Britische Inseln: Castles, Cottages und Gartenparadies
Die schönsten Häfen an den Küsten Großbritanniens und Irlands lassen sich in knapp zwei Wochen bei einer Kreuzfahrt entdecken. Das Schiff ist Ausgangspunkt für Ausflüge in die malerische und teils wilde Landschaft, in der nicht nur die Geschichten von Rosamunde Pilcher und Shakespeare spielen, sondern auch die von Highlander und Harry Potter. Entspannte Stunden auf dem Sonnendeck, kulinarische Genüsse im Bordrestaurant und Sonnenuntergänge auf dem Meer schaffen beste Voraussetzungen, um Geschichte, Kultur und Städte zu erkunden und einen eigenen Eindruck von Schlössern, Landhäusern und Gärten zu gewinnen. In knapp zwei Wochen legt das Kreuzfahrtschiff rund 5.000 km zurück und gibt seinen Gästen die Möglichkeit die britischen Inseln aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln zu erleben. Sehenswerte Landschaften, eine blühende Pflanzenwelt und Zeugnisse der reichen Geschichte warten darauf entdeckt zu werden.
Die Reise zu den britischen Inseln beginnt in Bremerhaven. Bei strahlendem Sonnenschein lichtet die Crew die Anker von MS Astor. Kapitän Sergey Strusevych steuert das Schiff durch die Nordsee und durchquert den Ärmelkanal. Nach fast 24 Stunden kommt wieder Land in Sicht. Am Horizont erscheinen die weißen Kreidefelsen von Dover. Das Schiff fährt einige Stunden parallel zur Küste, an der man neben den Kreidefelsen Städte, Dörfer, Schlösser und Leuchttürme entdecken kann. Am Morgen danach kommt das Schiff im Hafen von Falmouth an. Die Stadt an der englischen Südküste ist für den drittgrößten Naturhafen der Welt und als Ausgangspunkt von Weltumsegelungen bekannt. Heute profitiert der Ort von der durch die Rosamunde-Pilcher-Romane bekannt gewordenen Landschaft Cornwalls und dem durch den Golfstrom milden Klima. Tropische und subtropische Pflanzen, Keulenlilien, Teller- und Kugelhortensien sowie Zedernbäume gedeihen in freier Natur. Während manche Gäste sich aufmachen zu einem Spaziergang durch die Universitätsstadt mit ihren georgianischen Häusern, sich das Marinemuseum und Pendennis Castle anschauen und an einem der Strände den Nachmittag genießen, entscheiden sich andere für einen Ausflug nach Land´s End. Auf dem Weg zu Englands westlichstem Punkt auf dem Festland passiert der Bus Osterglockenfelder, palmenartige Bäume und die raue Küste. Schon kurz hinter der Stadt stehen in der hügeligen Landschaft die Zeugnisse der Bergbaugeschichte. Überall ragen Kamine und stillgelegte Dampfmaschinenhallen zwischen kleinen Farmen und blumengeschmückten Häusern hervor. Einst wurden hier Zinn und Kupfer abgebaut. Auf dem Weg stoppt der Bus in Marazion, einem alten Ort mit blumengeschmückten Granithäusern und hohen Fuchsienhecken. Vor dem Ort liegt die Gezeiteninsel St. Michael’s Mount im Meer. Auf der bei Niedrigwasser über einen Damm erreichbaren Insel steht ein sehenswertes Kloster. Wie in Falmouth steigt das Wasser bei Flut um rund fünf Meter, sodass St. Michael’s Mount dann nur noch mit einer kleinen Fähre erreichbar ist.
