Oh, wie schön ist es doch im Bücherdschungel
Wer kennt‘s nicht, das beliebte Kinderbuch von janosch „Oh, wie schön ist Panama“? Wie schön Bücher sind, wie toll das Lesen sein kann und wie wunderbar die kindliche Fantasiewelt ist, das sollen I-Dötzchen aus der Schule im Bergmannsfeld jetzt in der Stadtteilbibliothek Freisenbruch erfahren.
Die Stadtteilbibliothek Freisenbruch startet ein neues Projekt: „Literarische Früherziehung“! Zunächst soll mit acht bis zehn Kindern der ersten Klassen der Schule im Bergmannsfeld getestet werden. Bibliotheksleiterin Maryam Alizadeh: Studentin Anne Schumacher hat sich bei der Zentralbibliothek gemeldet, um ein Projekt mit Kindern zu starten. Die Kollegen haben die Anfrage an mich weitergeleitet und ich bin froh, dass wir direkt für die Erstklässler ein spannendes Angebot anbieten können.“
„Oh, wie schön sind Bücher“ - so ist das Literatur-Projekt übertitelt, bei dem natürlich auch die Janosch-Geschichten eine Rolle spielen sollen. Erstklässler und Literatur? „Ja, das geht“, lacht Anne Schumacher. „Ich selbst war früher in der musikalischen Früherziehung und finde es rückblickend immer noch toll, so spielerisch den Umgang mit Instrumenten erlernt zu haben. Und dieses Konzept möchte ich jetzt auf die Bücherwelt übertragen.“
Das Leben der 25-Jährigen Studentin der „Literatur- und Medienpraxis“ ist schon lange von Literatur geprägt. „Ich liebe Bücher einfach“, gesteht sie. Und diese Liebe will sie nun weitergeben. „Ich habe bei meiner Anfrage an die Zentralbibliothek sofort gesagt, dass ich gerne etwas für Kinder machen möchte“, so Schumacher. Zwar habe sie auch positive Erfahrungen in der Erwachsenenbildung im Rahmen eines Praktikums beim Goetheinstitut sammeln können, doch wichtiger sei die Förderung der Jüngsten.
Ab dem 7. Oktober sollen nun also acht bis zehn Kinder regelmäßig für 60 bis 90 Minuten in der Bibliothek - oder auch der Schule im Bergmannsfeld - in die Welt der Bücher und Geschichten eingeführt werden. „Ich werde vorlesen, wir werden uns Hörbücher anhören, malen und basteln und auch singen und eigene Geschichten gestalten“, beschreibt Anne Schumacher ihre Pläne. Im Vordergrund steht aber vor allem der Dialog. Denn die Kinder sollen in der Kleingruppe keine Angst vorm Sprechen haben. „So banal das auch klingt - leider ist es oft so, dass die Kinder kaum sprechen. Ich will ihre Fantasie anregen und ihnen auch andere Kulturen zeigen. Denn sie gehen nunmal in eine Klasse, in der nicht alle Kinder Deutsche sind. Hier kann die Literatur helfen, Brücken zu bauen. Außerdem sollen die Kinder verstehen, dass Pippi Langstrumpf oder Harry Potter nicht aus dem Fernseher kommen, sondern ihre Geschichten ursprünglich in Büchern erzählt wurden“, bringt Anne Schumacher ihre Ziele auf den Punkt. Ins Projekt kommen erst einmal Kinder, die die Lehrer auswählen und die einen erhöhten Förderbedarf haben. Wöchentlich sollen die Treffen im gesamten Schuljahr stattfinden. Ob man mit der gleichen Gruppe weitermacht oder im nächsten Jahr nochmal mit einer neuen Gruppe startet, ist bislang noch offen. „Ich warte erst einmal ab, wie das Ganze anläuft. Ich mache derzeit meinen Master an der Uni Essen und bin erstmal für zwei Jahre hier - was danach kommt, sehen wir dann“, lacht Anne Schumacher.
Autor:Mareike Schulz aus Essen-Steele |
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