kinderhaus: ihr Akkordeon!
Eine liebgewonnene Tradition ist das Frühlingskonzert im Kinderhaus bereits geworden. „Eigentlich wollten auch wieder Kinder aus dem Schonnebecker VKJ-Kinderhaus Kleine Hexe kommen, aber der Termin passte diesmal leider nicht“, erzählt Kinderhaus-Leiterin Katja Frieling. Hannelore Staudt vom Verein „Live Music Now“ hat zum 14. Mal eine junge Musikerin vermittelt, die den Kindern ihr Instrument vorstellt und den Frühling musikalisch begrüßt. „Frau Mitter hat schon viele Konzerte für den Verein in sozialen Einrichtungen gegeben, aber es ist das erste Mal vor so einem jungen Publikum“, erklärt sie.
14. Konzert vom Live Music Now e.V. initiiert
Dann strömen auch die Kinder aus dem „SimSalaGrim“ durchs Treppenhaus. Der große Turnraum verwandelt sich heute schon zum 14. Mal in einen Konzertsaal. Nach einer kurzen Begrüßung durch Katja Frieling, geht‘s auch schon los. „Hallo, ich bin Eva und stelle euch heute mein Instrument vor. Das ist ein Akkordeon“, beginnt die junge Musikerin, die bereits im Alter von sieben Jahren begann, das große Akkordeon zu spielen. „Du hast ein Akkordeon“, ruft Raphael ganz aufgeregt. Eva-Maria Mitter muss lachen. „Genau“, kommentiert sie. „Opa Leo hat auch ein Akkordeon“, informiert Raphael die versammelte Gästeschar. Ob Opa Leo wohl auch ein Lied von einem weißen Esel spielen kann? Eva-Maria Mitter jedenfalls kann‘s und die Kinder lauschen gebannt. Denn die Musikerin lässt das Akkordeon sogar „I-A“ machen. „Wenn ihr genau zuhört, könnt ihr das verstehen“, hatte sie angekündigt. Und wie die Kids verstehen... „Da war‘s wieder“, schmunzelnt eine kleine Zuhörerin.
Lieder aus fernen Ländern
Weiter geht‘s mit Liedern aus fremden Ländern. Eva-Maria Mitter erklärt zu jedem Lied etwas und hat auch bekanntes Liedgut wie „Die Affen rasen durch den Wald“ oder „Die Vogelhochzeit“ im Gepäck.
Die Kinder sind begeistert und schunkeln streckenweise sogar von ganz alleine mit.
Wie vielfältig das Akkordeon einsetzbar ist, zeigt Mitter nicht nur mit einem musikalischen Ausflug nach Paris. „Einen Walzer aus Frankreich spiele ich jetzt“, kündigt sie an und der Turnraum wird zum Träumraum. Eiffelturm und die Straßencafés rund um den Montmatre scheinen ganz nah...
Nach jedem Stück wird Eva-Maria Mitter von ihren kleinen Zuhörern mit viel Applaus belohnt. „Mein Instrument kann man auch zum Spaß machen verwenden“, lacht Mitter schließlich und lässt es klingen wie das Läuten eines Telefones. „Kannst Du auch die Feuerwehr machen?“, möchte Raphael wissen. Mitter lacht. „Die nicht, aber das hier.“ Ein Hupen ertönt. „Das ist ein Auto“, ruft Ben aus dem Kinderhaus der Kleinen Füße. „Das kenn‘ ich.“
Lustig geht‘s weiter, denn von Frankreich geht die musikalische Reise nun bis nach Israel. Ein Volkslied erklingt. „Den Namen könnte ich nicht sagen, aber die Melodie war sehr bekannt“, so Katja Frieling nach dem Konzert. „Das hat Abwechslung gebracht und den Kindern gut gefallen.“ Die wippten auf ihren Sitzkissen kräftig zu den flotten Rhythmen mit und hier und da wurde leiser der Takt mitgeklatscht.
Das ist es auch, was der Verein Live Music Now fördern möchte. „Die jungen Musiker sollen Konzerterfahrungen sammeln und hier im Kinderhaus erleben die Kinder die Konzertatmosphäre in gewohnter Umgebung“, erklärt Hannelore Staudt.
Kräftige Stimmen sind schließlich gefragt, als Eva-Maria Mitter die Regenwürmer husten und kichern lässt und die Vogelhochzeit anstimmt. „Der Mix war wirklich gelungen und dass die Kinder das Akkordeon ausprobieren durften, war ein echtes Highlight“, fasst Katja Frieling abschließend zusammen. Mitter band die Kinder immer ins Programm mit ein. Wollte auch wissen, ob schon jemand ein Instrument spielt. „Ich kann trommeln“, rief ein kleiner Konzertbesucher. „Ich hab‘ eine Trompete“, ein anderer. „Das ist schon erstaunlich, dass so viele Trompete spielen“, lachte sie. „Ich glaube, nur ein Kind von uns spielt wirklich schon Trompete, weil die Eltern auch Trompete spielen. Der Rest hat geflunkert“, klärte Katja Frieling die Studentin auf.
Interesse an Musikinstrumenten, das haben aber die meisten von ihnen. Es bildet sich sogar eine lange Schlange, als Eva-Maria Mitter anbietet, selbst einmal die Knöpfen ihres Instrumentes zu drücken.
Nach rund 40 Minuten Musik pur lässt die Konzentration bei den Kids nach und Eva-Maria Mitter stimmt zum Abschluss „3 Chinesen mit dem Kontrabass“ an. Und das erklingt auch noch vielstimmig im Treppenhaus, als sich alle auf den Rückweg machen!
Autor:Mareike Schulz aus Essen-Steele |
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