Ein Baum auf Reisen - Familie Kestner stiftet in diesem Jahr den Weihnachtsbaum
„Eigentlich wollten wir ja bereits im vergangenen Jahr unseren Baum für den Steeler Weihnachtsmarkt anbieten – aber da haben wir uns zu spät gemeldet. Umso größer war natürlich die Freude als es in diesem Jahr hieß: Ihr Baum ist dabei!“, freut sich Dirk Kestner aus Essen-Steele-Horst. Am Montag war es dann soweit – die Baumprofis rückten an – mit schwerem Gerät.
VON JULIA COLMSEE
Pünktlich um 9 Uhr waren Garten- und Landschaftsbauer Jürgen Gentzmer, ein Team vom Dachdeckermeisterbetrieb Ingo Völker samt Schwerlastenkran sowie Léon Finger, Vorsitzender des Initiativkreises City Steele, vor Ort am Peter-Burggraf-Weg, um den kapitalen Baum in Empfang zu nehmen. „Knapp 15 Meter dürfte er schon hoch sein – und mehr als 1.200 Kilo wiegt er auch“, fasst Jürgen Gentzmer zusammen. Am Rande des Kestnerschen Grundstückes mit etwas Abstand zum Haus und von der Straße gut zu erreichen – eigentlich optimale Bedingungen für den Abtransport, aber: „Ein bisschen Sorge habe ich wegen unserer Hecke – da muss der Baum ja rüber gehoben werden – ob das gut geht“, machte sich Dirk Kestner so seine Gedanken. Die Liguster-Hecke misst gut zwei Meter – aber aus Sicht von Jürgen Gentzmer kein Problem. „Mit dem Kran wird der Baum oben fixiert und dann unten am Stamm glatt abgeschnitten – mit einer Kettensäge. Allerdings ist er etwas zu schwer für den Kran – wir warten dann auf die Unterstützung von Containerdienst Bähr, die ja auch den Transport wieder übernehmen.“
Und so muss der Baum noch ein Weilchen warten – Zeit genug, für Noch-Besitzer Dirk Kestner einen kurzen Blick zurück zu werfen. „Vor rund zehn Jahren haben wir das Haus gekauft – da war der Baum allerdings noch deutlich kleiner – bestimmt ein Drittel weniger hoch! Im Laufe der Jahre wurde er dann naturgemäß immer größer... gestört hat er uns an dieser Stelle eigentlich überhaupt nicht – Bäume gehören für mich in einen richtigen Garten! Aber als in den vergangenen Jahren immer mehr Stürme für Verwüstung auch hier bei uns gesorgt haben, da kamen wir schon ins Grübeln. Unsere serbische Fichte gehört wie die meisten Nadelbäumen ja zu den Flachwurzlern – die können bei einem Sturm ja auch schnell mal umkippen! Und wie sie sehen steht sie ja doch recht nah am Haus, das ist dann kein schönes Gefühl!“ Die Familie war sich schnell einig: Wenn der Baum schon weichen muss, dann sollte er doch am besten noch einen Zweck erfüllen. Als die Zusage von Léon Finger und dem Initiativkreis City Steele kam, war die Freude dementsprechend groß. Und auch Léon Finger freut sich über die serbische Fichte. „Sie ist sehr schön gewachsen und von den Ästen gerade im unteren Bereich nicht ganz so ausladend. Optimal für unseren Weihnachtsmarkt geeignet.“
Als die Unterstützung vom Containerdienst Bähr eintrifft, kann es weitergehen. Mithilfe des schweren Wagens bugsiert der Kran den Baum vorsichtig über die Hecke – millimetergenau landet er auf der Transportfläche und ist dann bereit für den Abtransport auf den Kaiser-Otto-Platz. Der Hecke wurde hierbei kein Haar – oder besser gesagt Ästchen – gekrümmt. „Jetzt bin ich wirklich erleichtert – und gespannt, was die Familie später zu der neuen Optik sagt“, freut sich Kestner. „Seinem“ Baum möchte er selbstverständlich mehr als einen Besuch auf dem Steeler Weihnachtsmarkt abstatten – ist doch Ehrensache. Vor dem offiziellen Start am 12. November wird dieser noch mit 100 roten Kugeln für die insgesamt acht Wochen Weihnachtsmarkt ordentlich herausgeputzt und dann bis zum 8. Januar wieder für alle großen und kleinen Weihnachtsmarktfreunde eine wahre Augenweide sein.
Autor:Julia Colmsee aus Essen-Süd |
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