Basketball, Pro A: Wohnbau Baskets schlagen Academics Heidelberg
Nach dem ersten Sieg ist vor dem nächsten Spiel. Knappe 12 Stunden nach dem vielumjubelten, spielerisch noch nicht überzeugenden, dafür kämpferisch mehr als verdienten 76:70 (30:35)-Erfolg gegen die Academics Heidelberg geht es für die Wohnbau Baskets in der 2. Basketball-Bundesliga Pro A am morgigen Samstag bei den Cuxhaven Bascats schon wieder um Punkte.
Aber Cuxhaven ist heute, gestern war Heidelberg: Erstes Heimspiel, Kaiserwetter, dennoch volles Haus und auf der Tribüne mit NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Oberbürgermeister Reinhard Paß viel Prominenz - da konnte es doch eigentlich nur ein spannendes, spielerisch hochklassiges Spiel geben. So schön und vielversprechend sich dieser Ansatz dann auch las und so gut die Baskets dank eines gleich bestens aufgelegten Chris Alexander und eines durchsetzungsfähigen Christoph Hackenesch in die Partie starteten und schnell 4:0 (1.) und 7:2 (3.) führten - ab eben dieser dritten Minute schienen die perfekten Rahmenbedingungen und die hohe Erwartungshaltung auf den Rängen mit jeder Sekunde, jedem vergebenen Korbleger und jeder gelungenen Aktion der Gäste immer mehr zur Belastung zu werden. Statt locker und leicht auf der Welle der Begeisterung zu surfen, gingen die Baskets im Enthusiasmus der Fans unter, bewegten sie sich immer schleppender, agierten immer fahriger und luden den Gast immer wieder zu leichten Punkten ein.
Ministerpräsidentin Kraft auf der Tribüne
Die Abwärtsspirale begann - zunächst auf dem Spielfeld, wo weder Chris Alexander, noch Patrick Corney und auch nicht Marco Buljevic und Neu-Kapitän Fabian Franke das bestimmende Academics-Duo Shyron Ely und vor allem Aufbauspieler Jay Threatt in den Griff bekamen und dann auch auf den Rängen. So punkteten sich die Gäste munter durch die erste Halbzeit und gingen mit einer verdienten 35:30-Führung in die Kabine und hatten die Baskets-Spieler zu Statisten und deren Fans zu schweigenden Beobachter gemacht.
Anpfiff Hälfte zwei und es passierte - nicht Neues. Heidelberg machte nicht viel, scorte aber dafür aber weiter gnadenlos effektiv, während bei den Baskets zu viele vermeintliche Führungsspieler sich zu sehr mit sich selbst beschäftigten.
Bis Minute 27 plätscherte die Partie so dahin. Und als die Uhr mit der 24-Sekunden-Anriffszeit beim Stand von 44:48 wieder erbarmungslos herunterlief, da nahm sich Alexander endlich ein Herz, drückte einen Dreier fast von der Mittellinie ab - und traf. Endlich - das Publikum wachte auf, Alexander selbst surfte wieder auf der Welle der Emotionen und riss seine Teamkollegen aus ihrer selbstgewählten Lethargie. Was folgte, waren zwölf Minuten vollgepackt mit Emotionen, hart geführten Zweikämpfen um jeden Rebound und einer Heimmannschaft, die endlich das tat, was sie am besten beherrscht - kämpfen. „Wir sind über den Kampf wieder ins Spiel gekommen“, musste Baskets-Coach Igor Krizanvoic zugeben.
Alexander "vom Parkplatz" sorgt für die Wende
Aber das war zu diesem Zeitpunkt Spielern und vor allem den Fans egal. Denen war beim Blick auf das 76:70-Endergebnis die schlechte Laune der ersten Halbzeit vollauf vergangen. Ausgelassen tobten Fans und Spieler übers Feld und bejubelten die ersten Punkte der neuen Saison.
Und so war es wieder Krizanovic, der im Moment der ersten Euphorie gleich wieder auf den nächsten harten Brocken am morgigen Samstag hinwies: „„Cuxhaven wird gegen uns zeigen wollen, welche Ambitionen sie in der Liga haben. Die Statistik wird uns da nicht helfen.“ Die Statistik liest sich aber sehr gut! In den letzten drei Jahren haben die ETB Wohnbau Baskets kein Spiel gegen Cuxhaven verloren. Vielleicht entscheidet auch an der Küste und nicht nur im Revier eine wichtige und ganz besondere Stärke der Baskets in diesem Jahr: Der Team- und Kampfgeist!
Die Statistik:
Wohnbau Baskets: Alexander (20/2 Dreier), Carney, Buljevic (4), Jahn, Gebhardt, Hackenesch (5), Franke (11/1), Klöß, Young (25/2), von Goionneau, Fakuade (7)
Academics Heidelberg: Curth, Ely (16/1), Threatt (31/1), Barth, Heindl (6), Jost (6), Haag, White (9), Schmitz, Lind, Dupree (2)
Viertel: 16:21, 14:14, 24:17, 22:18
Zuschauer: 1900
Autor:Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr |
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