Ein Luxuswochenende in Athen
Wer gerne in Europa Städtereisen unternimmt, Kultur erleben, historische Sehenswürdigkeiten entdecken will und es außerdem liebt sich in komfortablen Hotels und ausgezeichneten Restaurants verwöhnen zu lassen, der findet dafür in Athen, der griechischen Hauptstadt in der Region Attika, sehr gute Voraussetzungen. Die besten Jahreszeiten für eine Athenreise sind aus klimatischen Gründen das Frühjahr und der Herbst bis weit in den Spätherbst hinein. In Athen mit den dazugehörigen Vororten leben rund vier Millionen Einwohner und jeder Stadtteil hat sein besonderes Flair. Trotz der seit Jahren anhaltenden Wirtschaftskrise ist die Stadt der Akropolis ein großer Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt, die unverändert die Gastfreundschaft der Griechen erfahren.
Wir haben Athen, wie die meisten Gäste der Metropole, mit dem Flugzeug erreicht. Von vielen deutschen Flughäfen gibt es Direktflüge zum modernen, internationalen Flughafen von Athen. Vom Flughafen geht es mit Metro, Bus oder Taxi in die Innenstadt. Am zentral gelegenen Syntagma Platz befindet sich seit 1874 das historische Gebäude des 5 Sterne Hotels Grande Bretagne. Es bietet 320 Räume und Suiten, in denen man sich bei modernstem Komfort und perfektem Service in die Gründungszeit des Hotels zurückversetzt fühlt. Harmonie und Eleganz strahlen auch Lobby, die Restaurants und Bars des Grande Bretagne aus. Viele Staatsmänner, Künstler und Prominente waren schon Gast in diesem ganz besonderen Hotel. In der Nähe von exklusiven Einkaufsstraßen und Museen genießen wir die wohltuende Atmosphäre des mit teilweise sehr kostbaren Möbeln und Kunstgegenständen eingerichteten, reich dekorierten Hauses und den Ausblick vom Zimmer auf den Platz der Verfassung und das heutige griechische Parlamentsgebäude. Das von einem Park umgebene ehemals königliche Schloss zählt zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Für Touristen ist es ein großer Anziehungspunkt, nicht zuletzt wegen der stündlich stattfindenden Wachablösung der Elitesoldaten mit der traditionellen, faltenreichen Kleidung und den roten Schuhen.
Das neue Akropolis Museum
Das neue Akropolis Museum ist unser erstes Ziel. Es wurde entworfen vom Architekten B. Tschumi im Zusammenwirken mit M. Fotiadis und im Juni 2009 eröffnet. Das moderne mit mehr als 100 Betonsäulen und Glas gestaltete Gebäude ist ein Blickfang und architektonisches Meisterwerk. Es wurde über einer sichtbar gebliebenen archäologischen Ausgrabung errichtet in Blickweite des Akropolishügels. Jährlich kommen Millionen von Besuchern um die Fundstücke, die ausnahmslos vom Hügel und den Hängen der Akropolis in Athen stammen, zu sehen. Begleitet von den kundigen Erklärungen unserer Reiseleiterin bewundern wir Marmorstatuen, die Tempeldekorationen auf dem Akropolishügel waren und ausdrucksstarke Köpfe von Koren. Die Karyatiden, deren Zweck es war, einen Teil des Dachs des Erechtheions zu tragen, sind in einem besonderen Bereich aufgestellt. Schwerpunkt unserer Aufmerksamkeit ist jedoch auf der dritten Ebene des Museums der Parthenonsaal. Dort sind in der originalen Reihenfolge die einen Festzug darstellenden Reliefplatten vom Fries des Parthenontempels in Augenhöhe angebracht. Deshalb können sie von den Besuchern besonders gut betrachtet werden. Durch die raumhohen Glasfenster hat man bei der Besichtigung der Reliefs und Skulpturen einen großartigen Blick auf die Akropolis.
