Horster Eck: Durchstarter Phil Schmidt will ganz nach oben

Ganz der Opa?! Hans Ernst Bechert (links)ist stolz auf seinen Enkel Phil Schmidt. | Foto: maschu
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Ein junger Mann auf dem Weg in die Weltspitze: Billarder Phil Schmidt (16) spielt seit zweieinhalb Jahren für den Verein „Horster-Eck“ und ist der amtierende Vereinsmeister. Ausgeschaltet hat der Nachwuchsstar mal eben Weltmeister Martin Horn – das Talent für die Königsdisziplin Dreiband scheint Schmidt in den Genen zu liegen. Er ist nämlich der Enkel von Vereinsmanager Hans Ernst Bechert. Der KURIER traf Routinier Bechert und Junior Schmidt zum Gespräch.
Schon im letzten Jahr durften wir Phil Schmidt im Rahmen der Feierlichkeiten zum Vereinsjubiläum – 50 Jahre „Horster-Eck“ – kennenlernen. Da waren die internen Meisterschaften auch gerade ausgespielt und Schmidt erzählte stolz: „Ich habe es bis ins Achtelfinale geschafft und bin da dann an Martin Horn gescheitert.“ Außerdem war der Youngster damals froh über das Privileg, mit den berühmten Bundesliga-Vereinskameraden trainieren zu können und viel von den erfahrenen Spielern – allen voran Martin Horn – zu lernen. Froh ist er darüber auch heute noch und sagt deshalb: „Ich bin immer noch glücklich über jeden Ball, den ich mache und dankbar für jeden Tipp von den Vereinskollegen. Von Martin Horn habe ich im letzten Jahr wirklich viel gelernt.“ Und zwar soviel, dass er den großen Star bei der diesjährigen Vereinsmeisterschaft an die Wand spielte.
Mit seinen 16 Jahren rangiert Phil Schmidt nun erstmals vereinsintern vor dem Weltcupsieger und Weltmeister Martin Horn. Klar, dass sich durch diesen Erfolg die Ziele – sportlich und beruflich – geändert haben. Die Jugendmeisterschaft, die „Horster-Eck“ im Dezember austragen wird, will er gewinnen und sich mit einem weiteren Titel schmücken. War der Berufswunsch 2009 noch Rennradprofi, ist das zweite Hobby mittlerweile in den Hintergrund gerückt. „Billardprofi, das wäre schon was“, lacht Schmidt. Für dieses Ziel trainiert der Schüler hart. Fünfmal die Woche geht’s für ein bis zwei Stunden ins Billard-Sportzentrum an der Dahlhauser Straße. Trainiert wird dann oft allein. „Ich spiele für mich selbst“, sagt der junge Sportler. „Aber wenn Vereinskameraden da sind, nutze ich die Zeit auch schon mal für ein Trainingsmatch.“ Vereinskamerad, das ist auch Opa Hans Ernst Bechert. Der spielt selbst seit 50 Jahren Billard. Zunächst in Marl, denn hier wurde Bechert geboren. „Ich bin auch über familiäre Bande zum Billard gekommen“, verrät er. „Bei mir war es aber der Vater und ich habe noch ganz klassisch mit der ‚Freien Partie‘ begonnen. Dreiband kam für mich erst viel später.“ Da macht es Enkel Phil anders, der beherrscht heute bereits die Königsdisziplin. Doch den gleichen Weg, kann er gar nicht gehen. Denn für Hans Ernst Bechert, der selbst am Tisch viele Erfolge, u.a. Einzeltitel und Meistertitel mit der Mannschaft auf Landes- und Kreisebene, feiern konnte, hat es nicht für einen Platz im Bundesliga-Kader gereicht. Dahin möchte aber Enkel Phil auf jeden Fall. „Martin Horn ist weiterhin mein großes Vorbild und zum Bundesliga-Team zu gehören eines meiner höheren Ziele“, formuliert das große Talent. Einmal den eigenen Enkel mit z.B. dem Europa-Pokal im Arm zu sehen, das ist auch für Hans Ernst Bechert ein Traum. Seit er 1978 berufsbedingt nach Essen zog und hier bei „Horster-Eck“ eintrat, ist der heutige Vorsitzende (seit 1998) schon als Funktionär für den Verein tätig und organisierte u.a. die Europa-Pokal-Finalturniere in den 90er Jahren im Steeler Stadtgarten mit und durfte sich hier mit seinen Vereinskameraden nach dem Europa-Pokal Triumph 1994 in Duisburg auch 1997 vor heimischem Publikum in Steele den Sieg feiern. Erst kürzlich gewann das mit Torbjörn Blomdahl und Martin Horn hochkarätig besetzte Team erneut nach über zehn Jahren den begehrten Pokal (wir berichteten). Bevor aber Phil Schmidt diesen strahlenden Riesenpokal in Empfang nehmen kann, warten auf die Horster Nachwuchshoffnung zahlreiche kleinere Turniere. „Phil soll demnächst in verschiedenen Mannschaften für uns auf Kreis- und Landesebene antreten. Er muss durch Turniere gefordert werden“, so Bechert. Jetzt schwingt neben Stolz auch Hoffnung in der Stimme des Vorsitzenden mit, im letzten Jahr hörte sich das nämlich noch verhaltener an. „Dreiband ist so schwer und viele junge Spieler verlieren irgendwann die Geduld, wenn die Erfolge ausbleiben“, formulierte Bechert noch vor rund zwölf Monaten. Er hoffe sehr, dass Enkel Phil „Horster-Eck“ treu bleibe. Damit das weiterhin so bleibt, lässt Bechert nichts unversucht, dem Junior die nötigen Reize zu bieten. „Am 11. Dezember richten wie die Endrunde der Junioren-Landesmeisterschaft für Spieler bis 21 Jahre aus. Diesen Wettkampf haben wir mit Blick auf Phils sportliche Karriere nach Horst geholt.“ Außerdem hat der Verein einen weiteren Jugendspieler engagiert. Der koreanische Nachwuchs-Star Haeng-Jik Kim spielt bekanntlich seit Beginn der laufenden Saison im September für „Horster-Eck“. Für Phil Schmidt geht’s Schritt für Schritt weiter – im Dezember greift er vor heimischem Publikum nach dem nächsten Titel. Wir drücken die Daumen!

Ganz der Opa?! Hans Ernst Bechert (links)ist stolz auf seinen Enkel Phil Schmidt. | Foto: maschu
Phil Schmidt | Foto: maschu
Autor:

Mareike Schulz aus Essen-Steele

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