Ballonathon 7 in Bottrop als Heimspiel
"Wir sind das Ruhrgebiet "
Endlich stand für uns wieder ein Ballonathon auf dem Programm. Nach 3 Wochen Pause wurde es auch wieder Zeit.
Jan Philipp Struck hatte wieder eine Streckenempfehlung von etwa der Halbmarathondistanz gegeben , und sich wieder die Mühe gemacht, die Runde mit Sprühfarbe ( grün und orange), Flatterband und Schildern zu kennzeichnen. Zusätzlich gab es natürlich auch den Streckentrack, damit auch alle wieder gesund nach Hause kommen. Für den Rest ist dann jeder Starter selbst verantwortlich.
Das gilt in erster Linie für die Einhaltung der Coronaregeln , die auf der großen Runde aber problemlos einzuhalten sind. Auch versorgen muss sich jeder selbst.
Dann kann man in einem bestimmten Zeitfenster so viele Runden Laufen wie man mag und seine Zeiten in ein Starterbuch eintragen. Alternativ funktioniert das auch Online. Soweit die einfache Grundidee.
Die Serie umfasst 8 Empfehlungen in Nordrhein-Westfalen. Jeder läuft unter einem besonderen Motto .
Samstag stand jetzt also Bottrop auf dem Programm und der Untertitel lautet diese mal "Wir sind das Ruhrgebiet ". Es ist auch noch Lauf 7 , also meine Glückszahl . Darüber freue ich mich besonders. Und das Motto passt. Ich bin nämlich auch das Ruhrgebiet , bin vor beinahe 60 Jahren hier geboren. Im eisigen Winter 1961 erblickte ich das Licht der Welt in der Zechensiedlung zwischen den Fördertürmen von Bonifacius und Joachim in Essen, wo mein Vater als Bergmann malochte . Seitdem lebe ich hier und bin dem Ruhrgebiet eng verbunden.
Darum freue ich mich so auf Bottrop. Der Startpunkt liegt in Sichtweite vom Bergwerk Prosper Haniel , das im letzten Jahr auch dicht gemacht wurde .
Es begleiten mich natürlich wieder Birgit Jahn . 2 Runden , also Marathon, sollen es werden. Auf Runde 1 begleitet und Sonja Knorr von den Grendrunnern . Mit ihr haben wir auch schon die eine oder andere Strecke gewandert.
Um kurz vor 8 machen wir uns vom Parkplatz aus auf den Weg . Es ist mit 4 Grad ziemlich frisch. Aber es ist sonnig und windstill .Unser erstes Ziel ist schon nach 2 Kilometern die Halde Haniel. Davor hatte ich etwas Bammel . Denn vor kurzem musste sie gesperrt werden, weil sie von Besuchern überrannt wurde . Über den Kreuzweg vorbei an viel Bergbaugeschicht geht es ziemlich steil nach oben . Nach dem großen Kreuz auf den ersten Plateau geht es nochmal steil bis zum Gipfel. Aber es lohnt sich ! Es ist menschenleer und man hat einem atemberaubenden Rundblick über das Revier. Es hängt noch leichter Dunst über der Kulisse und macht den Ausblick fast mythisch . Wir verharren kurz , genießen den Anblick und Laufen dann weiter. Nach kurzer Zeit geht es dann steil Bergab. Vorsicht ist geboten. Hier sind sonst wohl Mountainbikes unterwegs, wovon zahlreiche Reifenspuren zeugen .
Aber wir kommen gesund unten an und haben so fast schon die gesamten Höhenmeter der Runde bewältigt. Am Fuße der Halde entlang geht es jetzt einige wenige Kilometer über Schotter und Sand . Der Asphaltanteil ist im Übrigen sehr gering.
Wir erreichen nun den Rotbach , den wohl schönsten Abschitt der Runde.
Den verschlungen Bach ständig im Blick geht es über herliche Trails durch einen sehr alten Buchenwald. Es ist ein Urwald , denn Totholz und umgestürzte Bäume bleiben einfach liegen. So muss man springen und klettern und fühlt sich in eine andere Zeit versetzt. Buschwindröschen und Bärlauch wuchern überall. Es duftet nach Natur. Nach etwa einer halben Stunde verlassen wir dann den Zauberwald.
Jetzt geht es viel schnurgeradeaus auf den Spuren des Bottroper Herbstwaldlaufs und erreichen dann den Heidesee.
Es ist schon viel wärmer geworden , aber der See schläft noch. Auch sind noch wenige Menschen unterwegs. Die haben meist einen Hund dabei und sind sehr rücksichtsvoll. Im gesamten Lauf haben wir keine Probleme. Darum umlaufen wir den See ziemlich geschmeidig und erreichen nach kurzer Zeit die Grafenmühle . Zwei Drittel des Weges sind nun schon geschafft.
Gleich hinter dem Mühlenteich biegen wir auf einen zauberhaften Singletrail . Der ist zwar nur kurz , bereitet uns aber große Feude. Schon bald erreichen wir dann den Kölnischen Wald , die letze Etappe unserer Runde. Hier geht es trailig und leicht wellig für ein paar Kilometer weiter. Auch hier begleit uns ständig ein Bächlein. Wir sind fast allein , sehen fast keinen Menschen. Aber die ersten Läufer der orangen Runde kommen uns entgegen .Als wir dann den Wald verlassen, können wir schon den Förderturm von Prosper Haniel sehen. Jetzt sind es noch etwa ein Kilometer auf Asphalt bis zum Parkplatz.
Etwa Dreieinhalb Stunden haben wir für die 23 Kilometer gegraucht . Wir haben viel erlebt und tollen Sachen gesehen. Wir verabschieden uns nur von Sonja. Gut das wir sie wieder dabei hatten. Denn nachdem wir Extra Kilometer gesammelt hatten, brachte sie uns wieder sicher zurück auf den richtigen Weg. Wie gut , wenn man eine erfahrene Wanderführerin dabei hat.
Ich gehe mit Birgit in den zweiten Umlauf. Eigentlich müssten wir jetzt schneller sein, da wir die Strecke ja jetzt kennen. Aber weit gefehlt. Denn eines ist jetzt anders. Immer wieder kommen uns bekannte Lauffreund entgegen und wir unterhalten und ja sehr gerne. Man kennt und schätz sich von den vielen Ballonathons, die man schon gemeinsam bestritten hat. So geht die Zeit trotzdem sehr schnell um. Durch das viele Gequatsche bekommen wir in der letzten halben Stunde noch den einsetzten Regen mit. Trotzdem möchten wir keine Minute unseres Laufs missen.Es war wieder ein voller Erfolg.
Am nächsten Wochenende gibt es den letzten und achten Lauf des Ballonathon. Wo er stattfindet ist noch ein Geheimnis. Aber egal , wo , wir werden dabei sein. Wir freuen uns schon darauf !
Autor:Ralf Schuster aus Essen-Steele | |
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