Unterwegs zu den Perlen der Adria

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Rund um die Adria liegen Städte mit reicher Geschichte, malerische Landschaften und idyllische Küsten. Wer in einer Woche einen Eindruck von der Region gewinnen möchte, kann an Bord eines Kreuzfahrtschiffes gehen und die Region auf komfortable Art und Weise entdecken. In Italien, Kroatien, Montenegro, Albanien und Griechenland können Urlauber aus aller Welt in die mediterrane Lebensart eintauchen. Tag für Tag erreicht das Schiff neue interessante Orte, in denen man an Land gehen und neue Eindrücke von Land und Leuten sammelt. Einblicke in Jahrtausende der Geschichte werden während der Urlaubswoche erlebbar.

Beginnen kann eine Kreuzfahrt durch die Adria zum Beispiel im Hafen von Bari. Die Stadt wird über München regelmäßig von Deutschland aus angeflogen. Wer am Morgen in der italienischen Stadt ankommt, hat noch genug Zeit, in der Altstadt auf Entdeckungstour zu gehen. Dazu lässt man die Koffer am besten in der Gepäckaufbewahrung im Kreuzfahrtterminal. Von dort aus ist es zum Rand der Altstadt nur ein kurzer Spaziergang. Wendet man den Blick zur einen Seite, sieht man die Schaumkronen der brandenden Wellen. Auf der anderen Seite erstreckt sich die Stadtmauer. In der Stadt mit vielen kleinen Gassen und malerischen Plätzen sind nicht nur die großen Kirchen, sondern auch die zu einem Museum umgebaute Burganlage sehenswert. Aus Zeitgründen sollte man den Rundgang durch Bari auf die Altstadt beschränken, die vom Meer und einem modernen, mit Bäumen bewachsenen Boulevard begrenzt wird. Wer Zeit hat, kann in einem der vielen Cafés einen Espresso oder eine Portion Pasta genießen und das quirlige Stadtleben in Augenschein nehmen. Überall in der Stadt und auch auf der Promenade mit Meerblick stehen Bänke, auf denen man ausruhen und entspannen kann. Das Kreuzfahrtschiff MS Celestyal Crystal erreicht die Stadt gegen 18 Uhr, sodass die bereits an Bord befindlichen Reisenden nur Zeit für einen kurzen Bummel oder eine Fahrt mit dem Ausflugszug haben, bevor das Schiff kurz nach 20 Uhr wieder ablegt.

Während das Kreuzfahrtschiff sich auf die 325 Seemeilen weite Reise nach Chioggia macht, haben die neuen Gäste Zeit, das Schiff zu erkunden. Es ist für knapp tausend Passagiere ausgelegt und wurde ursprünglich als Ostseefähre gebaut. Durch zahlreiche Umbauten ist das Schiff zu einem echten Kreuzfahrtschiff der alten Schule geworden, das seinen Gästen die bei Schiffen dieser Größe üblichen Annehmlichkeiten bietet. Dabei stehen beim Reiseanbieter Celestyal Cruises die griechische Gastfreundschaft und das internationale Flair im Mittelpunkt. Angesprochen sind Gäste aus aller Welt, die den Blick auf das Meer genießen und mit einem überschaubaren Bordprogramm zufrieden sind. Neben abendlichen Shows gehören dazu in erster Linie ein kompaktes Sportangebot aus Lauftreff und Frühsport, Tanzkurse und einzelne Sprachkurse. Wer sich vor der Reise noch nicht entschieden hat, sollte gleich am ersten Tag überlegen, welche Ausflüge interessant sind und ob ein Getränkepaket eine gute Wahl ist. Spezielle Angebote für Wein- und Biertrinker ergänzen klassische Pauschalangebote. Da nicht nur für Premium-Spirituosen Zuzahlungen erhoben werden, gilt es bei den Getränkepaketen genau hinzuschauen. Übersichtlich ist hingegen das Schiff selbst. Das Bordleben spielt sich auf Deck 5 (Rezeption, Shop, Internetecke, Bar, Whirlpool), Deck 8 (Restaurant, Bar, Showlounge) und Deck 9 (Buffet-Restaurant, Bar, Pool) ab. Schnell findet so jeder seinen Lieblingsplatz. Bei gutem Wetter entscheiden sich viele Gäste für die Außendecks und genießen den Blick auf die Wellen und die oft am Horizont sichtbaren Küsten. Dafür bleibt reichlich Zeit, denn von Bari bis nach Chioggia ist das Schiff nicht nur die ganze Nacht, sondern auch am Folgetag bis zum frühen Abend unterwegs.

