Wie fertig ist die Jugendhalle?

Sah schon wild aus, war für das Sport- und Bäderamt aber nach eigener Aussage nie ein Problem: die entkernte Krayer Jugendhalle Anfang des vergangenen Jahres. Archivfoto: Janz
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Bei der Renovierung der Krayer Jugendhalle sollen Fehler gemacht worden sein, das erläutern seit unserer Mittwochsausgabe immer wieder Leser am Redaktionstelefon. Deshalb haben wir auch bei den Hallen-Nutzern nachgefragt.
Bezirksbürgermeister Arnold Kraemer wird heute Abend die „Fidelitas“-Gala besuchen und sich ganz genau umsehen. Denn den Vorwurf, der Boden der Jugendhalle sei eine einzige Stolperfalle, kann er begründen: „Laut Aussage der Sport- und Bäderbetriebe sind diese Arbeiten nicht fristgerecht fertig geworden. Der neue Boden wird erst in den Osterferien eingebracht, damit die Sportvereine nicht zu sehr gestört werden.“
Doch Besucher der renovierten Räumlichkeiten klagen auch über Durchzug, klapprige Türen, schiefe Böden in den Umkleidekabinen usw. Arnold Kraemer nimmt die Bürger-Kritik ernst: „Schön, dass der KURIER die strittigen Punkte sammelt. Nachdem ich mir selbst vor Ort ein Bild gemacht habe, sollte man mögliche Fehler auch mit den Sport- und Bäderbetrieben auf einem Ortstermin besprechen.“
Fidelitas-Präsident Peter Maubach hat mit „seiner“ Karnevalsgesellschaft schon drei Veranstaltungen im renovierten Hallenrahmen durchgeführt. Er bilanziert: „Unsere bisherigen Veranstaltungen waren einfach klasse und sind beim Publikum super angekommen. Das wird bestimmt auch heute auf der Gala und morgen beim Kinderkarneval so sein. Da wir unsere eigenen Ton- und Lichttechniker mitbringen, stimmte bisher alles, zur Hallentechnik in diesem Bereich kann ich nichts sagen. Durchzug entsteht meiner Meinung nach ganz einfach durch die Raucher, die sich ihre Pausen nehmen und dabei natürlich die Türen öffnen müssen. Sorgen bereiten mir ganz andere Dinge. So mussten auch wir Sicherheitsauflagen erfüllen und statt mit 420 nur mit 360 Besucherplätzen planen. Allein das bedeutet Fehleinnahmen von bis zu 4.000 Euro. Da in der Halle auch Vereinssport zu festen Zeiten durchgeführt wird, belastet der zeitnahe Auf- und Abbau rund um die Veranstaltungen ungemein. Der einzige Bühnenzugang erfolgt über ein 1,60 niedriges Schlupfloch über die Garderobenräume. Die alte Bühnentreppe wurde entfernt, wir mussten uns um Ersatz kümmern. Insgesamt sehe ich also noch Gesprächsbedarf, bis wir uns an der Marienstraße endlich wieder richtig heimisch fühlen können.“
Der Vorsitzende der „Bürgerschaft Kray“ (ebenfalls Fidelitas-Mitglied), Lutz Frye, zeigt Verständnis für den Umbau eines Gebäudes von 1914: „Bei einem Altbau weiß man nie so genau, was einen erwartet. Ich bin froh, dass wir überhaupt unsere Karnevalsevents wieder in der Jugendhalle durchführen können. Wenn der Boden nachträglich in den Osterferien erneuert wird und die Halle dann ganz fertig ist, muss man wahrscheinlich - wie immer im Leben - auch mit einigen Kompromissen leben. Ich verstehe aber auch die Kritik der Leser, wenn es darum geht, dass man bei einer Renovierung eigentlich Dinge verbessern und nicht neue Fehler einbauen soll. Wenn der KURIER jetzt die Anregungen der Bürger sammelt, kann man auf einem Ortstermin mit Politik und Verwaltung für Klärung sorgen.“
Auch der TC Kray wollte sich zum Thema äußern. Wir hatten bei Läufer-As Barbara Sult angefragt. Die Stellungnahme des Vereins erreichte uns aber nicht mehr bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe. Wir reichen das Statement aber gerne nach.

KOMMENTAR:
Alles voll
im Zeitplan?

Es ist verständnisvoll, wenn der Krayer Bürgerschaftsvorsitzende Lutz Frye darauf hinweist, dass die Sanierung eines Altbaus immer schwierig ist. Das kann man auch dem für den Umbau der Jugendhalle zuständigen Sport- und Bäderamt zugute halten.
Wenn, ja wenn man da nicht so sehr von sich überzeugt wäre. Denn als wir angesichts der Fotos des entkernten Objekts zu Beginn des vergangenen Jahres anfragten, ob die Maßnahme denn pünktlich fertig würde, da glich das ja beinahe einer Majestätsbeleidigung.
„Kein Problem“, „Voll im Zeitplan“ - so tönte es aus den Amtsstuben. Na klar: Das - komplette - Projekt „Jugendhalle“ hätte eigentlich Ende 2011 fix und fertig sein sollen. Sonst müsste die Stadt die Umbaukosten selbst tragen und das überwiesene Geld - 2,7 Mio. Euro aus dem „Konjunkturpaket II“ - wäre wieder futsch.
Entlässt man deshalb Hunderte von Jecken über schwarz-gelb markierte Hindernisse in die Stolperfallen-Polonäse der „fertigen“ Mehrzweckhalle?
Auch in Detailfragen scheint es nach dem Umbau nicht nur Verbesserungen zu geben. Wir werden die Kritikpunkte sammeln und sie für einen Ortstermin bereit halten.
Für uns dank unserer Leser kein Problem, da sind wir voll im Zeitplan.

Autor:

Detlef Leweux aus Essen-Steele

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