Zukunftsfeste Gemeinschaftsgrundschule für Frintrop möglich machen

Die heutige städtische katholische Altfriedschule - für eine gleichberechtigte Lernzukunft aller Frintroper GrundschülerInnen mit und ohne Religionszugehörigkeit sollte hier bald eine Gemeinschaftsgrundschule entstehen.
3Bilder
  • Die heutige städtische katholische Altfriedschule - für eine gleichberechtigte Lernzukunft aller Frintroper GrundschülerInnen mit und ohne Religionszugehörigkeit sollte hier bald eine Gemeinschaftsgrundschule entstehen.
  • hochgeladen von Walter Wandtke

Zu den Schulanmeldungen in Frintrop erklären Walter Wandtke, schulpolitischer Sprecher der grünen Ratsfraktion und der grüne Bezirksvertreter Dr. Thorsten Drewes:
„Frintrop braucht eine zentral gelegene Gemeinschaftsgrundschule, die gleichberechtigt alle Kinder im Stadtteil aufnimmt, unabhängig davon, ob sie katholisch oder anderer Konfession sind oder auch keiner Glaubensgemeinschaft angehören.
Die Bezirksvertretung IV hat sich deshalb bereits im Juni 2010 auf GRÜNE Initiative hin fraktionsübergreifend für die Zusammenlegung der Walter-Pleitgen-Schule und der Altfriedschule zu einer großen Gemeinschaftsgrundschule für Frintrop ausgesprochen.
Nachdem dieser Vorschlag von der Verwaltung leider nicht umgesetzt wurde, war dann im Sommer 2013 aufgrund zeitweilig zu geringer Anmeldezahlen die Schließung der früheren Walter-Pleitgen Gemeinschaftsgrundschule in Unterfrintrop nicht mehr zu verhindern.
Ein Schuljahr später lassen die Anmeldezahlen zur Einschulung nun erkennen, dass hierdurch ein gravierender Mangel an Gemeinschaftsschul-Angeboten entstanden ist. Die Einrichtung von zusätzlichen Eingangsklassen an der Altfried-Schule für den Stadtteil macht deshalb langfristig nur Sinn, wenn damit ein neuer Anlauf zur Weiterentwicklung der jetzigen städtischen katholischen Altfried-Schule in eine Gemeinschaftsgrundschule verbunden wird. Wir appellieren daher an die Kooperationsbereitschaft der Elternschaft dieser Schule, sich einem Bestimmungsverfahren zur Weiterentwicklung in eine Gemeinschaftsgrundschule nicht zu verweigern.

Fortdauernde Schulgesetze aus den frühen Nachkriegsjahren

Aufgrund der besonderen Privilegierung von Konfessionsschulen, deren Paragraphen in der NRW-Verfassung noch aus den frühen Nachkriegsjahren stammen, kann der Schulauschuss allein keine Umwandlung zur Gemeinschaftsschule beschliessen.
Durch NRW-Schulrecht ist noch immer verbrieft, dass katholische Kinder in diesen städtischen Grundschulen erste Priorität genießen und an andere SchülerInnen nur Restplätze zu vergeben sind. Wie bereits in der Presse diskutiert, kann das für nicht-katholische Kinder unangemessen weite Schulwege bedeuten, selbst wenn bereits ein Geschwisterkind z.B. an der Altfried-Schule oder einer anderen städtischen katholischen Schule lernt. Die Schulverwaltung kann aus dieser Not auch keine Tugend machen, wenn sie einmal per Ausnahmeregelungen die Zügigkeit dort erhöht. Wenn in den umliegenden Wohnquartieren zahlenmäßig genug einschulbereite Kinder aufwachsen, ist es Aufgabe des Schulträgers Stadt Essen, dort eine Stadtteilschule für alle Kinder vorzuhalten.
Religionsunterricht ist natürlich auch an einer Gemeinschaftsgrundschule weiterhin gesetzlich garantiert. Selbst ohne Alfried-Schule bliebe zudem katholisch engagierten Eltern im Stadtbezirk IV noch die Auswahl zwischen drei städtisch katholischen Grundschulen übrig.
Was in der Hitze der Schuldebatte vor 4 Jahren versäumt wurde, muss für Frintrop jetzt nachgeholt werden. Auch grundsätzlich muss der NRW-Landtag in der Schulgesetzgebung das Verhältnis zwischen Gemeinschaftsgrundschule und Konfessionsschule endlich den gesellschaftlichen Realitäten anpassen.

Autor:

Walter Wandtke aus Essen-Nord

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

17 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.