"Stadion Essen": Sind Namen Schall und Rauch?

Nun hat das Kind, in diesem Fall das neue Fußball-Rund an der Hafenstraße, seinen Namen: „Stadion Essen“. Und wie nicht anders zu erwarten, scheiden sich an dieser Kreativitäts-Offensive die Geister.
Naja, nach bengalischen Feuern (sind ja ohnehin verboten), Blutgrätschen und Hackentricks „schmeckt“ das nicht gerade. Was wäre da alles möglich gewesen? „Let‘s feds Reds-Area“, „Helmut Rahn-Kampfbahn“ oder (man denke an Legende Lippens) „Enten-Kreisel“.
Zu „Essen, die Einkaufsstadt“, „Essen sein Doktor“ und „Essen sein Schatz“ hätte auch „Essen sein Stadion“ gepasst. Oder doch nüchterner wie beim Messe-Logo („Place of Events“) eher „Place of Soccer“? Naheliegend zum Namensrechteinhaber „RWE AG“ wäre natürlich auch „RWE-Arena“ gewesen.
Dennoch spuckt man betont leise Töne. Ein „Stadion Essen“ passt vielleicht, weil hier ja nicht nur RWE spielen soll. Immerhin zocken die „Roten“ ja noch auf Regionalliga-Ebene, da ist Luft nach oben, da kann sich der Name ja auch steigern.
Ich bin schon froh, dass man nicht die Kulturhauptstadt-Experten rangelassen hat. Erinnern Sie sich noch? „Ruhr hoch N Capital soundso“ lautete der Slogan, der international das Potenzial besaß, dass man in Frankreich oder Übersee hätte denken können, eine alte Legionärskrankheit sei wieder ausgebrochen. „Fußball rot-weiß urban proof“, ne, das würde mir auch nicht gefallen.
Und wer weiß, was der Volksmund aus dem neuen Namen macht. „Gehße mit nach unsam Stadion?“ Das hätte doch was und wenn die Tore dann auf der richtigen Seite fallen, sind Namen doch wirklich nur noch (Jubel-) Schall und (Wunderkerzen-) Rauch...