"Kommt doch mal Kunst gucken" im Café an der Kirche: Künstler-Kinder!
Ton, Kreide, Pinsel und Farben waren in den vergangenen Monaten ständige Begleiter der Kindergartenkids der evangelischen Kita an der Leither Straße. Im Café an der Kirche zeigen sie jetzt, was sie im Museum Folkwang gelernt haben. Soviel vorweg: Ganz besondere Kunst gibt‘s hier, die mehr als einen Blick wert ist!
„Die Künstler sind mitten unter uns“, verrät Marianne Dignas, Leiterin der Ev. Kita an der Leither Straße. Ja, aber wo denn? Zur Vernissage sind zahlreiche Gäste erschienen. Klein und Groß lassen es sich mit Schnittchen, Süßem und verschiedenen Getränken gut gehen. Überall hängen bunte Bilder und Regale und Fensterbänke sind mit kleinen Tonfiguren übersät. Ausstellungszeit eben im Café an der Kirche!
25 Bilder - eines bunter als das andere - und 15 Skulpturen haben die Kinder mit den Erzieherinnen Marianne Dignas und Michaela Martin hier ausgestellt. Bis zum 22. Februar kann man sich die Ausstellung, die im Rahmen des Museum Folkwang-Projektes „5+“ entstanden ist, noch ansehen.
Die beiden Erzieherinnen haben im Vorfeld eine Fortbildung besucht, die „sehr interessant und spannend war“ und bei der sie „viel gelernt haben, das wir mit den Kindern später gut umsetzen konnten“, verrät Marianne Dignas.
Sechsmal ging es für die Kinder ins Museum. Das Projekt dauerte ein halbes Jahr, beschäftigt die Kinder aber noch heute. „Es war einfach toll“, schwärmt Dignas. „Viele Kinder kannten das Museum noch nicht und es wurde in den Workshops alles su wunderbar vermittelt, dass wir einfach nur Spaß hatten alle zusammen.“ Aber nicht nur das: Das Kita-Team hat sich für dieses Jahr ein Motto ausgesucht, das immer wieder aufgegriffen und mit den Kindern erarbeitet wird. „Mit der Bibel durch das Jahr“ heißt es und wurde auch im Rahmen des Folkwang-Projektes umgesetzt. „Wir haben nach den Workshops, die rund 90 Minuten gingen, immer im Alltag geschaut, was können wir mit Farben alles machen“, erklärt Michaela Martin. Und so malten die Kinder erst mit Wasserfarben, später mit Wasser in Öl und Wachsfarben die Schöpfungsgeschichte.
Diese Werke dürfen natürlich im Café an der Kirche nicht fehlen. Besonders stolz ist Marianne Dignas aber auf ein Werk, das saisonal eigentlich momentan schon ausgedient hat: „Wir haben mit den Kindern in der Adventszeit eine Krippe gestaltet“, verrät sie den Besuchern.
Die hat nun einen Ehrenplatz auf einem Schrank gefunden und kann bestaunt werden. Denn: „Zeitlich passte es, da wir im Museum gerade ‚Plastisch elastisch‘ hatten“, lacht sie.
Alle Termine standen nämlich unter einem anderen Motto. Bei Letztgenanntem wurden aber nicht nur die Skulpturen aus selbsthärtendem Ton geschaffen, sondern gleichzeitig Gefühle thematisiert. „Die Kinder sollten überlegen, wie sie sich gerade fühlen und für dieses Gefühl eine Figur formen“, erklärt Michaela Martin. Herausgekommen sind lachende, traurige und auch nachdenkliche Figuren.
Auch ans Porträtzeichnen wagten sich die Kleinen. „Hier war das Thema Gegensätze“, erklärt Michaela Martin. So entstanden später in der Kindertagesstätte große Porträts, die auf der einen Gesichtshälfte lachen, auf der anderen traurig sind.
In einem Buch zur Ausstellung haben die Kinder ihre Erinnerungen an die Museumsbesuche und das Gelernte festgehalten. „Unsere kleinen Künstler haben ihre Erlebnisse gemalt, wir haben das Werk um Fotos ergänzt“, lacht Marianne Dignas.
Buch ist auch das Stichwort für Christiane Lemke. Die Leiterin des Cafés an der Kirche freut sich über die neue Ausstellung und hat für die Kids ein Gästebuch ausgelegt.
Geöffnet ist die Ausstellung zu den gewohnten Öffnungszeiten des Cafés: Dienstag bis Freitag von 8.30 bis 18 Uhr, an jedem ersten Samstag im Monat von 9.30 bis 13.30 Uhr und sonntags von 11.30 bis 17 Uhr.
Autor:Mareike Schulz aus Essen-Steele |
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