Vorstand der Werbegemeinschaft Freisenbruch im Stadtteil unterwegs
Oberbürgermeister Thomas Kufen: Sauber? Geht doch!
WG Freisenbruch unterwegs mit OB Kufen Sauer war der Vorstand der Werbegemeinschaft Freisenbruch (WG) im Vorjahr. So sauer, weil sie monatelang in Sachen Sauberkeit im Stadtteil nichts tat, dass Vorstand Uwe Lehn im Oktober einen offenen Brief an den Oberbürgermeister schickte. Die Antwort? "Herr Kufen macht sich selbst ein Bild vor Ort und besucht uns im Januar", so Lehn.
Jetzt war es soweit! Ein gut gelaunter OB stellte sich den Fragen des WG-Vorstands, der mit Uwe Lehn, Wilfried Adamy und Daniel Martzock sowie Kassenwart Martin Stachowiak erschienen war.
Bei kalten Temperaturen aber strahlendem Sonnenschein ging's am Bürgerhaus Oststadt (BHO) los. Auch Gisela Peters, Leiterin des BHO, schloss sich der Gruppe an. Zu wenig Papierkörbe gäbe es im gesamten Areal, "angefangen hier am Bürgerhaus, weiter geht's im Bergmannsbusch und auch auf der Trasse", bemerkt Uwe Lehn, der als Hundebesitzer die Wege täglich nutzt. Gut genutzt werde der Hundekotbeutelspender am BHO. Das bestätigt auch Gisela Peters. "Wir haben ihn mit Unterstützung der BV angeschafft und unsere Jugendlichen kümmern sich um das Nachfüllen", erzählt sie. Dies habe einen großen Vorteil: "Wenn sich die Jugendlichen selbst kümmern, rupfen sie nicht wahrlos die Tütchen heraus." Das begrüßt der OB, gibt Lehn aber Recht, dass mehr davon gebraucht werden. Kurz hinter dem BHO stellt er lachend fest: "Herrliches Wetter. Das ist doch ein Naherholungsgebiet hier." Dem können sich die Vertreter der WG nur bedingt anschließen. "Die Müllecken sind ein Dauerthema", weiß Daniel Martzock. "Dass hier heute nicht mehr viel Müll rumliegt, liegt daran, dass die Stadt hier letzte Woche groß reine gemacht hat", stellt Lehn nüchtern fest. "Dann funktioniert das doch bestens", schmunzelt der OB, gibt aber zu, dass mit Einführung der Mängelmelder-App zwar viel ins Rollen gekommen ist, man aber "den Workflow noch verbessern" müsse.
Brigitte Norwidat-Altmann, Leiterin der Stabsstelle "Sauberkeit und Ordnung", berichtet, dass mittlerweile über 4.000 Meldungen über die App getätigt wurden und man binnen 24 Stunden reagiere. Das testet Kufen vor Ort selbst, denn ein altes Schild liegt am Wegesrand. "Das gehört hier aber nicht hin", stellt er fest und gibt zu, gespannt zu sein, wie schnell sein "Test" bearbeitet wird. "Man muss immer bedenken, dass erst die Zuständigkeiten geklärt werden müssen", betont Kufen. "Eine Wiese kann städtisch sein, dann ist meistens Grün und Gruga zuständig, oder es kann eine private Fläche sein, dann kommt das Ordnungsamt." Insgesamt seien zwei Teams im Rahmen der Mängelmelder-App unterwegs. "Die EBE und die EABG sind als Partner dabei", sagt Brigitte Norwidat-Altmann.
Fast alles, was Uwe Lehn in seinem Schreiben bemängelt hat, wurde zwischenzeitlich gesäubert. Aber nur fast! "Das hier ist ein Hammer", sagt Lehn an einem steilen Pfad, der hinter dem Bergmannsbusch hoch zur Trasse führt. "Das Geländer wurde erneuert, das alte einfach hier den Hang runter geschmissen." Das versetzt auch dem OB einen Tiefschlag. "Das sollte so natürlich nicht sein", antwortet er und gibt zu, dass durch den massiven Personalabbau der vergangenen Jahre kaum noch Nachkontrollen von Arbeiten durch die Verwaltung möglich seien. Auch hier gelte es nachzubessern. "Ein guter Anfang ist gemacht", stellt deshalb Daniel Martzock nach dem Rundgang fest. Wilfried Adamy gibt sich etwas kritischer. "Unser Stadtteil wurde immer stiefmütterlich behandelt. Ich schlage vor, wir warten mal ein halbes Jahr ab und gucken, ob es jetzt so sauber bleibt. Die App ist eine tolle Geschichte. Wir empfehlen sie allen Freisenbruchern." Dem schließt sich auch Uwe Lehn an: "Wir hoffen, nun ernster genommen zu werden und sind froh, dass unser Brief Wirkung gezeigt hat." Mareike Schulz
Autor:Detlef Leweux aus Essen-Steele |
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