Kids und Senioren bald an der Märkischen Straße unter einem Dach
Das lange Warten hat ein Ende! Die ehemaligen Obdachlosen-Unterkünfte an der Märkischen Straße gibt es bis 2012 nicht mehr. An ihre Stelle treten eine renovierte erste Reihe (Hausnummer 25-29) und 60 neue Wohneinheiten. Beide Bauprojekte werden unter dem Mehr-Generationen-Aspekt realisiert.
„Ich bin stolz, mit diesem Projekt, für das wir anfänglich belächelt wurden, als Verein Geschichte schreiben zu können“, sagt Oliver Kern, Geschäftsführer des VKJ (Verein für Kinder- und Jugendarbeit in sozialen Brennpunkten Ruhrgebiet e.V.). Stolz, das darf er auch sein, betonten auch Dirk Miklikowski, Allbau-Vorstandsvorsitzender, und Frank Müller, Mitglied des VKJ-Vorstands. Im Mittelpunkt aller Planungen stand von Anfang an der Erhalt der Kita „Kleine Füße“, die seit 20 Jahren im Haus Nummer 25 untergebracht ist. Aus diesem Grund begann Oliver Kern auch schon früh, Sponsoren für einen Umbau zu finden, um in einem „Mehr-Generationen-Haus“ Kita, Senioren-WG und Wohnungen für alleinerziehende Mütter und Väter vereinen zu können. „Als Herr Kern uns ansprach und die VKJ-Pläne vorstellte, waren wir begeistert. Nicht zuletzt, weil auch schon erste Sponsoren da waren. Für uns ist es die Chance, durch 60 neue Wohneinheiten den Wohnwert im Stadtteil zu steigern.“ Zurzeit stehen die Kaufvertragsverhandlungen zwischen Allbau und Stadt Essen kurz vor dem Abschluss. „Zunächst werden die hinter der Kita liegenden Häuser 27 und 29 zu einem neuen großen Gebäude umgebaut. „Damit werden wir wohl noch in diesem Jahr beginnen, wenn alle Anträge bewilligt sind“, so Dirk Miklikowski. „Die Kinder ziehen dann wohl im Sommer des nächsten Jahres um“, ergänzt Oliver Kern. Am 1. August 2011 soll die Kita im neuen Kleid eröffnen. „Wir haben dann anstatt der derzeitigen 45 Plätze 90 Kinder in der Einrichtung und schaffen acht neue Stellen für Erzieher plus drei Praktikantenstellen“, erläutert Kern weiter. Und damit nicht genug: Durch einen weiteren Anbau, der in den neuesten Plänen nun realisiert wurde, werden sich die Kids ab nächstem Jahr auf rund 800 Quadratmetern, verteilt auf drei Etagen, austoben können. Im Anschluss wird der Altbau, das Haus Nummer 25, umgebaut. Hier sollen schließlich im Erdgeschoss auf rund hundert Qaudratmetern drei Senioren in einer Wohngemeinschaft zusammenleben und vier weitere Wohneinheiten von alleinerziehenden Müttern und Vätern bewohnt werden. Auch hinter der ersten Häuserreihe wird sich 2011 einiges tun. Die Abbruchanträge werden jetzt gestellt und schon im kommenden Jahr sollen die Häuser abgerissen werden. „Der Neubau der 60 Wohneinheiten plus Tiefgarage und Spielplätzen soll im dritten Quartal 2012 abgeschlossen sein“, kündigt Dirk Miklikowski an. Sowohl Um- als auch Neubau werden von der Allbau AG nach den Vorgaben für einen aktuellen KfW-Effizienzhausstandard durchgeführt. „Es soll eine attraktive Wohnqualität in 60 verschieden großen Wohneinheiten geboten werden. Die meisten Wohnungen bekommen barrierearme Grundrisse, so dass auch hier das Mehr-Genrationen-Wohnen möglich wird “, erklärt Jens-Uwe Lorenzen-Becker, Projektleiter der Allbau AG, die Baupläne.
Insgesamt investiert die Allbau AG über 13 Millionen Euro in das Projekt „Märkische Straße“. 250.000 Euro gibt es als Förderung aus dem Konjunkturpaket II und auch die privaten Sponsoren wie DMT und GFOS geben eine Finanzspritze für das Mehr-Generationen-Wohnen.
Autor:Mareike Schulz aus Essen-Steele |
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