Schon bei der Einfahrt nach Chioggia sieht man neben der Stadt eine lange Befestigungsmauer. Dieser 10 km lange Damm dient dem Schutz der Stadt vor Hochwasser. Bei der letzten großen Flut im Jahr 1966 überschwemmte ein Hochwasser Chioggia und Venedig. Für die Zukunft sollen nicht nur der Damm, sondern auch das gerade im Bau befindliche "Moses-Projekt" die Orte in der Lagune von Venedig schützen. Während aktuell noch gewaltige Schwimmkräne im Einsatz sind, sollen in Zukunft bei sich abzeichnendem Hochwasser im Meer versenkte Metalltore hochgeklappt und das überschüssige Wasser ferngehalten werden. Während Celestyal Crystal sich dem Hafen nähert, sind alte Holzgebäude auf Pfählen zu sehen. Diese dienen Fischern nicht nur als Lager für ihre Netze, sondern auch als Plattform zum Angeln und zum Vertäuen ihrer Boote. Pünktlich zum Sonnenuntergang geht das Schiff in Chioggia vor Anker. Während vor dem Hafen ein stillgelegtes Schiff vor sich hinrostet, Männer im hüfttiefen Wasser Muscheln ernten und ein Schwimmbagger im Sonnenuntergang für besondere Fotomotive sorgt, beginnen einige der Gäste nach einem schnellen Abendessen im Buffetrestaurant für den ersten Ausflug zu packen.

Manche sind auf eigene Faust ins Zentrum von Chioggia, das auch Klein-Venedig genannt wird, unterwegs und erkunden das Venedig im Bonsaiformat. Das im Herbst nur von wenigen Touristen besuchte Stadtzentrum ist von zahlreichen Kanälen durchzogen. Andere haben einen Ausflug nach Venedig gebucht. Ein Motorboot bringt sie dazu durch die südliche Lagune in die Nähe des Markus-Platzes. Während der anderthalbstündigen Fahrt bekommen die Gäste Informationen von der Reiseleiterin und einen ersten Eindruck von der größten Lagune Italiens. Aufgrund der Dunkelheit ist auf der Fahrt nicht soviel zu sehen, doch dafür entschädigt die festlich beleuchtete Metropole. Schon vom Schiff aus kann man den Markus-Platz mit den beiden charakteristischen Säulen und den Dogenpalast sehen. Dann geht es in Eigenregie durch die Stadt. Auch am Abend spielen auf dem Markusplatz vor verschiedenen eleganten Cafés kleine Orchester. Die Basilika San Marco und der Glockenturm sind abends besonders sehenswert. Nach einem kleinen Spaziergang auf der Uferpromenade gelangt man vorbei an der Seufzerbrücke und der „Vivaldi-Kirche“ Santa Marie della Pietà zum Arsenal. In der Dunkelheit sind die Einfahrt der einst größten Werft der Welt und die neben dem Eingang stehenden Löwenstatuen beleuchtet. Ein weiterer touristischer Höhepunkt ist die Rialto-Brücke über den sich durch die Stadt ziehenden Canale Grande. Auf diesem und in den kleinen Seitenkanälen sind schwarze Gondeln unterwegs. Wer eine stilvolle und exklusive Fahrt durch Venedig machen möchte, kann dies mit einer Gondel tun. Am Abend ist es in Venedig deutlich ruhiger als tagsüber, wenn Touristen aus aller Welt die aus 118 Inseln bestehende Stadt besichtigen. Nach diesem ersten Eindruck bringt das Motorboot die Gäste zurück nach Chioggia.

