„Löwes Lunch“: Zurück in die Zukunft? Deutsche wollen Diktatur!
Laut einer aktuellen Studie wünschen sich viele Deutsche eine Diktatur. Geht’s noch? Welche Voll-Pfosten wurden denn da wieder befragt? Diese Typen, die wir aus „TV-Total“ kennen und die Angela Merkel für die neue Super-Nanny halten und den von und zu Guttenberg für einen Sohn des Schuldnerberaters Peter Zwegat?
Nein, liebe Britt-Talk-Gucker, „Diktatur“, das ist nicht der neue Bandname bei „Popstars“, sondern eine ganz schlimme Staats- und Gesellschaftsform, in der Freiheit und Selbstentfaltung Fremdworte sind.
Ich kenne mich damit zum Glück nicht aus, obwohl ich in der Redaktion allein unter fünf Frauen arbeite. Was können aber die Gründe dafür sein, dass sich Mitbürger so einen Rückschritt wünschen? Ist es vielleicht die Ohnmacht vor dem alltäglichen „Ich-kann-ja-doch-nichts-ändern“?
Beispiel Stuttgart: Da demonstrieren seit Wochen täglich zigtausende, meist völlig unbescholtene Bürger gegen den Bahnhofsneubau. Die Menschen wollen das nicht, doch man hat den Eindruck, dass dies die Verantwortlichen, die ja eigentlich genau für diese Bürger da sein sollten, überhaupt nicht interessiert.
Beispiel Kernkraft: Egal wie Menschen zum Thema Atomenergie stehen, eins möchten die meisten nicht, dass veraltete Meiler, die man schon schließen wollte, jetzt doch am Netz bleiben. Doch genau das passiert!
Beispiel Finanzen: Zwei Drittel des Jahres malochen die Deutschen für den Staat und unser Sozialsystem, erst dann kullern die Euros in die eigene Tasche. Dass trotzdem Milliarden an wackelnde Banken gezahlt werden, die daraufhin ihre Manager noch fürstlicher entlohnen, sorgt für Fassungslosigkeit. Und mit dem gleichen Unverständnis empfindet man „Wir-müssen-sparen“-Parolen, wenn gleichzeitig 30 Mrd. Richtung Griechenland transferiert werden.
Schon zittert die amtierende schwarz-gelbe Regierung vor der nächsten Wahl. Noch glauben „Rote“ und „Grüne“, dass sie im Aufwind sind. Doch gewinnen wird wohl wieder nur die Partei der „Nichtwähler“, weil die Gunst, die Wahl zu haben, bei uns längst keinen mehr vom Fernseher weg in die Wahlkabine lockt. Also, wie hat schon Marius Müller-Westernhagen gesungen: „Freiheit ist das Einzige, was zählt!“ Richtig – aber es kommt drauf an, was man draus macht, oder?
Autor:Detlef Leweux aus Essen-Steele |
13 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.