Steele ist friedlich, Steele ist bunt! - Getarnten Pegidisten nicht den Stadtteil überlassen!
Nicht immer treten rechte Gruppierungen mit offenem Visier ihre Aufmärsche an. Bereits anfang März hatten sich unter dem Motto "Mütter gegen Gewalt" in Bottrop an die tausend Demonstranten zusammengefunden, um aus einem traurigen Mordfall im saarländischen Kandel auch hier im Ruhrgebiet politisches Kapital zu schlagen. Es geht nicht um mehr Sicherheit auf nächtlichen Essener Strassen, sondern ums Unruhe stiften.
Schon ein kurzer Blick auf den damaligen Teilnehmer*innenkreis zeigt, dass in Bottrop wie jetzt am Sonntag in Steele ein breites Spektrum unterschiedlicher rechtsextremer Gruppen tiefe Gräben zwischen länger hier Einheimischen und Flüchtlingen ziehen will.
Keine Essener Pegida dulden!
Da lesen wir den Namen Sascha Krolzig, zu einer Gefängnisstrafe verurteilter Neonazi aus Hamm, da gibt es eine bereits früher in Essen in Erscheinung getretene Melanie Dittmer, Aktivistin der „Identitären Aktion“ aus dem Rheinland oder Jörg Schneider, AfD-Bundestagsabgeordneter aus Gelsenkirchen, samt weiteren AfD-Funktionären. Unter dem für Steele leicht geänderten Motto "Eltern gegen Gewalt" ist kaum eine andere Zielsetzung zu erwarten.
In Essen-Steele sollte das demokratische Spektrum es aber schaffen können, deutlich mehr als tausend Menschen zu einer Demonstration gegen Rassismus zu mobilisieren, als rechte Holzköpfe auf die Strasse bringen können!
Auch aus der Bezirksvertretung VII und dem Essener Integrationsnrat wird gegen diese Pegida unter anderem namen Bürger*innengagement eingefordert:
Eine dubiose Gruppe gewaltbereiter Menschen besetzt wöchentlich unseren öffentlichen Raum und sorgt dafür, dass die Stimmung in Steele angespannt ist. Die Anmeldung einer Kundgebung für den 6. Mai der Gruppe „Eltern gegen Gewalt“, die offenbar Kontakte zur rechten Szene hat, versucht derzeit mit einer emotionalen Drohkulisse und selbst konstruierten Gewaltszenarien, eine bedrohliche Atmosphäre in Steele zu provozieren.
Yilmaz Günes (Grüne), stellvertretender Bezirksbürgermeister BV VII und Mitglied im Vorstand des Integrationsrates, erklärt dazu:
„Jeder sollte sich grundsätzlich dazu aufgefordert fühlen, an einer gemeinschaftlichen, gewaltfreien, risikolosen Lebensweise zu arbeiten und diese unverzüglich umzusetzen. In einem sich ständig verändernden, sensiblen Umfeld haben Bürger, Unternehmen und Politik diese Verantwortung zu übernehmen und in jede Diskussion einzubeziehen.
Frei nach Wortwahl und Kommunikationsweise unserer 'besorgten' Bürger resümiere ich: Wir haben die Nase gestrichen voll von Menschen, die Tatsachen verdrehen, Statistiken verzerren, andere Menschen verwirren und zudem tatsächlich und emotional angreifen. Dies ist vor kurzem durch eine stattgefundene Schlägerei am Grendplatz wieder deutlich geworden!“
Yilmaz Günes lädt daher ein, am Sonntag, den 6. Mai 2018, ab 13.30 Uhr an der Gegenkundgebung von "Essen stellt sich quer" auf dem Dreiringplatz mit anschließender Demonstration teil zu nehmen und gemeinsam Gesicht für ein friedvolles Miteinander sowie eine offene und tolerante Gesellschaft zu zeigen."
„Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“ (Friedrich von Schiller)
Autor:Walter Wandtke aus Essen-Nord |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.