"Löwes Lunch": Mini-Zirkus - Totengräber des Mythos „Manege“?
Kleine Zirkusfamilien tingeln immer mal wieder durch die Städte. Wer sich zu einer Vorstellung verläuft, staunt meist nicht schlecht. Denn für recht hohe Eintrittsgelder wird eher Dürftiges geboten.
So sieht das Publikum alle vorhandenen Artisten-Generationen gleich in mehreren Rollen. Als Kassierer, mutige Messerwerfer, Turn-Akrobaten, Jongleure und natürlich Dompteure, wobei wie wild verschossene Kostüme gewechselt werden. Dazu trotten die unvermeidlichen Ziegen, Hunde, und Schweine ins Rampenlicht. Hier und da reicht es auch noch für ein uralt wirkendes Dromedar oder ein Lama.
Dieses „Lebendmaterial“ darf man dann auch noch gegen vier (!) Euro pro Person in der Pause hinterm Zelt besuchen. Die Käfigbegehung wird als „Tierschau“ angepriesen und untermauert meist nur das mulmige Gefühl, das sich längst eingestellt hat: Geht’s den Wesen hinter den Gittern überhaupt halbwegs gut?
Seit meine Neffen nach so einem „Abenteuer“ völlig gelangweilt wieder nach Hause schlurften und jetzt nie mehr zum Zirkus gehen wollen, frage ich mich, ob diese Manegen-Minimalisten nicht die Totengräber des „Salto Mortale“-Mythos sind?
Wie sehen Sie das?
Autor:Detlef Leweux aus Essen-Steele |
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