Athen - auch kulinarisch attraktiv
Den Abend beschließen wir ebenfalls mit Akropolisblick im chicen Restaurant Tudor-Hall in der siebten Etage des King George Hotels am Syntagmaplatz. Der Ausblick ist ebenso beeindruckend wie die moderne griechische Küche und die Einrichtung des eleganten, neoklassizistisch eingerichteten Raums. Zusammen mit ausgesuchten Weinen wird das hochwertige Menü mit Santorini Salat, Seebarsch Carpaccio, Kabeljau in Okraschoten und Dessert serviert. Auch am nächsten Tag stehen kulinarische Höhepunkte auf unserem Programm. Der beginnt bei strahlendem Sonnenschein mit einem schmackhaften Frühstück im Dachgarten Restaurant des Grande Bretagne Hotels. Die phantastische Aussicht von Restaurant und Dachterrasse auf den Akropolishügel, das weiße Häusermeer der Stadt und die blaue Ägäis in der Ferne konkurrieren wohltuend mit dem vielseitigen, hochwertigen Angebot des Frühstücksbuffets. An weiß gedeckten Tischen, geschmückt mit einer roten Rose in der Silbervase, schmeckt das Frühstück besonders gut. Das Ambiente ist so herrlich, dass nahezu jeder Gast zu Erinnerungsfotos auf der Terrasse verführt wird. Danach ist es Zeit für einen kulinarischen Spaziergang mit Gästeführerin Artemis. Zu Beginn erklärt sie, dass es viele Gerichte gibt, die typisch aber nicht original griechisch sind, wie beispielsweise Baklava oder Dolmades. Sie führt uns in die Innenstadt, erzählt viel über die alltäglichen Lebens- und Essgewohnheiten der Griechen und hält erst einmal bei einem der zahlreichen Straßenverkäufer von duftenden Sesamkringeln. Die Koulouri, das sogenannte griechische Frühstück, probieren wir im Schatten von Bitterorangenbäumen, an denen Früchte und Blüten gleichzeitig zu sehen sind, in der Nähe der kleinen griechisch orthodoxen Kirche. Viele Menschen gehen kurz in die alte Kreuzkuppelkirche, zünden eine Kerze an und küssen die Ikone. Auf unserem Rundgang halten wir noch an vielen Stationen, so auch bei Krinos, einer Bäckerei mit Café, in der seit 1923 Loukoumades hergestellt werden, die wir gleich frisch und warm mit Honigsirup probieren. Sehr gut schmeckt dazu ein starker griechischer Kaffee. Von hier ist es ist nicht weit bis zum zentralen Fleisch- und Fischmarkt Varvakios. Hier preisen in einer alten Markthalle zahlreiche Verkäufer lautstark ihre frische Ware an, die oft erst vor Ort portioniert wird. Artemis weist darauf hin, dass die Qualität der Angebote und die Preise auf dem bunten, geschäftigen Markt sehr gut sind. Der quirlige Markt ist ein sehr ursprünglicher Ort, der von Fleisch zu Fisch und Meeresfrüchten führt. Athenurlauber sollten ihn unbedingt aufsuchen, auch weil er wenig mit den uns bekannten Märkten zu tun hat. Vor der Halle werden Nüsse, Mandeln, duftende Gewürze und Hülsenfrüchte angeboten. Danach bummeln wir über einen Obst- und Gemüsemarkt mit der Vielfalt mediterraner Angebote. Wir besuchen noch einige andere Geschäfte wie das Fleischspezialitäten Geschäft Pastourma und haben noch mehrere Gelegenheiten griechische Spezialitäten, auch von den Inseln der Ägais, zu probieren.
Kochstunde mit Maria
Ein besonderes Erlebnis ist eine kleine Kochstunde mit Maria, der Mitinhaberin der Taverne Klimataria. Maria begrüßt uns mit einem freundlichen Lächeln und sagt: „Gastfreundschaft ist das magische Wort in der griechischen Küche. Die ist bestimmt durch Einfachheit, ist traditionell ländlich und saisonal geprägt. Kochen mit Liebe und das Teilen mit Familie und Freunden ist ganz wichtig.“ Das sagt sie nicht nur, sondern das lebt sie in der Art und Weise, wie sie im Restaurant mit ihren Gästen und für sie kocht und sie mit Köstlichkeiten bewirtet. Während der Kochstunde werden gemeinsam verschiedene griechische Spezialitäten mit guten Tipps von Maria, auch zu Kräutern, Gewürzen und Olivenöl, zubereitet. Später verzehrt man an langen Tischen was vorbereitet wurde und was die Küche sonst noch zu bieten hat. Bei unserem Besuch sind auch viele griechische Gäste vor Ort und kaum jemand geht sofort nach dem Essen, denn inzwischen erklingt, wie an vielen anderen Tagen, griechische Life-Musik mit Bouzouki, Bassgitarre und Sänger, sodass die gute Stimmung zum Bleiben verführt.
