Steeles Superbiker Ben Zwiehoff auf dem Weg zum Profi
Ihm ist kein Hang zu steil, kein Hindernis zu kniffelig und keine Strecke zu lang: Ben Zwiehoff ist das Radsporttalent der Region. Der junge Mountainbiker hat gerade eine überaus erfolgreiche Saison beendet und steckt voller Pläne.
Sein Abi hat er in der Tasche, sein Studium hat begonnen. Genug Zeit fürs Training bleibt ihm aber und deshalb ist Ben Zwiehoff ganz zuversichtlich, dass er auch im nächsten Jahr in der Erfolgsspur bleibt. Wovon er träumt und wie die Saison war? All das verriet er dem STEELER KURIER.
Er radelt fast allen davon: Der Steelenser Ben Zwiehoff ist eines der größten Radsporttalente Deutschlands und hat in diesem Jahr eindrucksvoll gezeigt, dass er - in seiner Altersklasse - die Nummer eins in der Bundesrepublik ist.
Der 18-Jährige beendet die Saison als Führender der deutschen Mountainbike-Rangliste. Dabei weist Zwiehoff mit einer Punktzahl von 559 Punkten einen Vorsprung von über 100 Punkten auf den Zweitplatzierten auf.
Ben Zwiehoff zeigt die Saison über kontinuierlich starke Leistungen: National wie international feierte er herausragende Erfolge, u.a. konnte er beim Weltcup im tschechischen Nove Mesto bis auf Platz vier vorfahren, wurde in der Bundesliga-Gesamtwertung Dritter und holte sich die Bronzemedaille bei der Deutschen Meisterschaft.
„Nebenbei“ wurde er außerdem noch Landesmeister im Marathon und Cross-Country.
Sicherlich wäre für den jungen Essener, der für das Team Bergamont Deutschland startet, noch mehr drin gewesen, doch in einigen entscheidenden Augenblicken des Jahres war ihm das Glück nicht hold. So ging er zwar als Favorit in das Rennen um die Deutsche Meisterschaft, doch ein Sturz in der ersten Runde machte diesen Traum früh zunichte. Trotz einer tollen Aufholjagd und großem Kampf reichte es „nur“ zu Platz drei. Ähnlich erging es ihm bei der Europa- und der Weltmeisterschaft. Bei der Europameisterschaft in Moskau ging sein Gepäck samt Rad auf dem Hinflug verloren, so dass er mit fremdem Material, das er sich von einer Schweizer Fahrerin lieh, fahren musste. Platz sechs mit der deutschen Staffel und Platz 19 im Einzelrennen standen auf den Ergebnislisten.
Bei der Weltmeisterschaft im österreichischen Saalfelden waren es zunächst Verletzungspech, dann die Technik, die Zwiehoff einen Streich spielten. Die Verletzung war schließlich auch dafür verantwortlich, dass dem Bundestrainer das Vertrauen fehlte, Zwiehoff erneut für die Staffel, die schließlich WM-Bronze gewinnen sollte, zu nominieren. Im Einzelrennen wollte Zwiehoff es dann allen zeigen. Vom Start weg fuhr er offensiv nach vorne und lag kurz vor Schluss als mit Abstand bester Deutscher auf Platz sieben aussichtsreich im Rennen, als ein Bremsdefekt ihn in der letzten Runde noch bis auf Platz 14 zurückwarf.
Nach erster Enttäuschung nahm Zwiehoff sein Pech aber gelassen: „In dieser heißen Rennphase habe ich immerhin auch mein Abitur gemacht, das war für mich eigentlich wichtiger.“
2013 wird Zwiehoff in der Eliteklasse U23 an den Start gehen. Durch seine Top-Leistungen hat er sich als nur einer von zwei neuen Fahrern für den U23-Nationalkader qualifiziert. „Das freut mich natürlich ganz besonders; im Nationaltrikot zu fahren, motiviert mich immer besonders“, verrät der 18-Jährige. Seine Chancen schätzt er dabei realistisch ein: „Ich möchte mich durch starke Leistungen in der Bundesliga für internationale Einsätze qualifizieren; in der U23 wird dies im ersten Jahr schwer genug.“ Um diese Ziele zu verwirklichen, ist auch zukünftig viel Arbeit erforderlich. Zwiehoff hat sich für BWL und Chemie an der Ruhr-Uni in Bochum eingeschrieben und begründet: „Die Ruhr-Uni ermöglicht es Spitzensportlern, Studium und Sport gut unter einen Hut zu bringen. So kann ich den hohen Zeitaufwand für den Sport trotz Studium aufbringen. Meine Saisonpause ist auch schon wieder vorbei, ich mache im Moment viel Krafttraining und Mitte November geht es dann zum ersten Trainingslager nach Mallorca. Die ersten Saisonrennen finden Anfang März statt, bis dahin muss ich ca. 10.000 km fahren, um topfit zu sein.“
Wenn dies gelingt, kann er seinem Ziel, als Mountainbike-Profi sein Geld zu verdienen, wieder ein Stück näher kommen.
Autor:Mareike Schulz aus Essen-Steele |
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