SPD-Kritik an Schließungsplänen von Roeser Medical in Essen-Kray
MdL Frank Müller: "Blanker Hohn."

Frank Müller, SPD-Landtagsabgeordneter aus Essen-Kray. Foto: Archiv
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Am 21. April – mitten in der Coronakrise – hat die Roeser Medical GmbH ihre Mitarbeiter und die Öffentlichkeit über die Schließung des Standorts in Essen-Kray informiert. 140 Angestellten soll zum Jahresende gekündigt werden. SPD-Landtagsabgeordneter Frank Müller übt an dieser Entscheidung harte Kritik.

Frank Müller:„Die Entscheidung der Roeser GmbH trifft die Beschäftigten am Standort in Kray aus völlig heiterem Himmel. Erst vor fünf Jahren hatte Roeser sich entschieden, in seine Gründungsstadt Essen zurückzukehren. Nun kommt die Kehrtwende ohne jede Vorwarnung – und das mitten in der Coronakrise, die viele Menschen ohnehin bereits vor große Herausforderungen und eine ungewisse Zukunft stellt.“

Die vom Unternehmen angeführten Gründe liefern laut Müller ebenfalls keine schlüssige Erklärung für den drastischen Schritt: „Formulierungen wie „strategische Ausrichtung ändern“ oder die Rede von „neuem Spielraum für Kunden“ müssen für die jetzigen Angestellten wie blanker Hohn klingen. Auch die restliche Erklärung wirkt wie aus einem Baukasten für betriebswirtschaftliche Prosa entnommen. Wenn etwa die voranschreitende Standardisierung im Medizinbereich als Grund für die Schließung des Standorts genannt wird, ist das schlichtweg nicht überzeugend – gerade vor dem Hintergrund einer weltweiten Pandemie, deren Folgen für das Gesundheitssystem noch nicht ansatzweise absehbar sind.“

Verantwortung
für Angestellte
übernehmen

Müller fordert das Unternehmen dazu auf, Transparenz zu schaffen und Verantwortung für seine Angestellten und ihre Zukunft zu übernehmen: „Es kann nicht sein, dass Schließungspläne publik gemacht werden ohne ein einziges Wort über mögliche Sozialpläne oder Weiterbeschäftigung der betroffenen Angestellten zu verlieren. Hier muss die Roeser Medical dringend nachbessern und den Beschäftigten eine Perspektive schaffen. Unsere Solidarität gilt den Angestellten und ihren Familien. Mit ihren Schicksalen darf nicht derart lax umgegangen werden – weder in einer globalen Krise wie zur Zeit, noch zu einem anderen Zeitpunkt.“

Autor:

Detlef Leweux aus Essen-Steele

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