Die Fahrt mit dem Bus geht weiter über Penzance nach Land’s End. An der Küste kann man hervorragend wandern, da entlang der Küste Wege gebaut wurden, von denen die Zöllner in alten Zeiten nach Schmugglern und Piraten spähen konnten. Heute steht ein kleiner Themenpark mit Pub am westlichsten Punkt Englands auf der Hauptinsel. Deutlich interessanter ist ein Spaziergang entlang der rauen Küstenlandschaft. Bei klarer Sicht sieht man nicht nur einen im Jahr 1795 auf einem vorgelagerten Felsen gebauten Leuchtturm, sondern bis zu den 45 km entfernten Scilly-Inseln im Atlantik. Kurz darauf macht der Bus sich auf den Weg nach St. Ives. Unterwegs sieht man grüne Weiden, die bis ans Meer reichen, mit grasenden Kühen. Uralte grobe Steinmauern ziehen sich bis ans Meer. Sonnenfreundliche Farne, Heide und Ginster unter denen oft Veilchen wachsen, sind immer wieder zu sehen. In der Gegend gibt es aus keltischer Zeit Menhire und Steinkreise. St. Ives ist ein Fischerdorf mit verwinkelten Gassen. Früher war der Sardinenfang sehr einträglich, heute ist es der Tourismus. Der Ort überzeugt durch schöne Strände und zahlreiche Galerien. Schon vor Jahrzehnten haben sich Künstler wie die inzwischen verstorbene Bildhauerin Barbara Hepworth in St. Yves angesiedelt. Auf einer Anhöhe befindet sich die St. Nicholas Kapelle. Die restaurierte Kapelle, die schon im 15. Jahrhundert Anlaufpunkt für Pilger war, ist nicht nur wegen der wunderbaren Aussicht einen Besuch wert. Nach einer Fahrt durch die Grafschaft mit ihren teils komplett von Bäumen und Sträuchern zugewachsenen Straßen kehren die Reisenden zurück aufs Schiff.
MS Astor ist mit 176,5 Meter Länge und 23,6 Meter Breite inzwischen eines der kleineren Kreuzfahrtschiffe. Sie bietet Platz für 578 Passagiere und 278 Crewmitglieder aus aller Welt. Mit ihrer deutschsprachigen Rezeption und Reiseleitung ist die Reise auf der Astor auch für ältere Gäste unkompliziert und angenehm. Das Personal achtet bewusst auf eine familiäre Atmosphäre und kümmert sich liebevoll um die Details. An vielen Stellen haben die Gäste die Wahl. Während die einen lieber im Übersee Club vom Buffet essen, lassen sich andere im Waldorf Restaurant am Platz bedienen. Nicht verpassen sollte man die beiden Spezialitätenrestaurants „Romantic Dinner“ und „Ristorante Toscana“. Diese kann man nach Vorreservierung zum Beispiel zum Geburtstag oder zu anderen Anlässen kostenfrei besuchen und wöchentlich wechselnde, kulinarische Highlights erleben. Die Kabinen sind elegant und doch praktisch eingerichtet. Zwei einzeln stehende Betten, genug Platz im Schrank und eine moderne Ausstattung mit Steckdosen, Flachbildschirm, Safe und Minibar sorgen dafür, dass jeder Gast komfortabel übernachtet. Die Klimaanlage ist individuell einstellbar, dadurch hat man in der Kabine angenehme Temperaturen, obwohl man die Fenster in den meisten Kabinen nicht öffnen kann. Tagsüber haben das große Sonnendeck und die Bars und Aufenthaltsräume auf den verschiedenen Decks deutlich mehr Platz zu bieten. Bibliothek und Kartenspielzimmer laden ein zum Lesen und Spielen. Liegestühle und ein kleiner Außenpool ermöglichen entspannte Stunden in der Sonne. Eine Laufbahn, ein Fitnessraum mit Meerblick und ein Basketballfeld an Deck machen sportliche Aktivitäten möglich. Ein Innenpool und ein Wellness-Center sind gerade an Regentagen interessant. Den Tag ausklingen lassen kann man in der Hanse-Bar mit direktem Zugang zum Sonnendeck oder bei den abendlichen Unterhaltungsprogrammen in der Astor Lounge.