Wer mag kann gleich am nächsten Morgen wieder nach Venedig aufbrechen. Die Morgensonne erlaubt einen genaueren Blick auf die Lagune und ihre Ufer. So sieht man an der Steuerbordseite des Schiffes die traditionelle Fischerinsel Pellestrina. Der ruhige Ort ist anders als der Großteil der Laguneninseln auf Sand gebaut. Neben den vielen Fischerbooten fallen vor allem die großen Kirchen ins Auge. Vor dem Schiff entdeckt man eine Vielzahl von Holzpfählen. Diese markieren die Fahrrinne, denn nur rund zehn Prozent der Wasserfläche in der Lagune sind schiffbar. Auf dem Weg nach Venedig sehen die Urlauber mehrere achteckige Befestigungen aus der Zeit der Venezianer. Um diese Verteidigungsbauwerke zu errichten, wurden in der Lagune bestehende Flächen aus Schlamm mit Holzstämmen umgeben und dann mit Erde und Steinen aufgeschüttet. Praktisch alle Ufer in der Lagune sind mit Holz, Ziegelsteinen oder Marmor ummauert, um die Ufer der Inseln und die Stabilität der Gebäude vor Ausspülung des Schlammes durch Wellen zu schützen. Vorbei an Fischerhütten, Muschelbänken und kleinen Inseln kommt das Stadtzentrum immer näher. Schon auf Entfernung sind die großen Kirchen, Paläste und Türme zu erkennen. Vor dem Anlegen in der Nähe des Markus-Platzes dreht der Kapitän eine Ehrenrunde vor dem Dogenpalast und ermöglicht so für ein besonders schönes Fotomotiv. Nach dem Anlegen beginnt die Stadtführung. Doch kaum haben die Urlauber einen Fuß auf Venedigs Boden gesetzt, wartet eine Überraschung. Auf dem Markus-Platz sind Stege aufgebaut, denn aus dem Boden sprudelt kleinen Springbrunnen gleich das „aqua alta“ genannte Hochwasser. Damit trotzdem alle trockenen Fußes zu den Sehenswürdigkeiten gelangen, hat die Stadt an den einige Zentimeter unter Wasser stehenden Stellen vorgesorgt. Nach den ersten Fotos geht es dann über Stege in den Markusdom. Selbst die Mosaike im Vorraum der Kirche sind mit Wasser bedeckt. Der eindrucksvolle Innenraum der Kirche bleibt aber trocken. Anschließend steht eine Besichtigung des Dogenpalasts auf dem Programm. Während der langen Geschichte der Stadt wurden nacheinander 120 Personen zum Dogen gewählt und bestimmten mit dem Rat der Zehn über die Geschicke der Stadt. Besonders wertvoll ist der Saal des großen Rates ausgestattet. In diesem Raum mit der größten Hängedecke der Welt wurden alle wichtigen Entscheidungen getroffen. Oberhalb der Decke liegen die berüchtigten Bleikammern, in denen unter anderem Casanova gefangen war. Während diesem die Flucht gelang, hatten andere Gefangene ein schlimmeres Schicksal. Um erst gar keinen Fluchtgedanken aufkommen zu lassen, wurden sie durch eine geschlossene Brücke vom Gefängnis in den Gerichtssaal im Dogenpalast gebracht. Heute ist die Brücke, die genau wie Palast und Gefängnis besichtigt werden kann, als Seufzerbrücke weltbekannt. Im Museum des Dogenpalastes sind unter anderem historische Waffen wie das 1576 von Leonardo da Vinci entwickelte, erste Maschinengewehr zu sehen. Im Anschluss an die Führung lohnt ein Rundgang durch die kleinen Gassen und über die alten Steinbrücken. Exklusive Geschäfte sind dort genauso zu sehen wie historische Monumente. Die historischen und reich geschmückten Fassaden der Paläste sind besonders sehenswert. Die Zeit in Venedig verfliegt, sodass ein übersichtlicher Stadtplan Pflicht ist. Mit diesem gelangt man pünktlich zurück zum Boot, das die Gäste zurück zum Kreuzfahrtschiff bringt. Nachmittags sieht man erneut die verschiedenen Inseln in der Lagune. Auf mehreren davon stehen ehemalige Klostergebäude. Auch die Insel Lido mit ihrem weißen Strand und den exklusiven Hotels ist im Hintergrund zu erahnen. Mit gemächlichem Tempo geht es wieder nach Chioggia und von dort gleich weiter nach Dubrovnik.

