Mit gutem Beispiel voran! - „Jessica Dorndorf hilft“ in Berlin ausgezeichnet

Festakt "Mein gutes Beispiel" in Berlin am 30. März diesen Jahres. | Foto: Thomas Kunsch
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Die Initiative „Jessica Dorndorf hilft“ aus Kray kann sich über eine ganz besondere Auszeichnung freuen. In Berlin wurde sie im Rahmen des Wettbewerbes „Mein gutes Beispiel“ mit dem Sonderpreis Handwerk ausgezeichnet. „Darüber haben wir uns natürlich unglaublich gefreut - toll“, erzählt Gründerin und Namensgeberin Jessica Dorndorf im Gespräch mit dem Kurier.

VON JULIA COLMSEE

„Mein gutes Beispiel“ ist ein bundesweiter Preis für regionales Engagement von kleinen, mittelständischen und familiengeführten Unternehmen. Der Wettbewerb wird jährlich seit 2011 durchgeführt.Thematisch zielt der Preis auf Engagement für Mitarbeiter sowie auf Engagement für Gemeinwesen. Themenfelder sind hierbei unter anderem Bildung und Ausbildung, Integration, Soziale Benachteiligung, Gesundheit, Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, Kultur, Mobilität. Hinter „Mein gutes Beispiel“ stehen die Bertelsmann Stiftung und der Verein Unternehmen für die Region e.V..
„Als Preis erhält man übrigens neben der Auszeichnung in Berlin das Angebot, in sehr vielen Bereichen auf Unterstützer zurückgreifen zu können. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gehören da ebenso dazu, wie beispielsweise der Besuch und die Unterstützung von Vorort-Besuchern aus Politik und Wirtschaft. So öffnen sich einem einfach noch einmal mehr Türen…“, erklärt Jessica Dorndorf.
Zirka fünf Jahre ist es jetzt her, dass „Jessica Dorndorf hilft“ eher zufällig ins Leben gerufen wurde:„Ich habe Weihnachten und Ostern das Kinderzimmer von meinem Sohn entrümpelt. Die überfüllten Gabenteller wurden dabei nicht einfach nur entsorgt. Erst brachte ich alles zu einer Stelle, wo Bedürftige unsere Spenden gegen eine minimalen Unkostenbeitrag abholen konnte. Als mein Sohn sprechen konnte, gingen wir gemeinsam hin und er stellte eine entscheidende Frage: ‚Warum müssen arme Menschen denn für unsere geschenkten Sachen etwas bezahlen?‘ Ich fand, er hatte Recht!“ Das war der Anfang der Initiative „Jessica Dorndorf hilft“. Mit viel Engagement und dem ihr eigenen Temperament ging sie fortan an die Sache heran. „Ich stand immer schon auf dem Standpunkt: Wenn man etwas sieht, was einem nicht gefällt, muss man versuchen, es zu ändern. Und zwar ganz praktisch!“
Ihre spontane und zupackende Art machte Jessica Dorndorf zu erst im Stadtteil - sehr schnell aber auch über diesen hinaus bekannt. Eines war und ist ihr bis heute sehr wichtig: „Jeder bekommt bei uns Hilfe - ich nehme die Leute so, wie sie sind! Aber ich stelle Regeln auf - und glauben Sie mir, ich merke, wenn irgendwas nicht stimmt. Reinlegen lasse ich mich höchstens einmal!“
Vieles hat sie gemeinsam mit mittlerweile rund 300 Helfern und Unterstützern auf die Beine gestellt. „Ein Lebensmittel-Taxi gehört dazu, ebenso unsere Kleiderkammer, die übrigens jetzt in den Sommerferien umgebaut wird. Zwei Projektwohnungen haben wir außerdem, in denen besondere Härtefälle auch kurzfristig für einen gewissen Zeitraum untergebracht werden können. Genau so wichtig ist mir aber die Zusammenarbeit mit anderen Essener Firmen und Unternehmen wie beispielsweise der Glück-auf-Apotheke oder dem Autohaus Boden. Schnelle und unbürokratische Hilfe vor Ort - auf unser Netzwerk ist Verlass!“ Dabei ist ihre Hilfe immer schnell, unbürokratisch und individuell. Mal werden ein Kühlschrank oder Fahrräder benötigt, mal geht sie einfach mit Kindern bei MC Donalds essen („Die Gutscheine bekommen wir immer von MC Prünte!") oder schwimmen.
Wer Jessica Dorndorf unterstützen möchte, der ist natürlich herzlich willkommen - genauso wie weitere Spenden natürlich. „Momentan brauchen wir wieder einmal Babywindeln in allen Größen und Tornister… aktuelle Infos gibt es immer auf unserer eigenen Facebook-Seite „Jessica Dorndorf hilft“ - brauchen können wir eigentlich alles, solange es noch funktioniert!“

Autor:

Julia Colmsee aus Essen-Süd

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