Am nächsten Tag erreicht MS Astor den Hafen der irischen Hauptstadt Dublin. Das Schiff legt an im Industriehafen der Stadt, von dem aus man am besten mit einem Shuttlebus in die Innenstadt gelangt. Auf dem Weg zum Stadtzentrum fährt der Bus den Fluss Liffey entlang, an dessen Ufern alte Lagerhäuser einer modernen Wohn- und Geschäftsbebauung gewichen sind. Am Flussufer sieht man die Nachbildung eines Auswandererschiffs aus dem 19. Jahrhundert, das Museumsschiff Jeanie-Johnston. Es erinnert an die von Hunger und Elend geprägte Zeit, in der viele Iren aus wirtschaftlicher Not gezwungen waren auszuwandern. Sehenswert ist auch die 2009 fertiggestellte Samuel Beckett Brücke, eine 120 m langen Schrägseilbrücke. Einige Straßen weiter erreicht man die O’Connell Street mit dem historischen Postamt und dem Wahrzeichen von Dublin. Die „The Spire“ genannte, 123 Meter hohe Edelstahlnadel ist ein beliebter Treffpunkt im Stadtzentrum. Sie steht an der Stelle einer im März 1966 von der IRA gesprengten Nelson-Säule. Bei einer Stadtrundfahrt gibt es viele Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Dazu gehören die Dame Street mit Häusern aus der Mitte des 18. und 19. Jahrhunderts, Wohnviertel der Guinness Arbeiter aus dem 20. Jahrhundert und die zahlreichen Kirchen. Außerhalb der alten Stadtmauern befindet sich die St. Patricks Kathedrale aus dem Jahre 1191. Der alte Friedhof bei der Kirche ist rund 700 Jahre älter als die Kirche. Von weitem sieht man das Gelände der Guinness Brauerei. Arthur Guinness hatte das „schwarze“ Bier in London kennen gelernt und ein erfolgreiches Unternehmen gegründet. Weltbekannt ist auch die Universität Trinity College. Auf ihrem Campus kann man das „Book of Kells“, ein Evangelienbuch aus dem Jahr 800, und die älteste Harfe Irlands besichtigen. Am Nachmittag und Abend begeistert das Kultviertel Temple Bar mit vielen engen, kopfsteingepflasterten Gassen, zahlreichen Pubs, Bars und Live Musik.
Nur rund 230 km irische See entfernt liegt Liverpool. Die lebendige Großstadt mit viel Charme ist für ihre Fußballvereine und die pulsierende Musikszene bekannt, aus der in den 60er Jahren unter anderem die Beatles hervorgingen. Heute ist die historische Altstadt Weltkulturerbe. Das Ufer säumen moderne Gebäude und historische Bauwerke. Wer es beschaulicher mag, macht einen Ausflug nach Chester. Die Stadt ist rund 2.000 Jahre alt und fast komplett von einer historischen Stadtmauer umschlossen. Chester ist die Stadt Englands, die ihr mittelalterliches Aussehen am besten bewahrt hat. Es gibt 700 Jahre alte Shopping Galerien in Fachwerkhäusern, die älteste Rennbahn in Europa, Ruinen eines römischen Amphitheaters, eine Kathedrale aus rotem Sandstein und auf der Stadtmauer die „Eastgate Clock“, die 1897 zum diamantenen Kronjubiläum von Königin Victoria gebaut wurde. In der Nähe von Liverpool kann man das herrschaftliche Anwesen „Croxteth Hall“ besichtigen. Die Earls of Sefton lebten hier vom 16. Jh. bis zum Tod des letzten Grafen 1972. Das wunderschöne Treppenhaus des Landhauses war Vorbild für die Gestaltung der Treppenhäuser des Ozeandampfers Titanic.
