Viel Theater im VKJ-Kinderhaus "SimSalaGrim"

Eine echte Meisterleistung haben die Kinder aus dem VKJ-Kinderhaus „SimSalaGrim“, Grimbergstraße, abgeliefert - und das alles ganz ohne Zauberei.
Theater spielen mit kleinen Kindern - geht das überhaupt? Das fragen sich sicherlich viele. Die Antwort gaben jetzt die Kinder aus dem VKJ-Kinderhaus „SimSalaGrim“. Sie haben gerade einmal drei Probentermine gehabt und zeigten die Ergebnisse ihres Theater-Workshops vor ihren Familien. Der KURIER durfte exklusiv die Generalprobe begleiten. „Wenn die Generalprobe in die Hose geht, wird die Premiere um so besser“, lachte Katja Frieling, Leiterin des Kinderhauses. Schauspielerin und Feldenkrais-Trainerin Marianne Daum musste ihre Schützlinge beim ersten Durchlauf noch an Vieles erinnern. „Wie macht der Bäcker?“, fragte sie die zehn Kinder, die das Schauspielern im Workshop kennenlernen wollten. Mit diesem Hinweis konnten die Vier- und Fünfjährigen schon viel anfangen. Eifrig wurde in der Luft der imaginäre Teig geknetet.
Nur sechs Stunden haben die Nachwuchs-Bühnenstars zum Üben gehabt. Dreimal besuchte Daum die „SimSalaGrim“-Kids und „erarbeitete“ mit ihnen das Märchen „Die goldene Gans“. Sie selbst mimte die Erzählerin und die Kinder spielten dazu - eine Sprechrolle traut sich hier noch niemand zu. Mattes hatte zwar bei den Proben alles im Griff und wusste, was die „Fee“ im Wald sagen muss, wollte aber selbst gar nicht auf die Bühne. „Das ist aber auch ok. Er ist jetzt mein Regieassistent“, so Marianne Daum. Der Schauspielerin war es wichtig, dass es den Kindern Spaß macht, da sie nur dann lernen können. „Gezwungen wird sowieso niemand!“ Zwar wurde um Weihnachten herum geprobt, eine Weihnachtsgeschichte hat Marianne Daum aber ganz bewusst nicht gewählt. „Es sollte ein Stück sein, in dem es viele Rollen gibt, so dass die Kinder die Rollenarbeit kennenlernen und verschiedene Figuren ausprobieren können. Außerdem sollten sie sich verkleiden. Ich habe die Kostüme mitgebracht und sie haben sich das selbst zusammengestellt, was sie bei der Aufführung anziehen möchten und was zu ihrer Rolle passt“, erklärte sie. Wichtig war ihr auch, dass die Kinder an der Herstellung der Requisiten aktiv teilnehmen können. So wurden gemeinsam zwei große Plakate angefertigt, auf denen die Kinder ihre Figuren selbst malen sollten. Auch Requisiten wie Königskronen, Blätter, Äste, Throne und Sicheln hat Daum gemeinsam mit den Kids gebastelt. „Die goldene Gans“ ist ein Pilotprojekt, das bei den Kids voll punkten konnte. „Das ist so toll wie sonst nichts“, zog Melwin sein ganz persönliches Fazit. Räumte aber ein: „Nur das Kochen war auch so gut. Da haben wir nur für uns alleine gekocht und keinem Essen abgegeben.“

Autor:

Mareike Schulz aus Essen-Steele

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