Der Yachthafen von Piräus
Am späten Abend haben wir die Gelegenheit im Yachthafen von Piräus an Bord einer exklusiven Yacht zu sein. Dabei kann man sich leicht vorstellen, wie faszinierend es sein muss, die griechischen Küsten, Häfen und die Inselweltwelt auf diese Weise kennen zu lernen. Variety Cruises hat eine Flotte von 12 Yachten, mit denen man in Griechenland aber auch in anderen Ländern, Traumziele ansteuern kann in einer Kombination zwischen einer Privatyacht und einem hochklassigen Kreuzfahrtschiff. Zum 15. Mal findet vom 13. bis 18. Mai 2016 die East Med Yacht Ausstellung in Marina Zea, einem der größten Yachthäfen des Mittelmeers, in Piräus
statt.
Führung durch die Akropolis
Am darauffolgenden Tag freuen wir uns auf den Höhepunkt der Reise. Gut vorbereitet durch den Besuch im Akropolis Museum besichtigen wir, kompetent geführt, die Akropolis. Der 156 Meter hohe Kalksteinfelsen steht seit Jahrtausenden im Blickpunkt der Menschen. Schon in neolithischer Zeit gab es Anlagen auf dem Felsen, der zur Verteidigung befestigt wurde. Darauf wurden Tempel errichtet und im Lauf der Jahrtausende wieder zerstört. 447 v.Chr. wurde mit dem Bau des Parthenon Tempels begonnen, in dem nach Fertigstellung die berühmte Statue der Göttin Athene aus Gold und Holz aufgestellt wurde. Es folgten der Bau des Tempels der Nike, der Bau der Propyläen und als letztes großes Bauwerk die Errichtung des Erechtheions. Auch diese Gebäude wurden im Laufe der Jahrhunderte anderweitig genutzt, zerstört und teilweise wieder aufgerichtet. Wer heute die Akropolis bei einer Besichtigung durch das große Tor der Propyläen betritt, ist beeindruckt, wie es die Menschen schon von Alters her waren. Wir gehen auf den Parthenon Tempel zu. Er ist ein architektonisches Meisterwerk, errichtet an der höchsten Stelle des Felsenplateaus, ein rechteckiger Tempel rings umgeben von jeweils 8 x 17 Säulen aus weißem Marmor. Aus optischen Gründen ist keine Säule exakt genau wie die andere. Früher war der Tempel reich geschmückt. Soweit die Reliefplatten der Metopen noch erhalten waren, findet man die Originale heute, um sie zu bewahren, im neuen Akropolis Museum. Ringsum liegen antike Bauteile, die zum Parthenon gehören, aber nicht eingebaut werden können. An der Akropolis, einer Dauerbaustelle, wurden jahrelang Restaurierungsarbeiten durchgeführt um die Bausubstanz zu schützen und zu erhalten. Dies ist auch weiterhin erforderlich. Vom Hügel der Akropolis sieht man am Hang zwei Theater, das gut restaurierte Odeion des Herodes Atticus und die Ruinen des Theaters des Dionysos. Von der Akropolis hat man eine wunderbare Aussicht über das Häusermeer Athens und weit über die Millionenstadt hinaus. In der Ferne erkennt man Piräus, die Insel Aegina und Teile des Peloponnes. Am Erechtheion vorbei mit den großartigen Karyatiden verlassen wir diese Kulturstätte der griechisch klassischen Zivilisation, die für lange Zeit das bedeutendste religiöse Zentrum der Stadt Athen war und heute Teil des UNESCO - Weltkulturerbes ist.