Über Nacht kreuzt MS Astor ein weiteres Mal die irische See, um in der nordirischen Hauptstadt Belfast anzulegen. Besucher können in der Stadt bis heute die Spuren des Nordirlandkonflikts entdecken. In Belfast trennen bis zu acht Meter hohe Friedensmauern die Gebiete der Protestanten und der Katholiken. Stadtrundfahrten zeigen in den Vierteln Falls und Shankill propagandistische Wandgemälde aus den heißen Zeiten des Konflikts. Im Jahr 2012 wurde ein großes Titanic-Center mit Museum auf dem ehemaligen Werftgelände eröffnet, auf dem die Titanic gebaut wurde. Auf 11.000 m² können Besucher der Ausstellung mit allen Sinnen erleben, wie es in Belfast zur Blütezeit des Schiffbaus aussah. Genauso bekannt wie die Titanic sind der Giant’s Causeway und die zauberhafte Antrimsküste. Auf dem Weg dorthin kommt der Bus vorbei an der imposanten Ruine von Dunluce Castle. Die Küche des unmittelbar an der Steilküste gelegenen Schlosses stürzte vor langer Zeit ins Meer. Unmittelbar danach wurde das Schloss von seinen Eigentümern verlassen. Auch um den Giant’s Causeway ranken sich Sagen. Das Naturwunder besteht aus rund 40.000 gleichmäßig geformten Basaltsäulen, die vor etwa 60 Millionen Jahren entstanden sind und sich ins Meer erstrecken. Der keltischen Sage zufolge wurden sie vom Riesen Fionn mac Cumhaill ins Meer geworfen, der damit einen Weg nach Schottland bauen wollte. Die Basaltsäulen formen eine bizarre Landschaft, in der manche Betrachter Kamine, Orgelpfeifen und sogar den Stiefel des Riesen zu entdecken glauben. Auf der Rückfahrt entlang der Küste ist die von Paul McCartney besungene Landzunge Mull of Kintyre zu sehen.
Am Folgetag steht ein Besuch der „Walled City“ auf dem Programm. Mit dieser Namensgebung für die Stadt vermeidet die Stadtverwaltung es, sich für die Bezeichnung Derry oder Londonderry zu entscheiden und erspart sich so den Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten darüber. Das Schiff ankert im Hafen von Greencastle. Mit dem Bus fährt man an zahlreichen Golfplätzen vorbei, bis man den von einer 1,8 km langen, bestens erhaltenen Stadtmauer umschlossenen Zielort erreicht. Innerhalb der Stadtmauern liegt die St. Columb‘s Kathedrale, die erste protestantische Kathedrale, die in Europa gebaut wurde. In der Stadt gibt es wie in Belfast Friedensmauern. Die Erinnerungen an den „Bloody Sunday“, bei dem im Januar 1972 mehrere Menschen ums Leben kamen, sind noch immer präsent. Beeindruckende Wandgemälde erinnern an das blutige Ereignis. Einige Kilometer entfernt liegt Glenveagh Castle in einem abgeschiedenen Tal am See Lough Veagh. Vom Besucherzentrum kann man mit einem Shuttlebus zum Schloss fahren oder am See entlang zum Schloss spazieren. Das Schloss, das auf einer Felsenklippe erbaut wurde, die bis in den See hinausragt, hat eine traumhafte Lage. Es hat einen vierstöckigen Bergfried mit 1,5 m dicken Mauern und mit Zinnen versehene Schutzwälle. In vielen Räumen befindet sich noch das Mobiliar des früheren Besitzers. Die vor mehr als hundert Jahren entworfenen Gärten, mit vielen exotischen Pflanzen aus fernen Ländern, bilden einen Kontrast zur kargen Berglandschaft der Umgebung. In der weiteren Umgebung sieht man noch Torfstecher, die Torf als Heizmittel für den eigenen Heizbedarf schneiden und trocknen lassen. Die Schönheit der Natur lässt fast vergessen wie rau das Leben hier sein kann. Nach der Rückfahrt zum Hafen nimmt MS Astor Kurs auf Schottland.
Glasgow, die größte Stadt Schottlands, liegt im Landesinneren. Das Schiff steuert deshalb den Hafen von Ayr an der Mündung des gleichnamigen Flusses an. Wo früher hauptsächlich Kohle und Schrott verladen wurden, liegen heute in erster Linie Freizeitboote. In Ayr gibt es die beliebteste Rennbahn Schottlands. Man sieht viele blumengeschmückte Hausgärten und Parks. Während manche Reisende einen Ausflug in die Arbeiterstadt Glasgow machen und dort die Relikte der Industrialisierung und die Zeugnisse des erfolgreichen Strukturwandels besichtigen, entscheiden sich andere auf den Spuren der Geschichte zu wandeln. Mit der Fähre geht es zur Insel Bute und zum Herrenhaus von Mount Stuart. Auf dem Weg säumen rote Sandsteinhäuser und Sandstrände die Straße. Aufgrund des milden Klimas und einer Wintertemperatur von durchschnittlich fünf Grad plus ist die Gegend gerade bei Ruheständlern beliebt. Mount Stuart House ist ein architektonisches Meisterwerk. Es wurde nach damaligen Vorstellungen luxuriös eingerichtet. In dem Gebäude gab es unter anderem ein Astronomiezimmer, Fußbodenheizung und Elektrizität. Die Kapelle des Hauses ist in weißem Marmor gestaltet. Ein sehr schöner Park umgibt das Schloss, das außerhalb des Hauptortes Rothesay nah am Meer liegt. Auf dem Rückweg sieht man Stechginster, Eichenbäume und Hecken.
