Husum Wintermarathon - Nur die Harten kommen durch !
Vergangene Woche bin ich wieder mal zu meiner geliebten Nordsee gefahren. Eine Woche Husum waren angesagt. Als ich im Herbst schon mal hier war, fiel mir eine Veranstaltung auf. Der Husum Wintermarathon. Hörte sich nach Spaß an. Hier finden immer die Landesmeisterschaften von Schleswig Holstein statt. Auch in den Medien wird immer wieder groß von diesem Lauf berichtet. Nur die Teilnehmerzahlen wollten nicht recht dazu passen. Unter Hundert Finisher kamen nur ins Ziel.Darum habe ich meinen Urlaub mit dem Marathonstart verbunden. Das wollte ich mir mal ansehen.
Der Start ist dann am Samstag um 12 Uhr. Das Parken ist schwierig. kostenfreie Parkplätze habe ich nicht viele gesehen. Rund um die Bürgerschule ,wo man seine Startnummer abholen muss, kann mit Parkschein geparkt werden. Wir haben Glück , finden einen kostenlosen Parkplatz direkt vor der Schule. Wartezeiten gibt es dabei nicht. Kein Wunder bei wieder nur circa 70 Marathonis. Dieses Mal hat der Veranstalter LAV Husum noch ein Paarmarathon (14 Teams) und einen Halbmarathon (knapp 40 Starter) im Programm. Der NDR ist auch wieder vor Ort und filmt fleißig. Mir fällt sofort auf,das es auf dem gesamten Gelände weder Kaffee,Kuchen oder Brötchen gibt. Gerade bei Marathonveranstaltungen nehmen sich Angehörige und Läufer die Zeit für ein kleines Frühstück. Und um es vorweg zu nehmen. Bis 17:30 ändert sich daran auch nichts.Daran sollte der Veranstalter dringend arbeiten.
Der Start ist dann auf den Sportplatz nur wenige Meter entfernt. Um 5 nach 12 fällt der Startschuss. Obwohl ich recht flott angehe ,bin ich gleich ganz hinten im Feld. Aber es sind ja Landesmeisterschaften. Da sind die ganz schnellen Jungs und Mädels mit am Start. Die ersten 2 Kilometer der Pendelstrecke führen dann durch Husum . Alles ist mit viel Aufwand bestens gesichert. Nach dem Kreisverkehr knickt die Strecke rechts ab und wir verlassen Husum.Dann liegt sie vor mir, die herrliche Nordfriesische Küstenlandschaft. Man kann gefühlt kilometerweit sehen,kann das Meer förmlich riechen. Gelaufen wird auf dem Radweg neben der Straße. Aber Autos kommen kaum vorbei, Zuschauer sieht man auch nicht. Da freut man sich dann besonders auf die VPs. Die kommen circa alle 5 Kilometer. Es gibt die marathonübliche Verpflegung. Die Getränke sind schön warm. Die Helfer sind eher zurückhaltend,aber immer freundlich. Bis zum Schluss bekommt man die Getränke angereicht. Bei frühlingshaften 9 Grad und kaum Wind geht es locker weiter. Es gibt aber immer wieder kleine Anstiege, die den Kurs doch schwierig machen. Ih sehe immer noch Läufer vor mir, arbeite mich langsam nach vorne. Bei Kilometer 18 kommt mir schon der Führende entgegen. Man hat der ein Tempo drauf. Ich bin vorsichtig unterwegs. Wer weiß was noch kommt.
Beim Halbmarathon wechseln dann die Staffeln. Darum ist hier auch etwas Betrieb . Für mich beginnt hier ein neues Rennen. Der Wind kommt jetzt frontal und gleichmäßig von vorne .Dadurch fühlen sich die Steigungen doppelt steil an. Ich überhole noch 2 LäuferInnen. Ab Kilometer 25 bin ich dann für 10 Kilometer allein .Jetzt ist es richtig hart, mentale Stärke ist gefragt. Auf den langen geraden scheint man nicht vorwärts zu kommen.Aber aufgeben ist keine Option. Die Leute an den Vps und die Streckenposten helfen mir über die nächste Stunde. Es gibt immer wieder Aufmunterung. Dann sehe ich einige Kilometer vor dem Ziel wieder Starter vor mir. An ihnen ziehe ich mich dann bis ins Ziel. Am Ende stehen dann gute 3:42:58 Std. auf der Uhr. Das hat sich viel langsamer angefühlt.
In der Bürgerschule erwartet mich jetzt eine heiße Dusche. Auch hier ist man ziemlich alleine. Meine Lust auf Kaffee und Kuchen kann ich leider nicht stillen. Bis zum Ende der Veranstaltung ist das nicht zu bekommen. Ab 17:30 Uhr gibt es dann kalte Getränke. Der Labskaus , der im Startgeld enthalten ist, ist dann aber heiß und richtig lecker ,wie mir auch „Einheimische“ bestätigen. Wer mag bekommt auch Nachschlag. Um kurz nach sechs fängt dann die Siegerehrung an. Die ist richtig gut, auch die Altersklassen werden ausgiebig geehrt. Landesmeister wurde übrigens Miguel Molero-Eichwein (Spiridon Schleswig) in phantastischen 2:44:05 Std. Und das bei diesen Verhältnissen. Die schnellste Frau heißt Sabine Andres (Borener SC) und ist in 3:28:13 Std. auch lange vor mir im Ziel. Aber auch Respekt für alle Anderen,die heute ins Ziel gekommen sind. Großartige Leistung,nur die Harten kommen durch !
Mein Fazit für die Veranstaltung fällt durchaus positiv aus. Schwierige aber sehr schöne Strecke, großartige Helfer, schöne Siegerehrung. An der Verpflegung vor allem für die Angehörigen vor und während des Laufs sollte gearbeitet werden. Bis zu 5 Stunden ohne Kaffee und Kuchen müssen nicht sein. Dann werden auch mehr Zuschauer beim Zieleinlauf sein. Und ich als Läufer kann auf meinen Kaffee nach dem Lauf schlecht verzichten.
Mir hat es trotzdem sehr gut gefallen. Ich bin im nächsten Jahr wieder dabei.
Alle Ergebnisse und viele Fotos :
http://www.lav-husum.de/
Autor:Ralf Schuster aus Essen-Steele | |
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