"Löwes Lunch": Hochtief - ein Übernahme-Märchen...

Es war einmal das stattlichste deutsche Bauunternehmen, das hieß Hochtief. In seinen Hoch-Zeiten war es so toll, dass es sogar die Pyramiden in Ägypten versetzen konnte und den schiefen Turm von Pisa begradigen sollte.
In seinen Tief-Zeiten verzettelte es sich immer mehr vom Kerngeschäft weg, um schnellebige Gewinne für die ewig hungrigen Aktionäre zu machen. So wurde es selbst ein gefundenes Fressen für einen spanischen Bau-Riesen, von dem man munkelte, dass er eigentlich so pleite sei, dass er "in echt" noch nicht einmal einen einzigen Bagger bezahlen könne.
Doch in Spanien nahm man das mit der Finanzaufsicht nicht so genau. Da sind ja sogar die Fußballclubs nicht mit Millionen, sondern gleich Milliarden Euro in den Miesen, können uns aber trotzdem den Özil und den Khedira und demnächst auch den Schweinsteiger und den Neuer wegkaufen. Und so hatten die Hochtiefler ganz schön Angst um ihre Arbeitsplätze.
Schließlich wandte man sich hilfesuchend an die Politiker. Die hatten doch gerade erst irgendwelche Privatbanken mit ganzen Gold-Bergen gerettet. Doch die gleichen Leute, die das deutsche Geld den irren Iren angeboten hatten, damit die ohne Unternehmenssteuer weiterleben dürfen, diejenigen, die den gemütlichen Griechen 30 Mrd. Euro auf der Gyrosplatte servierten, damit die weiter gegen alles streiken, mit 50 in Rente gehen und für einen Euro pro Liter tanken können, sagten Hochtief "nein", da könne man nichts machen, so laufe das im Geschäftsleben eben.
Und wenn die Politiker nicht gestorben, bzw. abgewählt sind, dann werden sie demnächst genau diese Spanier in ihren Machenschaften noch unterstützen und sie mit dem legendären Euro-Rettungsschirm reich beschenken. Dafür steht übrigens in letzter Konsequenz der deutsche Steuerzahler gerade - auch, wenn er seinen Job bei Hochtief dann längst verloren hat!

IN EIGENER SACHE: Wer im Januar in Urlaubsvertretung einen "Löwes Lunch" übernehmen will, sendet bitte eine Nachricht an Silke Castor, Lokalkompass Mülheim.