„Löwes Lunch“: Ach, wii witzig: Wii-Spieleabend

Eigentlich müsste ich meine Fahrradkette fetten, den Zaun streichen, Muttis Keller entrümpeln und LK-Prinzessin Bea Gutmann (ist verschnupft) trösten, doch ich habe keine Zeit. Trotzdem war jetzt ein Wii-Spieleabend angesagt.
Die Wii, das ist eines dieser Geräte, das TV-Junkies sogar dann noch vor den Fernsehern hält, wenn’s gar nichts zu gucken gibt. Wie nett, die Gastgeber haben auch schon eine Spielfigur für mich gefunden. Ich sehe aus wie eine glatzköpfige Mutation aus Dirk Bach und Bruder Tuck. Danke dafür!
Dann muss ich eine Stinkesocke ausziehen und den nackten Schweißfuß auf die Wii-Konsole stellen. Nach ein paar persönlichen Angaben zu Größe und Alter berechnet das Ding dann meinen aktuellen Fitnesszustand. Ich erwarte irgendetwas zwischen „Superman“ und „Popeye“, doch der Spaß-PC stuft mich als „adipös“ ein. Besser kann ein fröhlicher Abend mit Freunden ja nicht beginnen...
Wii-Besitzer zeichnen sich gegenüber Wii-Anfängern übrigens dadurch aus, dass sie kaum ein Spiel richtig erklären, alles natürlich schon 1.000-mal geübt haben und dich einfach nur abloosen lassen. Bei den Tennisschlägen hole ich zu weit aus, die Bowlingkugel schmeiße ich quasi hinter mich und beim Tontaubenschießen kriege ich keine Schnitte.
Kumpel Werner schwitzt schon richtig und während seine Frau Nüsschen und Bierchen bringt, labert er etwas von Trainingsfortschritt und Kalorienverlust. Meiner Stimmung freien Lauf lassend, merke ich knapp an, dass „der Werni“ in echt aber immer fetter wird, worauf er entschlossen auf Bogenschießen umstellt.
Zufall oder einfach Glück? Das Spiel liegt mir und der Hausherr zielt mit seinen Pfeilen völlig ins Leere. Während ich dann mal pausiere, geht das Pärchen zum Boxen über. Sieht völlig grenzdebil aus: Zwei Erwachsene hopsen auf Stoppersocken und mit einem Plastikding in der Hand vor der Mattscheibe rum.
Bautz! Werner hat versehentlich seine Heike erwischt. Ein Brillenbügel ist abgerissen und unter dem linken Auge wächst schon ein Veilchen. Die Arme! Morgen hat sie doch eine Präsentation vor Kunden. Ich gehe dann mal lieber. War mal wiider lustig!