Die Fahrt nach Kroatien dauert fast 24 Stunden, sodass viel Zeit bleibt für die Annehmlichkeiten einer Seereise. Wer mag, lernt an Bord ein paar Brocken Italienisch oder Griechisch, knüpft Kontakte zu anderen Gästen oder genießt die Ruhe in einer der gemütlichen Bars oder bei einem Spaziergang über das Holzdeck. Schon einige Zeit vor der Ankunft kommt die kroatische Küstenlinie in der Ferne ins Blickfeld. Wer seinen Aufenthalt gerne selbst organisiert, entscheidet sich in der Regel für eine Taxifahrt vom Hafen zum Pile-Tor. Von dort aus kann man die Altstadt von Dubrovnik in Eigenregie erkunden und zum Beispiel einen Bummel über die zwei Kilometer langen, gut erhaltenen Stadtmauern machen. Wer gerne den Überblick hat, fährt zudem mit der Seilbahn auf den hinter der Altstadt liegenden Berg und kann bei schönem Wetter eindrucksvolle Fotos machen. Interessant ist auch die Möglichkeit ein Seekajak zu mieten und um die vorgelagerte Insel Lokrum zu paddeln. Rund um ein ehemaliges Benediktinerkloster ist dort eine reiche Flora und Fauna - unter anderem mit frei laufenden Pfauen - zu sehen. Der Legende nach ist die Insel allerdings verflucht. Sie soll ihren späteren Besitzern, wie den Habsburgern, immer wieder großes Unglück gebracht haben. Wer einen vom Schiff organisierten Ausflug bucht, kann die Stadtbesichtigung mit einer Fahrt in den Badeort Cavtat verbinden. Dort liegen die Wurzeln von Dubrovnik. Als Cavtat, früher Epidaurum genannt, im siebten Jahrhundert angegriffen und zerstört wurde, gründeten die Überlebenden 15 km weiter nördlich Ragusa, das heutige Dubrovnik. Heute ist die Kleinstadt Cavtat ein malerischer Urlaubsort. Ein Spaziergang über die von Palmen gesäumte Uferpromenade lässt sich verbinden mit einer Besichtigung des Mausoleums oberhalb der Stadt. Für eine Wanderung entlang der Küste oder zu einem der Strände ist die Zeit hingegen zu kurz. Mit dem Bus geht es dann zurück nach Dubrovnik. Bei einem Zwischenstopp oberhalb der Stadt lassen sich schöne Fotos von der auf einem von drei Seiten vom Meer umspülten Felsen liegenden Stadt machen. Bis heute beeindrucken die bis zu 25 Meter hohen und sechs Meter dicken Kalksteinmauern. Keinem Angreifer ist es je gelungen dieses Bollwerk der durch Seehandel und Schiffbau reich gewordenen Stadt einzureißen. Der Bus hält am Piletor. Durch Außen- und Innentor gelangen die Besucher in die fast zu perfekte Stadt, in der nur noch ein kleines Museum an den vor zwanzig Jahren herrschenden Krieg erinnert. Längst sind in Dubrovnik alle Schäden beseitigt. Der Weg durch die Stadt führt vorbei am großen, einst prächtigen Onofrio-Brunnen, an zahlreichen Häusern im Stil der Spätrenaissance und schnurgerade bis zum alten Hafen, in dem heute nur noch Fischer- und Sportboote liegen. Die Steinplatten der Hauptstraße Stradun wurden über die Jahrhunderte von Millionen von Besuchern so glatt gelaufen, dass sie wie eine Wasserfläche spiegeln. Wer am Wegesrand genau hinschaut, entdeckt eingelassen in die Mauer der Klosterkirche der Franziskaner einen besonderen Stein. Der Reliefkopf eines Fabelwesens lädt dazu ein, auf diesem zu balancieren. Wer dabei erfolgreich ist, darf angeblich auf die Erfüllung eines Wunsches hoffen. Besuchen sollte man auch die Kathedrale, den Glockenturm, in dem zwei Figuren eine von unten sichtbare Glocke anschlagen, und das Fort Sveti Ivan am alten Hafen. Bänke und Cafés laden dazu ein den Abend vor der Rückkehr in den Kreuzfahrthafen Gruz ausklingen zu lassen. Da das Schiff erst mitten in der Nacht ablegt, bleibt für jeden der mag genug Zeit ein Konzert zu besuchen oder das lebhafte Nachtleben von Dubrovnik zu genießen. Während die Passagiere schlafen, fährt Celestyal Crystal weiter ins nur 32 Seemeilen entfernte Kotor.