Ullapool liegt im Meeresarm Loch Broom. Der Hafen der 1.500-Einwohner-Stadt ist so klein, dass das Kreuzfahrtschiff außerhalb des Hafens ankert und die Gäste mit Tenderbooten an Land gebracht werden. Drei Meilen nördlich von Ullapool befindet sich Ardmair Bay, eine schöne Bucht mit Steinstrand und vom Meer geschliffenen, flachen Steinen. Im Hintergrund ist eine kleine Ferienhaussiedlung mit weißen Häusern und Schieferdächern zu sehen. Unterwegs sieht man blühende Heideflächen und Stech- oder Besenginster. Ein Ziel im Umland ist das Naturreservat der Corrieshalloch-Schlucht. Das Schmelzwasser von Gletschern hat sich nahezu senkrecht in das Gestein gefressen und eine 61 Meter tiefe Schlucht geschaffen. Durch die Unzugänglichkeit des Naturparks gibt es eine große Vielfalt an Bäumen, Farnen und Flechten. Die meisten Besucher wenden sich zum Südende der Schlucht. Dort stürzt der Fluss Droma 45 Meter in die Schlucht hinein. Von einer Hängebrücke hat man einen Blick auf den Wasserfall. Wenn man von der Brücke aus 300 Meter weiter geht, ermöglicht eine Aussichtsplattform den Blick tief in die Schlucht. Außerdem gibt es einen schönen Spazierweg entlang der Schlucht mit herrlichen Aussichten.
Auf dem Weg nach Rosyth, einem in der Nähe von Edinburgh gelegenen Hafen, fährt MS Astor durch den Firth of Forth. Während der Lektor an Bord zu Dudelsack-Musik über die Geschichte Schottlands berichtet, passiert das Schiff die Werften von Rosyth. Als Festspielstadt hat Edinburgh einen internationalen Ruf. Sehenswert sind die Princes Street mit ihren vielen Geschäften und die Usher Hall, ein Konzertsaal mit modernem Glasanbau. Nicht verpassen sollte man die auf einem erloschenen Vulkan erbaute Burg mit Gebäuden aus verschiedenen Jahrhunderten. Die St. Margaret’s Chapel, das älteste erhaltene Gebäude auf dem Burggelände, stammt vom Anfang des 12. Jahrhunderts. Im Crown-Room des Royal Palace sind die Kronjuwelen von Schottland zu sehen. Im Außenbereich steht eine überdimensionale Kanone, die nach alter Tradition täglich um 13 Uhr abgefeuert wird. Edinburgh gilt als Stadt der Schriftsteller. Hier hat nicht nur Sir Walter Scott, Autor historischer Romane, sondern auch Joanne K. Rowling gelebt, die ihren ersten Harry Potter Band in einem Café der schottischen Hauptstadt geschrieben hat. Mit einer St. Giles und zwei St. Mary gewidmeten Kathedralen ist die Stadt auch ein religiöses Zentrum. Am Abend geht die Reise weiter von Rosyth aus mit einem großartigen Blick auf die Brücken des Firth of Forth.
