Jörg Ludwig: "Wir sind MTG"
„Einmal MTG, immer MTG...“, so ungefähr könnte man das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb des Traditionsvereins MTG Horst beschreiben. Mit dem Vorsitzenden Jörg Ludwig haben wir über die Positionierung von Großvereinen in Essen, neue Aufgaben, altbewährte Stärken und einen Zukunftsausblick gesprochen.
Mit 14 Abteilungen und einem einzigartigen Sport- und Gesundheitszentrum bleibt die MTG Essens mitgliederstärkster Verein. Wie erfindet sich der Traditionsverein jedes Jahr aufs Neue selbst?
Die MTG versucht, immer über den Tellerrand hinauszublicken und ist stets bemüht, neue Entwicklungen und Trends rechtzeitig zu erkennen. Gleichzeitig macht sie sich immer wieder bewusst, wie wichtig ihre Vereinstradition ist und geht mit gewissen Veränderungen sehr behutsam um. Zu guter Letzt investiert der Vorstand viel Arbeit, Zeit und letztendlich immer auch etwas Geld, um das MTG-Gefühl „Wir sind MTG“ zu fördern.
Blick in die Glaskugel: Wird die BSA Oststadt noch in diesem Jahr auch zu einer modernen Leichtathletiksportanlage umgebaut?
Wir würden es uns und besonders den Leichtathtleten sehr wünschen. Zwischen den Zeilen konnte man an verschiedenen Stellen bereits heraushören, dass eine zumindest teilweise Sanierung der BSA Ostsstadt bei den Sport- und Bäderbetrieben Essen in 2016 auf dem Plan steht. Gleichzeitig ist uns aber klar, dass bei der schwierigen Haushaltslage der Stadt Essen nicht alle unsere Wünsche derzeit umgesetzt werden können und der Weg zu einer modernen LA-Sportanlage noch ein weiter ist.
Die Integration von Flüchtlingen - gerade in Sportvereinen - ist eine der wichtigen Aufgaben der Zukunft. Fühlt sich die MTG auch in diesem Bereich gut aufgestellt?
Die MTG hat bereits einige Flüchtlinge in die Sport-Familie aufgenommen und zum 1. Januar 2016 für einen jungen Mann aus Syrien eine Stelle im Bundesfreiwilligendienst geschaffen. Darüberhinaus sind seit Anfang des Jahres viele Sportangebote neu in unserem Sport-Programm, um gezielt diese schwierige Aufgabe anzugehen. Bei diesen Angeboten ist für alle etwas dabei: Jung, Alt, Frau, Mann, Familie.
Selbstverständlich sind wir auch offen für Ideen oder Wünsche, die direkt von den Geflüchteten an uns herangetragen werden. Dazu haben wir direkte Ansprechpartner im Verein benannt, die direkten Kontakt sowohl zum Flüchtlingsdorf Pläßweidenweg als auch zu den Runden Tischen Bürgerhaus und Essen-Steele aufgebaut haben.
Das Engagement der ehrenamtlichen Helfer innerhalb der MTG ist auch in diesem Falle nicht hoch genug anzuerkennen.
Wenn in schöner Regelmäßigkeit von höheren Kosten für Vereine, z.B. bei Hallennutzungszeiten etc., die Rede ist - wie gut fühlt man sich als Traditionsverein von der Lokalpolitik unterstützt?
Das ist eine schwierige Frage: Zum einen haben wir sicherlich Verständnis dafür, dass auch die Hallenmieten steigen, wenn alles teurer wird. Wenn aber zum anderen aufgrund eines zweifelhaften Gutachtens die Vereinsabgaben plötzlich dreimal so hoch werden sollen wie vorher, fehlt uns das Verständnis.
Hier hat letztendlich allerdings der neue OB vorerst einen Riegel vorgeschoben und den Vereinen versprochen, dass es diese Preiserhöhung mit ihm so nicht geben wird. Und bezogen auf die Lokalpolitik wäre es unfair, sich über mangelnde Hilfe zu beklagen.
Parteiübergreifend wird hier die gute Arbeit der MTG anerkannt und von den Politikern vor Ort im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützt.
Wie sehen Ihre drei Wünsche fürs MTG-Sportjahr 2016 aus?
Ich wünsche mir, dass es in der MTG weiterhin so viel ehrenamtliches Engagement gibt. Die Gesellschaft ist in der jetztigen Zeit mehr denn je darauf angewiesen.
Ich wünsche mir, dass wir unseren Mitgliedern weiterhin das Gefühl vermitteln können, dass sie ein Teil von einem ganz besonderen Verein sind.
Ich wünsche mir, dass wir uns ganz von den Anstregungen des großen Umbaus des „Bad und Sport Oststadt“ erholen, der die MTG viel Energie und nicht zuletzt auch viel Geld gekostet hat.
Autor:Detlef Leweux aus Essen-Steele |
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