Bei den kurzen Strecken bleibt kaum Zeit für Jacuzzi und Pool. Wer schnell ist und die hohen Entgelte nicht scheut, kann zwischendurch kurz per W-LAN ins Internet gehen und Urlaubsgrüße verschicken. Andere genießen die Klänge der Live-Musik, lernen wie man Papierblumen faltet oder machen sich auf den Weg ins Casino oder zum Bingo. Wer bei düsterem Wetter mit dem Schiff auf die Küste von Montenegro zukommt, hat gleich eine eigene Idee, wie das Land seinen Namen bekommen hat. Den Geschichtsbüchern nach sollen die Italiener sich bei der Namensgebung im 15. Jahrhundert jedoch an den dunklen Stämmen der Pinienbäume auf den heute meist kargen Hügeln rund um die Bucht von Kotor orientiert haben. Der tiefe Meereseinschnitt beeindruckt durch die hohen, schroffen Berge und versteckt die Stadt gut vor den vom Meer herannahenden Schiffen. In der Bucht gibt es eine kleine Insel mit einer im Vergleich zum Kreuzfahrtschiff winzigen Kirche. Später kann man die Burganlage und die Stadtmauer oberhalb von Kotor sehen. Aufgrund der begrenzten Anlegeplätze bleiben viele Kreuzfahrtschiffe in der Bucht liegen und ermöglichen den Gästen den Landgang mit Tenderbooten. Während viele Gäste die Fahrt mit den kleinen Booten als abwechslungsreiches Abenteuer sehen, klagen andere über den mit dem Umstieg verbundenen Zeitverlust. Auch in Kotor gibt es viele Möglichkeiten, die Zeit vor Ort in der UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt zu nutzen. Wer sehr gut zu Fuß ist, kann sich vom Hafen aus aufmachen und die 2.700 Stufen der insgesamt 4,5 km langen Stadtmauer erkunden. Auch im Stadtzentrum gibt es viel zu sehen. Das Labyrinth der mittelalterlichen Gassen wird durch Meeres-, Fluss- und Gurdic-Tor begrenzt. Kirchen, Geschäfte, Restaurants und Cafés gibt es überall im malerischen Stadtkern. Keinesfalls verpassen darf man die St. Tryphon Kathedrale aus dem 9. Jahrhundert. Im Eingangsbereich der romanischen Kirche ist der Zugang zu einem kleinen, aber schön gestalteten Museum mit außergewöhnlichen Exponaten. Wer durch das Museum geht, hat zudem die Möglichkeit von einem Balkon aus über den Kirchenvorplatz zu blicken. Gleich am Eingang der Stadt gibt es ein Haus mit einem mit rund 50 Meter Länge rekordverdächtigen Balkon. Wer mehr von Montenegro sehen möchte, kann bei einem Ausflug nach Budva fahren Ein Fotostopp oberhalb des alten Fischerdorfs Sveti Stefan, das sich von einer Pirateninsel zu einem Luxushotel gewandelt hat, bereichert die Fahrt nach Budva. „Montonegro ist steinreich", schmunzelt Stadtführerin Carolina mit Blick auf die hohen Berge am Wegesrand. In Budva angekommen entdecken die Gäste eine gut erhaltene Festungsanlage aus dem 15. Jahrhundert. Der wohl bekannteste Ort des Landes mit rund 15.000 Einwohnern wächst in der Hauptsaison auf über 100.000 Besucher. Enge Gassen und malerische Plätze sorgen genau wie der kleine Strand gleich vor der Stadt für Urlaubsatmosphäre. Attraktiv für Touristen ist auch, dass in Montenegro ganz offiziell mit Euro bezahlt wird, obwohl das Land nicht einmal Mitglied der EU ist. Nach der Besichtigung der Stadt geht es zurück nach Kotor. „Polako, polako - langsam, langsam", erklärt die Stadtführerin die Philosophie der Montenegriner, die inmitten von hohen Bergen leben, deren Spitzen immer mal wieder in den Wolken verschwinden, bevor ihnen das Schiff am Abend das Heck zukehrt und Kurs auf den nächsten Hafen setzt.

