Sorgfalt und Qualität machen den Unterschied
Traditionsunternehmen rund um die Steeler Straße - wir stellen Sie Ihnen in regelmäßigen Abständen vor. Um Ihnen, liebe Leser, einen ganz besonders persönlichen Einblick in die Geschäftswelt bieten zu können, stehen unsere Kundenberater einen Tag lang in den verschiedenen Fachgeschäften ihren Mann oder wie in diesem Fall ihre Frau - denn Susanne Boiar trat an - zum „Tagespraktikum bei Autoglas Stenger“.
VON JULIA COLMSEE
Wer kennt sie nicht - die mehr oder weniger aufdringlichen Werbespots im Fernsehen rund um das Thema „Steinschlag und Windschutzscheibe“! Wie aber sieht die Wirklichkeit aus? Wie dringend muss man die Scheibe auswechseln lassen? Und wie geht das überhaupt? Fragen über Fragen… Susanne Boiar kennt jetzt die Antworten. Sie trat zum Tagespraktikum bei Jürgen Stenger an!
Seit 13 Jahren führt Stenger seine Werkstatt an der Steeler Straße 607, war davor seit 1986 in Altendorf ansässig - ein „alter Hase“ also! „Ich denke schon - ich habe schon viel gesehen und gemacht“, bestätigt Stenger, der ursprünglich gelernter Karosseriebauer ist. Eine weibliche Praktikantin hat er allerdings zum ersten Mal - Jungs seien doch wesentlich häufiger in der Werkstatt anzutreffen.
Susanne Boiar darf direkt mit anpacken - in der Werkstatt steht ein Fahrzeug älteren Datums mit einem Centstück-großen Steinschlag im unteren Drittel der Scheibe. „Da nützt alles nichts - da muss man die Scheibe austauschen.“ Bereits vor ein Paar Tagen habe sich der Besitzer des Wagens gemeldet - so konnte Stenger die Windschutzscheibe im Vorfeld bestellen. „Ich achte sehr darauf, nur hochwertige Austauschscheiben zu verwenden - Scheiben aus China? Damit fange ich erst gar nicht an!“
Um die alte Scheibe aus dem Auto zu lösen, bedarf es einiger Vorarbeiten - erst einmal heißt es abschrauben. Sämtliche Teile, wie Scheibenwischer müssen abmontiert werden. Dann kann der Kleber, der Glas und Auto miteinander verbindet, mit Hilfe eines Drahtes durchschnitten werden. „Achtung - das wird ganz schön heiß!“, warnt der Profi. Wenn man nicht sorgfältig damit umgeht, kann man sich schnell verletzen. Ist die Scheibe sauber herausgeschnitten, kann man sie recht leicht herausheben - zumindest wenn man weiß, wie!
Bevor die neue Scheibe angesetzt werden kann, muss der Untergrund allerdings noch gründlich gereinigt werden. „Sorgfältiges Arbeiten ist wirklich das A und O. Gerade beim Thema Rost!“ Mit einer speziellen Flüssigkeit wird die Arbeitsfläche aufwendig bearbeitet - und muss trocknen. Erst dann kann man den frischen Kleber auftragen und die neue Scheibe einsetzen.
Ganz schön aufwendig - und wirklich immer notwendig? „Sagen wir mal so: Eine Scheibe mit Steinschlag sollte man schon austauschen, keine Frage. Aber so dringend, wie es manchmal gemacht wird ist es nicht immer“, schmunzelt der Fachmann. „Schauen Sie mal!“ In der Ecke steht eine große Windschutzscheibe. Stenger nimmt einen Hammer zur Hand und schlägt kräftig auf das Glas! Und: Es bricht nicht! „Das ist Verbundglas - wirklich auseinander bekommt man das nicht so einfach. Also: Kommen Sie - aber verfallen Sie nicht in Panik!“
Ob er denn mit dieser Arbeit seinen Traumberuf gefunden hat, möchten wir noch wissen. „Für mich ein ganz klares ja! Ich arbeite wirklich sehr gerne in meinem Beruf - sorgfältig und mit guten Materialien - das ist mir wichtig!“
Susanne Boiar ist ziemlich beeindruckt. „Ich hätte nicht gedacht, dass es doch so viel Arbeit ist, eine Scheibe auszutauschen. Hut ab - gar nicht so einfach!“
Autor:Julia Colmsee aus Essen-Süd |
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