Von Anafiotika zur Plaka
Für weitere Entdeckungen schlendern wir durch das malerische Viertel Anafiotika zur Plaka, einen der ältesten Stadtteile am Fuß der Akropolis. In diesem begehrten Wohnviertel mit malerischen Gassen und Plätzen spüren die Besucher nicht nur abends die lebendige Atmosphäre. In den zahlreichen Cafés und Tavernen treffen sich Touristen und Einheimische mit ihren Freunden. Wer Street Art mag, kann hier ebenso wie im Monastiraki Viertel erfolgreich auf Entdeckung gehen. Viele Besucher stöbern in kleinen Boutiquen, Schmuck- und anderen attraktiven Geschäften. Zahlreiche Läden bieten auch die üblichen Souvenirs an. Durch die von den unterschiedlichsten Geschäften gesäumte verkehrsfreie Pandrossou Straße flanieren wir zum lebhaften Monastiraki Platz. Auf dem Platz steht die orthodoxe Pantanassa Kirche und am Rand befindet sich in einer ehemaligen, restaurierten Moschee das Keramik Museum. Nicht weit entfernt sehen wir die Ruinen der römischen Agora. Nach einer Pause in Bairaktaris Taverne, die für ihre besonders guten Souvlaki Spieße bekannt ist, gehen wir auf einen Einkaufsbummel. Unweit des Monastiraki Platzes entdecken wir das bereits 1920 gegründete Sandalenhersteller Geschäft Melissinos. In der dritten Generation führt Pantelis Melissinos, der nicht nur Handwerker sondern auch Dichter und Künstler ist, dieses Geschäft für Sandalen und Lederwaren. Besucher aus aller Welt, darunter auch viele Prominente von den Beatles bis zu Sarah Jessica Parker haben sich dort, in der besonderen Atmosphäre des Ladens handgefertigte Ledersandalen gekauft. Es gibt 27 verschiedene Grundmodelle, die an den jeweiligen Fuß angepasst werden. Der Kauf ist ein Erlebnis, die Sandalen sind bequem und wenn jemand Sandalen nicht mag, ein Besuch lohnt sich immer, um sich die außergewöhnliche Gestaltung des ganz besonderen Handwerksbetriebs anzuschauen.
Hafenrestaurant mit Atmosphäre
Den Abend verbringen wir in Piräus. Im schönen Yachthafen in Mikrolimano, dem zweitgrößten Yachthafen von Piräus, besuchen wir das Restaurant Varoulko seaside. Es gibt in Mikrolimano, einem beliebten Ausgehviertel unterhalb von Kastella, zahlreiche Fischrestaurants. Dies ist eines der besten. Lefteris Lazarou wurde die Liebe zum Kochen schon in die Wiege gelegt. Er hat sich mit dem Varoulko, nachdem er lange auf See kochte, 1987 „ein Schiff an Land“ geschaffen, in dem er das erste Restaurant eröffnete, dass 2002 für in Griechenland servierte Griechische Küche einen Michelin Stern bekam. Bis heute hat Lefteris Lazarou zahlreiche weitere Auszeichnungen erhalten. In dem modern eingerichteten Restaurant, mit einer raumhohen Glasfront, die den Blick auf Fischerboote und Yachten öffnet, genießen Feinschmecker einen unvergesslichen Abend mit griechischem Wein und einem köstlichen Menü. Dazu gehören eine milde Fischsuppe mit aromatischen Tomaten und bei zwei weiteren Gängen verschiedene gebratene Fische mit Erbsencreme, geräucherter Auberginen Mousse und anderen Beilagen wie Couscous, Weinblattsauce oder Dillschaum. Ein Grießpudding mit Mastix Creme und Mango Sorbet runden das Menü ab. Für Lefteris Lazarou ist es wichtig mit den besten und ganz frischen Zutaten kreative griechische Küche anzubieten, die sich ihrer Tradition trotzdem bewusst ist.
Eine inspirierende Entdeckungsreise durch Athen
Athen, die Stadt in der die erste Demokratie der Welt entstand, ist ein ideales Reiseziel für Gäste, die Kultur von der Antike bis in die heutige Zeit sowie die mediterrane Lebensart und Gastfreundschaft schätzen. Die Schönheit der Tempel auf der Akropolis bleibt jedem unvergesslich, der sie einmal gesehen hat. Allein dafür und den Besuch des Akropolis Museums würde sich der Besuch Athens lohnen. Athen bietet ideale Möglichkeiten die beeindruckende historische Vergangenheit mit dem Eintauchen in das Leben einer modernen Hauptstadt und ihre kulinarischen Highlights zu verbinden. Es ist inspirierend, auf diese Entdeckungsreise zu gehen, denn Athen ist eine Stadt mit großer Anziehungskraft für Besucher, in die man gerne wieder zurückkehrt.
Autor:Christian Kolb aus Essen-Steele |
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