"Löwes Lunch": FDP - Angriff der Klonkrieger
Abspann für Guido Westerwelle. Während der Außenminister noch die Botschaften der chinesischen Glückskekse deutet, schlägt in seiner Partei das Imperium zurück. Rückblick: In der FDP war es schon oftmals "zwei Mikronen vor Zylonen". Als es um den weisen Yoda H.-D. Genscher still wurde und der Yedi-Ritter Möllemann noch hoch hinaus wollte, sah man erstmals Guido W. auf dem liberalen Sternengleiter.
Mit frechen Sprüchen, kecken TV-Auftritten und der Erfindung der Spaß-Partei machte er auf sich aufmerksam und kam nach oben. Dort angekommen, hat er mit Eigentoren wie dem Gefasel von der Leistungsgesellschaft, mehr Netto vom Brutto und Hotel-Lobby-Politik den Abstieg eingeleitet.
Die jungen Wilden, die ihn jetzt beerben sollen, kommen uns dabei wie Guido-Klone vor. Z.B.: Philipp Rösler. Kein gutes Haar hat er als Oppositionspolitiker an Ulla Schmidt gelassen. Cool und smart konnte er die große Koalition sezieren. Nur, um als Gesundheitsminister eine Lösung abzuliefern, für die nur einer löhnt: der Otto-Normal-Verdiener der bürgerlichen Mitte (= der FDP-Wähler).
Oder Christian Lindner: Der 32-Jährige scheint sich gar nicht mit Mehrheiten auszukennen. Kein Wunder, im Unter-Fünf-Prozent-Sumpf hast du auch ganz andere Sorgen. Deshalb glaubt der Generalsekretär, die Bürger einfach für blöd verkaufen zu können. Er will nach Jahrzehnten der Anbiederei gegenüber den Energie-Riesen jetzt plötzlich auf knallharten Konfrontationskurs setzen und grüner als die "Grünen" werden. Fähnchen im Winde...
Dazu hätten wir noch Lichtgestalten wir Dirk Niebel. Dessen einzige politische Botschaft bestand darin, das Entwicklungshilfeministerium einzusparen. Inzwischen ist er als Entwicklungsminister der Chef seines eigenen Feindbilds. Von "Senilo-Silberlocke" Rainer Brüderle ganz zu schweigen. Der Typ quatscht Internes aus und stolpert in jede Talk-Falle.
Morgen muss die Macht mit Guido sein. Sollten ihn einige oder mehrere der genannten FDP-Sternchen beerben, wird die Traditionspartei die dunkle Bedrohung (der Bedeutungslosigkeit) schon bei der nächsten Wahl wieder richtig spüren.
Autor:Detlef Leweux aus Essen-Steele |
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