Frisör okay, Füße oh weh
Fußpflege ab 4. Mai wieder erlauben
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In dieser Woche hat die Bundesregierung entschieden: Frisöre dürfen ab 4. Mai wieder öffnen, Fußpfleger aber nicht. Dabei können sich viele Menschen ihre Haare noch selber waschen, ihre Problem-Füße aber nicht selber pflegen. Eingewachsene Zehnägel, Nagelbettentzündungen usw. - das sind nicht nur bei Senioren die Folgen. Zweierlei Corona-Maß aus Berlin?
Zweierlei
Corona-Maß
aus Berlin?
Fußpflegerin Antje Grass-Kraus aus Essen-Steele kennt die Problematik: „Für viele Kunden ist der Besuch beim Fußpfleger alle 3 bis 4 Wochen zwingend nötig, da sie Problem-Füße haben. Ohne einen regelmäßigen Besuch im Studio wäre ein schmerzfreies Laufen gar nicht möglich. Jeden Tag schellt das Telefon und ich kann keine Termine vergeben. Wenn das so weitergeht, haben die Chirurgen bald jede Menge zu tun.“
Eine medizinisch dringend erforderliche Fußpflege ist weiterhin erlaubt, sagt die Bundesregierung und meint damit den Besuch beim Podologen. Hier bekommen „Patienten“ aber nur auf Rezept einen Termin, z.B. bei einem diabetischen Fußsyndrom.
Zum Podologen
nur mit Rezept
Die Krux: Wie viele andere Kollegen hat Antje Grass-Kraus einst eine Ausbildung zur „medizinischen Fußpflege“ gemacht. Seit 2002/2003 sind die Berufsbezeichnungen „Podologe“ und „Medizinischer Fußpfleger“ gesetzlich geschützt. Praktizierende Medizinische Fußpfleger konnten sich in einer bis 2006 laufenden Übergangszeit mit einer Ergänzungsprüfung im Sinne einer Besitzstandswahrung zum Podologen qualifizieren. Wer das nicht gemacht hat, war einmal „Medizinischer Fußpfleger“ und ist jetzt „nur“ noch „Fußpfleger“.
Online-Petition
der Fußpfleger
Fußpfleger haben inzwischen eine Online-Petition gestartet. Zur Petition
Sie wollen endlich wieder für ihre Kunden da sein.
Antje Grass-Kraus unterstützt diese Forderung: „Wenn wir die Arbeitssituation zwischen Frisören und Fußpflegern vergleichen, stellt der Besuch im Fußpflegestudio kein größeres Risiko dar, als der Termin zur Haarpflege. Im Gegenteil, wir Fußpfleger sind extrem hygienebewusst eingeschult, haben das nötige Equipment vorrätig und einen relativ weiten Abstand zum Kunden (-Fuß).“
Die LK-Redaktion wird das Thema Anfang der Woche mit Vertretern der Bundes- und Landespolitik besprechen.
Autor:Detlef Leweux aus Essen-Steele |
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