„Haarige“ Angelegenheit! Sondereinsatz für Susanne bei Figaro Runge
Wie funktioniert eine traditionelle Gaststätte, was gehört alles in eine gute Wurst und wie organisiert sich ein großes Hotel? Was sich anhört wie die „Sendung mit der Maus“ für Erwachsene finden Sie, liebe Leser, in regelmäßigen Abständen in Ihrem Kurier. Susanne Boiar ist unterwegs und schaut bei ihrem Tagespraktikum hinter die Kulissen. Schauen Sie mit Ihr den Profis über die Schulter - und begleiten Sie die Kurier-Mitarbeiterin auf ihrem „Sondereinsatz für Susanne“!
VON JULIA COLMSEE
„Wir lieben Haare“ lautet das Motto der „Figaros“ an der Marienstraße 80 und die kommen ganz schön stylisch daher. Wer in der ruhigen Seitenstraße einen klassischen Vorort-Friseur für die ältere Dame erwartet, der irrt sich gewaltig. „Wir sind ein junges, modernes Team - und immer auf dem neusten Stand was Trends im Bereich Frisuren und Haare anbetrifft - und das nicht nur oben auf dem Kopf“, erklärt Alexander Runge, Inhaber und Bart-Träger aus Überzeugung, augenzwinkernd. Seit 2010 leitet Runge, eigentlich studierter Jurist, den Salon. „Übernommen habe ich den Betrieb von meinem Vater, der wiederum 1965 das Geschäft von meinem Großvater übernahm. Bereits seit 1930 ist meine Familie im Friseurhandwerk hier tätig.“ Seine Liebe zu Haaren entdeckte Alexander Runge allerdings erst verhältnismäßig spät. „Mein Vater hat mich nie unter Druck gesetzt, was meine Berufswahl anbetrifft. Nach dem Abitur habe ich mich also erst für ein Studium entschieden - Jura hat mich sehr interessiert. Aber nach dem 1. Staatsexamen war mir klar: Das ist es irgendwie nicht. ‚Komm doch mal in den Salon‘ hat mein Vater mir damals angeboten - und das war es dann. Sozusagen Liebe auf den zweiten Blick.“
In nur eineinhalb Jahren absolvierte Alexander Runge die Ausbildung zum Friseur, die Meisterschule folgte. „In nur zwei Jahren war ich Friseurmeister - ich hatte meine Passion gefunden!“ 2010 dann übernahm Runge den Salon - sein Vater steht im nach wie vor mit Rat - aber auch mit Tat - zur Seite. „Freitags steht mein Vater auch noch im Laden und bedient seine Stammkunden - das ist dann immer eine ganz besondere Atmosphäre hier - uns gefällt es! Und unseren Kunden auch!“
Heute möchte er Kurier-Mitarbeiterin Susanne Boiar für das „haarige Handwerk“ begeistern. „Es ist gar nicht so einfach, junge Leute für den Friseurberuf zu interessieren. Ein Manko ist sicherlich die Bezahlung. Aber man muss auch ganz klar sagen: Wer gut ist und viele Stammkunden hat, der verdient auch nicht schlecht! Trotzdem: Viele schreckt es ab.“
Auch an diesem Tag ist der Salon gut gefüllt - Frauen jeden Alters haben Platz genommen - viele kommen speziell zum Färben. „Verschiedene Farbtechniken gehören zu unseren Spezialitäten. Ob Balayage, Ombré oder Painting - Freihandtechniken sind bei uns angesagt. Und Olaplex natürlich. Seit zwei Jahren bieten wir diese revolutionäre Möglichkeit des Haarefärbens an - damals als einer der ersten Salons in Essen. Hier werden die Haare beim Färben gleichzeitig dauerhaft repariert und gestärkt - wirklich faszinierend. Unsere Kunden sind begeistert!“
Das Färben von Haaren steht für Praktikantin Susanne natürlich nicht auf dem Programm. Haare spielen bei ihrem Auftrag trotzdem eine Rolle - sie darf sich am Frisurenkopf versuchen. „An dem üben alle Azubis - wir fangen mal mit dem Aufdrehen an.“ Geduldig erklärt Alexander Runge, wie sich die Haare optimal um die Wickler schmiegen und Susanne stellt sich gar nicht schlecht an, aber: „Ich brauche ganz schön lange - bis ich fertig bin ist Feierabend…“ Übung macht eben den Meister. „Wenn man das ein Paar Mal gemacht hat, braucht man nur noch 45 - 60 Minuten für einen Kopf“, schmunzelt Runge.
Fegen geht dann etwas schneller. „Das gehört natürlich auch dazu - wo geschnitten wird, muss auch gefegt werden!“
Was den Beruf des Friseurs aber wirklich ausmacht, beschreibt Alexander Runge so: „Menschen zu verändern - zu verschönern - ihnen zu zeigen, wie sie ihren Typ optimal zur Geltung bringen - das ist das, was mich nach wie vor begeistert. Gleichzeitig nehme ich mir auch die Freiheit, mit meinen Kunden ganz offen und ehrlich zu sprechen… wenn Wünsche vorhanden sind, die sich wirklich nicht erfüllen lassen, sage ich das. Freundlich - aber immer ehrlich!“
Wer sich von der Arbeit der Figaros überzeugen möchten, der kann aktuelle Bilder auf Facebook und Instagram einsehen. „Da sind wir sehr aktiv - einfach mal vorbeischauen - online oder direkt bei uns!“
Autor:Julia Colmsee aus Essen-Süd |
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