Dose raus und ganz legal was sprayen!
Zu einer imposanten Aktion hatte wieder einmal das Julius-Leber-Haus an der Meistersingerstraße 50 geladen. Mitten in Kray wurde gesprayt - und zwar ganz legal.
Eine vierköpfige Gruppe Jugendlicher tummelt sich im Hof des AWO-Jugendhaus, um den Umgang mit der Spraydose zu perfektionieren. Schon nach der ersten Stunde sind eindrucksvolle, bunte Gebilde entstanden. Jürgen Zips-Zimmermann vom „Julius“ ist beeindruckt: „Ich kannte die Jungs noch nicht. Wir hatten zwar vor, wieder eine Graffiti-Aktion zu starten, diese Gruppe hat aber schon von alleine im Haus angefragt. Deshalb bieten wir das legale Sprayen diesmal an zwei Tagen an, um auch den interessierten Kids ab sechs Jahren ein Angebot bieten zu können.“ Und schon jetzt türmen sich auf dem Schreibtisch von Jürgen Zips-Zimmermann bereits die Anmeldungen für eine weitere Aktion in den Herbstferien.
Eine Einweisung hatten die vier Graffiti-Künstler heute nicht nötig und sind schon jetzt für die nächsten öffentlichen Spray-Aktionen im „Julius“ vorgemerkt. Denn Jürgen Zips-Zimmermann ist schon lange im Gespräch mit der Bezirksvertretung, um nach dem Tunnel an der A40 und der noch jungen Spray-Aktion, die man in Kooperation mit der Jugendhilfe Essen an den A40-Lärmschutzwänden im Rahmen des Festivals „Kray or die“ angeboten hat, weitere Flächen für die jungen Künstler zu finden. „Es wäre die Krönung, wenn jemand zum Beispiel eine Garagenwand oder ähnliche Flächen zur Verfügung stellt, wo sich die Jugendlichen legal austoben können“, so Zips-Zimmermann. An der A40 soll‘s auch weiterhin bunter werden. Und Unterstützung hat das „Julius“-Team schon jetzt gefunden. Bei der nächsten Spray-Aktion sind die vier Jugendlichen mit Sicherheit an Bord und malen, was die Farbdose hergibt. Doch was macht den Reiz der Spraydose eigentlich aus? „Es ist einfach total cool“, schwärmt der 12-jährige Sebastian Czakon, der seit zwei Jahren schon so manches Kunstwerk geschaffen hat. Zum Sprayen kam das junge Talent durch den großen Bruder. Tags darauf führte das Team um Jürgen Zips-Zimmermann die jüngeren Interessenten in die Welt der Graffiti-Kunst ein. Das fällt nicht schwer, denn sie wissen ja bereits: Unterstützung auf dem bunten Weg zum Mehr-Farbe-in-den-Stadtteil-Ziel ist längst gefunden. Alles weitere ist Zugabe und bis die kleinen außerhalb des „Julius“ sprayen dürfen, dauert‘s ohnehin noch ein bisschen.
Infos zu den Angeboten in den Herbstferien gibt's unter der Telefonnummer: 0201-591259.
Autor:Mareike Schulz aus Essen-Steele |
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