Am nächsten Tag erreicht MS Astor Newcastle. In Hafennähe stehen am Fluss Tyne Ruinen aus der Zeit Heinrich VIII. Die englische Stadt liegt an der Grenze zu Schottland. Hier errichteten die Römer im Jahr 122 den Hadrianswall, der die von ihnen eroberten Gebiete vor den „Barbaren“ schützte. In der Zeit der Industrialisierung gab es im Umfeld der heutigen Universitätsstadt hunderte Zechen. An die industrielle Vergangenheit erinnert heute mit dem „Engel des Nordens“ die größte Engelskulptur der Welt aus Stahl. Die 20 Meter hohe und 200 Tonnen schwere Skulptur hat eine Flügelspannweite von beeindruckenden 54 Metern. Mit der modernen Konzerthalle „Sage Center“, die vom Architekten Norman Foster erbaut wurde, knüpft die Stadt an ihre architektonische Geschichte an. Zu der gehören ihre Kathedralen und die ganz unterschiedlichen Brücken über den Fluss Tyne, der die Stadt durchfließt. In der Nähe der Stadt liegt das seit über 700 Jahren von der Familie des Herzogs von Northumberland bewohnte Schloss Alnwick. Das einstige Bollwerk gegen die Schotten beherbergt heute eine Kunstsammlung, eine Bibliothek und wunderschöne Salons mit wertvollen Möbeln. Man kann durch verschiedene Burghöfe spazieren und sich den Park des Schlosses mit Wasserkaskaden, großem Bambus-Irrgarten, einem Rosengarten und einem Garten mit giftigen Pflanzen anschauen. Für junge Besucher ist besonders interessant, dass in der Schlossanlage Szenen für die Harry Potter Filme gedreht wurden.
Vom Hafen der Stadt Hull aus erreicht man in einer Stunde die Universitätsstadt York. Der Reichtum der Region geht zurück auf den zur damaligen Zeit akzeptierten Sklavenhandel. Die Stadt am Zusammenfluss von Foss und Ouse lässt sich gut zu Fuß entdecken. Rund um die Kathedrale liegen zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Museen. Unter anderem gibt es in der Stadt das nationale Eisenbahnmuseum, ein Wikingermuseum und ein Möbelmuseum. In der Kathedrale von York sieht man tausend Jahre alte Fenster und Wappen von normannischen Familien, die den Bau unterstützt haben. Die Kirchendecke ist ca. 160 Jahre alt. Die Kosten für den Unterhalt der Kathedrale sind enorm. Es kostet etwa 25 Euro pro Minute, den Dom geöffnet zu halten. Ein Spaziergang über die fünf Kilometer lange Stadtmauer mit einer Ausgrabungsstätte aus römischer Zeit ermöglicht einen Blick auf den Fluss Ouse.
Das nächste Ziel der Reise ist der Hafen von Harwich. Von der Stadt aus erreicht man mit dem Bus oder dem Zug nach einer Fahrt die Hauptstadt London. Die Metropole mit ihren 33 Stadtteilen ist kulturelles und wirtschaftliches Zentrum des Landes. Bei einer Rundfahrt mit dem Bus durch die Stadt passiert man das „City of London“ genannte Bankenviertel. In der Nähe stehen mit dem Tower und der Tower Bridge die wohl bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Im Tower wurden unter anderem Mary Stuart und Guy Fawkes gefangen gehalten. Auf der anderen Seite der Themse ist eine neue Attraktion entstanden. Der „Scherbe“ genannte Wolkenkratzer im Stadtteil Southwark ist 310 Meter hoch und mit 11.000 Scheiben voll verglast. Eine Aussichtsplattform ermöglicht bei schönem Wetter einen spektakulären Blick über die Stadt. Von oben sieht man auch das Parlamentsgebäude mit seinem Glockenturm. Einige Stationen mit der U-Bahn entfernt beginnt das Kulturviertel Mayfair. Einen Besuch wert ist auch Covent Garden. Die restaurierten Markthallen mit vielen Geschäften, Restaurants und künstlerischen Vorführungen begeistern gerade Touristen.
Nach dem Aufenthalt in London geht die Reise zurück nach Hamburg. Die Erinnerung an eine schöne Reise entlang der abwechslungsreichen Küsten Irlands und Großbritanniens begleiten die Passagiere nach Hause. Entdecken, Erholen und Auftanken stehen bei dieser Kreuzfahrt genauso im Mittelpunkt wie die familiäre Atmosphäre an Bord und die Möglichkeit sich von morgens bis abends verwöhnen zu lassen. Städte, Castles, Cottages und Gärten bieten viele unvergessliche Eindrücke.
Autor:Christian Kolb aus Essen-Steele |
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