"Löwes Lunch": Der Duft der Frauen...

Manchmal beweise ich richtig Näschen, wenn es um bestimmte Parfums geht. Passiert Ihnen das auch? Sie schnuppern und erkennen einen Duft und verbinden ihn sofort mit bestimmten Personen oder Ereignissen.
Kürzlich beim Einkaufen war mir klar: Das ist „MCM“, der Duft, der mich an Oberstufe, unerlaubte „Pink Palace“-Besuche usw. erinnert. In so einem Schnickschnack-Laden roch es dann nach Moschus. „Moschus Amour“ oder so, das war der Style von Tanja, zu der Zeit, als „frau“ das Zeug auf selbst eingefärbte Windeln sprühte, die sie statt Tuch trug. Wer mit ihr in der Pfarrheim-Disco Blues tanzen wollte - und das wollten viele - musste durch eine harte Prüfung.
Erst so einen komischen Wald- und Wiesentee trinken (danach hatte ich immer sofort „Magen“), dann an Tanja ran und in der hypnotisierenden Duftwolke überleben. Ich habe – aufgrund von akuter Erstickungsgefahr – immer nur eine Runde geschafft, dann ging erst einmal nichts mehr. Dieses Zurückziehen machte mich damals aber wohl gerade interessant, so kann ein mieser Duft dir sogar helfen!
Was nicht heißt, liebe Jungs, dass Mädels die falsche Essenzwahl bei IHM so einfach durchgehen lassen. Nein, ewig suchende Single-Männer, die Linie „Buffalo“ von „Horn-Y“ muss nicht unbedingt auch den Cowgirls gefallen. Überhaupt gilt auf dem schmalen Grat zwischen „Sir Irish Mufflon“, „Le Prolet“ und „WouwMan“ absolute Vorsicht. Wenn SIE uns nämlich schon nicht riechen kann, wird alles andere sehr schwer.
Voll daneben kann auch die Auswahl gehen, die „mann“ trifft, um „frau“ zu beschenken. Nur, weil Oma sich über „Mit Dingsda kam die Zärtlichkeit“ immer so gefreut hat, wird die neue Herzdame das höchstens suboptimal finden. Und wenn die mal wieder völlig überschminkte Parfümeriefachkraft zu „Poison Barbie“, „Black Mamba“ oder „Gonzo Girl“ rät - lieber noch einmal ein gute Freundin befragen.
Nein, ich bin kein Schlaumeier, ich nutze nur einen der unschätzbaren Vorteile meines Berufs. Ich verlasse mich einfach auf die Nasen meiner Redaktions-Kolleginnen. Die sind im wahrsten Sinne des Wortes „dufte“ und bevorzugen an mir zurzeit „Amor Sunshine“ (Steht für: Don’t worry, be happy!), „Bulgari“ (= 1.000mal berührt...) und „La Martina“ (= Rrrrrrrrrr!).
Und wie sieht es mit Ihrem Riechkolben aus? Erinnern Sie sich auch an schier unvergessliche Düfte? Dann nur kurz Nase putzen und ein Kommentärchen aufsprühen!

Autor:

Detlef Leweux aus Essen-Steele

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