Statt Abriß: Schule am Äbtissinnensteig als bürgerschaftichen Treffpunkt erhalten

Nicht nur mit Kerzenlicht, einer Menschenkette und Redebeiträgen wurde am Donnerstagabend für den Erhalt der alten Schule geworben - sogar ein spezielles Lied, daß an die phantasievolle, viele Menschen in den Bann ziehende Nutzung dieses Hauses durch Doris Schöttler-Boll erinnerte, wurde intoniert.
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  • Nicht nur mit Kerzenlicht, einer Menschenkette und Redebeiträgen wurde am Donnerstagabend für den Erhalt der alten Schule geworben - sogar ein spezielles Lied, daß an die phantasievolle, viele Menschen in den Bann ziehende Nutzung dieses Hauses durch Doris Schöttler-Boll erinnerte, wurde intoniert.
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Die frühere Pestalozzischule im Steeler Rott mit seinem Grünplateau muß vor dem Abriß gerettet werden. Hatte viele Jahre lang die Künstlerin Doris Schöttler-Boll dort gelebt, gearbeitet und ein kleines wie sehr lebendiges künstlerisches Zentrum etabliert, schien die Stadtverwaltung nach deren Tod 2015 schnell die Chance nutzen zu wollen, endlich den Gebäudeabriß durchführen zu können.

Diese frühere evangelische Volksschule ist aber ein wichtiges Stück Steeler Geschichte, für den nach langer Verspätung endlich Denkmalschutz durchgesetzt werden muß.
Noch können hier regelmäßig ehrenamtliche Aktivitäten zur Flüchtlingsbestreuung durchgeführt werden. Das ehemalige Schulgebäude, gelegen am traditionsreichen "Äbtissinnensteig", muß eine sozial-kulturelle Zukunft bekommen. Dafür setzen sich nicht nur Grüne, wie Hiltrud Schmutzler-Jäger, Ernst Potthoff oder Christine Müller-Hechfellner; Linke, wie Hans-Jürgen Zierus oder Wolfgang Freye ein, sondern auch viele andere Bürger*innen, die nicht unmittelbar parteipolitisch verortet sind. Mit bei der Lichterkette waren z.B. Bernd Schmidt-Knoop, vor seiner Pensionierung Betriebsleiter der Gruga; Johannes Brackmann, Gründervater des Kulturzentrums GREND, Erika Feyerabend, die von Steele einen weiten Blick auf Biowissenschaft und Transplantationstechnik richtet oder der Galerist Johannes Geymüller bereits lange Initiativen innerhalb des essener Kulturbeirats unterstützen.
Am Donnerstag dem 11. Mai wurde mit vielen weiteren Menschen aus Steele und auch weiter entfernten Stadtteilen mit Kerzenlichtern und einer Menschenkette unterstrichen, dass die Bürgerschaft hier keinen Abriß eines städtischen Gebäudes will.

Neubauwohnungen plus Erhalt des Schulbaus

Das muß nicht heißen, dass unsere weiterhin höchst verschuldete Stadt dort überhaupt keinen Wohnungsbau mit den entsprechenden Grundstücksverkäufen und Einnahmen betreiben kann. Derzeit gibt es Investoren, die ein Konzept für Wohnungsbau vorgelegt haben, in dem der hundert Jahre alte Schulbau in das Neubauprojekt integriert wird. Dieser Ansatz muß unterstützt werden, selbst wenn er eventuell noch planerische Nachbesserung vertragen kann. Solche Konzepte schmälern möglicherweise etwas den Vermarktungsgewinn der städtischen Immobilienwirtschaft für das Gesamtgrundstück, bieten aber langdauernden Gewinn für ehrenamtliche Aktivitäten der Steeler Bürgerschaft - nicht nur für die Flüchtlingshilfe.
Grüne Anträge, wie auch die Unterstütung der Linken sind vorhanden - noch aber fehlt hier der Zuspruch der rot-schwarzen Groko-Mehrheit im Rat. Druck auf SPD und CDU bleibt also nötig, um den Abriß der Pestalozzischule zu verhindern.

Autor:

Walter Wandtke aus Essen-Nord

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