Die Zeit an Bord des Schiffes vergeht ziemlich schnell. Während sich die einen beim Blick auf das Meer, bei Gesprächen mit Mitreisenden aus aller Welt oder den abendlichen Shows entspannen, buchen andere Wellness-Anwendungen im Spa-Bereich. Das vierköpfige Wellness-Team der „Celestyal Crystal" bietet eine reiche Auswahl an klassischen Massagen über Gesichtsbehandlungen bis hin zu besonderen Bädern an. Kostenfrei nutzen kann man hingegen die kleine Sauna und den mit modernen Geräten und Meerblick ausgestatteten Fitnessraum. Für Bewegung an frischer Luft bietet es sich zudem an, auf Deck 5 Runden zu drehen und so einen Ausgleich für die gute Verpflegung an Bord zu schaffen. Bei den Mahlzeiten nach dem immer in Buffetform angebotenen Frühstück haben die Gäste die Wahl zwischen A-la-Carte im Amalthia Restaurant auf Deck 8 und dem schnellen und länger geöffneten Leda Buffet auf Deck 9. Zwischendurch sorgt ein Nachmittagstee, bei dem es an manchen Tagen zu langen Warteschlangen kommt, für kulinarischen Genuss. Dass man bei Celestyal Cruises zu Gast ist merkt man spätestens daran, dass es nicht nur Sushi und Steaks, sondern auch schmackhafte griechische Küche mit Pasticcio, Moussaka und Bauernsalat gibt.

Überhaupt kein Begriff ist den meisten Gästen Saranda in Albanien. Obwohl dort nach Auskunft des Reiseführers an 300 Tagen die Sonne scheint und sechs Monate im Jahr Touristen anreisen, sind derzeit rund die Hälfte der einst 40.000 Einwohner auf Suche nach besseren Lebensbedingungen im Ausland. Da der nächste größere Flughafen in der etwa 200 km entfernten Hauptstadt Tirana liegt, ist die Region für ausländische Gäste nur schwer zu erreichen, sodass bisher hauptsächlich Tagesausflügler aus Korfu nach Albanien kommen. Wer einmal da ist, darf sich angenehm überraschen lassen. Das Weltkulturerbe Butrint liegt 20 Kilometer südlich von Saranda und zeigt eine sehenswerte Anzahl von Monumenten aus zwei Jahrtausenden, gelegen inmitten einer fruchtbaren Ebene am Butrint-See. Wer die Anlage betritt, bemerkt zunächst einen venezianischen Turm aus dem 15. Jahrhundert. Wenig später steht er vor einem Theater aus dem dritten Jahrhundert vor Christi Geburt, einem Baptisterium oder einem römischen Bad. Erstmalig besiedelt wurde das Land in der Bronzezeit. Neben der Vielfalt sprechen zwei Besonderheiten für einen Besuch dieser seit Jahrhunderten besuchten Ausgrabungsstätte. Sie liegt inmitten einer weiten Ebene und bietet spektakuläre Ausblicke. Zudem ist der gesamte Bereich von Bäumen bewachsen, die selbst bei heißen Temperaturen für angenehmen Schatten sorgen. Das schafft Raum für zusätzliche Entdeckungen. Wer genau hinschaut, entdeckt nicht nur auf dem nur in Teilen zu sehenden Bodenmosaik einer alten Kirche Herzen, sondern auch Pflanzen mit herzförmigen Blättern. Auch für einheimische Angler ist der Park interessant. Oft über Stunden sitzen sie in ihren altmodischen Booten im natürlichen Kanal und warten auf den richtigen Moment und das Anglerglück. Ein guter Abschluss für einen Besuch in Butrint ist das Museum des Parks. Von einer Terrasse und einem Turm aus hat man einen tollen Blick. Wer auf dem Rückweg nach Saranda die Möglichkeit dazu hat, sollte zudem die Burg Likurski oberhalb der Stadt ansteuern. Die spektakuläre Aussicht auf die albanische Landschaft und die griechische Insel Korfu entschädigt für dem steilen Aufstieg. Rechtzeitig zum Mittagessen müssen alle Urlauber wieder an Bord des Kreuzfahrtschiffes sein, das die 14 Seemeilen nach Korfu sehr schnell zurücklegt.

Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der grünen Insel ist das eng mit der österreichischen Kaiserin Elisabeth verbundene Achilleion. Die wunderschöne Villa auf einem Hügel außerhalb von Korfu-Stadt wurde nach den Wünschen der Monarchin mit Statuen und anderen Kunstwerken versehen und aufgrund ihrer Bewunderung für den Helden aus der griechischen Mythologie benannt. Bis zu ihrem Tod in Genf besuchte Elisabeth von Österreich das Haus regelmäßig und sorgte mit den terrassenförmig angelegten Gärten und durch den Kauf der Nachbargrundstücke für einen direkten Zugang zum Meer. Später fand der deutsche Kaiser Wilhelm II. Gefallen an der königlichen Villa und ließ diese in Teilen umgestalten. Im mit zahlreichen Marmorstatuen ausgestatteten Garten fasziniert neben dem Ausblick auch der Duft der Pflanzen. Im Inneren des Hauses sind Spiegel, Bilder und historische Dokumente zu sehen. Wer mag kann sich den Bücherschrank von Sissy anschauen, mit ihrem Aufzug fahren oder durch ihr Treppenhaus flanieren. Wie eng das Haus bis heute mit Sissy verbunden ist zeigen verschiedene Filme, die im Achilleion gedreht wurden oder dort spielen. Nach der Besichtigung geht es mit dem Bus über Serpentinen zurück ins Tal. Am Wegesrand stehen Olivenbäume, deren Früchte mit auf dem Boden liegenden Netzen aufgefangen werden. Nach einem Fotostopp am Aussichtspunkt Kanoni mit Blick auf die „Mäuseinsel“ Pontikonissi, einem Wahrzeiten Korfus, und das Kloster Vlacherna bleibt am Abend Zeit für einen Rundgang durch Korfu-Stadt. Zur See und zum Land hin wird die Szenerie von zwei alten Festungen beherrscht. Zwischen diesen liegen Stadtvillen von vor hundert Jahren, zahllose Geschäfte und Restaurants. Wer mag kann in den engen Gassen den regionalen Kumquat-Likör probieren oder unter den Arkaden des Cafés Liston sitzen. Korfu, der Standort der ersten griechischen Universität, ist ein Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt, die Geschichte, Natur und die Vorteile einer modernen Touristenregion miteinander verbinden möchten.

Vor der Rückkehr in den Ausgangshafen macht MS Celestyal Crystal einen kurzen Abstecher auf den Peloponnes. Schon am frühen Morgen kommt das Schiff in Patras an. Für viele Gäste aus dem Ausland ist Patras Ausgangspunkt für Ausflüge nach Olympia oder Delphi. Wer sich auf den Weg nach Delphi macht, hat auf der zweistündigen Busfahrt viel Zeit, die Hintergründe zu der antiken Stätte zu erfahren. So erklärt Reiseleiterin Natascha den Gästen unter anderem, dass Mythologie die damalige Religion war und den Menschen Erklärungen für noch nicht durch die Wissenschaft erklärbare Tatsachen bot. Nach knapp zwei Stunden stoppt der Bus vor dem Museum der Ausgrabungsstätte. Dort sind verschiedene Statuen wie eine Marmor-Sphinx aus Naxos oder die Überreste eines einst mit edlen Metallen überzogenen, hölzernen Stiers zu sehen. Beide wurden genau wie die Bronze-Statue eines Wagenlenkers einst als Opfergaben im Heiligtum dargeboten. Da der Ort über Jahrhunderte spirituelles Zentrum des Landes war, konnten in Delphi unglaubliche Schätze angehäuft werden. Auf dem in Terrassenform angelegten Gelände steht neben vielen anderen Gebäuden und Ruinen auch der Apollo-Tempel. In dem wirkte einst das berühmte Orakel von Delphi. Schriftlich und mit reichen Opfergaben dargebrachte, oft politische Fragen wurden der von Dämpfen benebelten Priesterin vorgetragen und zu mehrdeutigen Antworten umgeformt. Ebenfalls auf dem Gelände zu sehen ist der Nabel der Welt. Der Mythologie nach ließ Zeus zwei Adler aufsteigen, um diesen Ort zu finden. Wer alles zumindest kurz sehen möchte muss sich beeilen, denn bevor das Schiff am Nachmittag den Anker lichtet, liegt noch eine weite Busstrecke, meist entlang der Küstenstraße, vor den Gästen. Vom Hafen aus geht es dann die knapp dreihundert Seemeilen zurück nach Bari. Ein letztes Mal sitzt man in der bei den meisten Gästen beliebten Thalassa-Bar und blickt auf das Meer. Das kann man künftig auch in 66 Außenkabinen, die künftig mit einem eigenen Balkon versehen sein werden werden. Damit macht die Reederei Celestyal Cruises kommende Reisen mit ihrem Flaggschiff durch den Kanal von Korinth, in die Ägäis oder auch nach Kuba für ihre Gäste noch attraktiver.

Autor:

Christian Kolb aus Essen-Steele

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