Wahrlich kein Mauerblümchen: Kiwibaum in Katernberg wird 30!

Fotos: Marjana Križnik
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Ein Kiwibaum – einen Katzensprung von der Zeche Zollverein entfernt? Keine Fata Morgana! Auf 30 Lenze bringt es das stattliche Gewächs von Karin Lorreck. Die Katernbergerin bewirbt sich mit ihrem Kiwibaum an der Garten-Meisterschaft 2016, zu der der Nord Anzeiger in Zusammenarbeit mit dem „Garten- und Baumarkt" Hellweg aufgerufen hatte.

Der Essigbaum muss wohl eine Spaßbremse gewesen sein. Seit der nordamerikanische Nachbar im Beet fort ist, kann sich der wunderschöne Kiwibaum im Vorgarten von Karin Lorreck frei entfalten. An eine Mauer angeschmiegt, misst die stattliche Krone des Baumes, der eigentlich in Neuseeland und Italien beheimatet ist, eine Breite von gut 3,50 Metern. Seine Höhe umfasst etwa 2,50 Meter. Inmitten unzähliger, hübscher herzförmiger Blätter lugen bereits mehrere Dutzend goldbrauner Früchte mit feinem, haarigen Kleid hervor. „So Ende September werde ich wohl ernten können“, freut sich Karin Lorreck. 100 Früchte – das war in einem Jahr eine Rekordernte gewesen. Keine Frage: Die Früchte schmecken natürlich anders als die Gekauften. Karin Lorreck lässt diese nach der Ernte schon mal in ihrer Abstellkammer nachreifen.

Es braucht zwei Pflanzen

Seit gut zehn Jahren trägt der Kiwibaum in Katernberg - auch „Chinesische Stachelbeere“ genannt - Früchte. Genaugenommen besteht er aus drei Stämmen. Die Rentnerin erinnert sich: „Mein Mann und ich haben vor 30 Jahren halbmeterhohe Bäumchen in Venlo gekauft.“ Der Gatte habe gewusst, dass es eine männliche und eine weibliche Pflanze bräuchte, damit diese sich gegenseitig befruchten können. Und da ein Kiwibaum am besten wächst, wenn er ranken kann, war der Standort vor der Gründstücksmauer ideal. „Außerdem sah die kahle Mauer ohnehin nicht schön aus“ erzählt die Seniorin. An dem Standort ist es zudem sonnig, was die Pflanze auch mag. „Irgendwann mussten wir den Baum abstützen“, erzählt die Witwe. Ihr Gatte tüftelte seinerzeit eine dolle, gabelförmige Ast-Konstruktion aus. Der Clou: Es sieht so aus, als sei der dicke Ast, der die Äste stützt, der Stamm des Baumes, denn die eigentlichen Stämme sind - sich an die Mauer anschmiegend - unter einer dichten Efeuschicht verborgen.

Im Sommer benötigt der Kiwibaum jeden Tag eine Kanne Wasser. Er wächst schnell. Die Blüten des Baumes hütet Karin Lorreck wie ihren Augapfel, besonders, wenn ein Unwetter droht. Im Spätherbst wirft der exotische Gast seine Blätter ab. Teilweise erfrieren diese jedoch einfach und fallen dann erst im Dezember ab. Ein Kiwibaum kann bis zehn Meter hoch werden. Aber soweit möchte es die Rentnerin denn doch nicht kommen lassen. „Im Herbst lass ich einen Radikalschnitt vornehmen“, erzählt die Seniorin. Hierfür brauche es schon eine „große Maschine“, und das könne sie nicht alleine bewältigen. „Damit der Baum nicht zu groß wird, knipse ich auch regelmäßig die Triebe ab, “, erzählt die Katernbergerin. Zu gern sitzt die Rentnerin draußen auf ihrer Terrasse und schaut hinüber zu ihrem Kiwibaum. „Aber man muss ja noch auf die Straße schauen können“, sagt sie verschmitzt.

Fotos: Marjana Križnik
Autor:

Marjana Križnik aus Düsseldorf

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